Ich find das ultraspannend.
Diese Abwägerei...
Hatte nichtmal einer das RAAM gewonnen, der im Gegensatz zu allen Konkurrenten nicht solange aufm Bock sass, bis er runterkippte, und dann ein paar Minuten pennte, sondern jede Nacht in ner Unterkunft ein paar Stunden, um dafür richtig fit, erholt und ausgeschlafen mit nem deutlich höheren Schnitt alle zu deklassieren?
Der war doch, glaube ich mich zu erinnern, so krass unterschiedlich unterwegs, dass alle dachten, er cheate...?
Mir leuchtet alles, was viele hier schreiben, hundertpro ein, ich wüsste aber keinesfalls, wie ich mich entscheiden würde.
Nur beim Thema Nässe bin ich aus Erfahrung sicher, dass man der im Falle länger anhaltenden Regens so oder so nicht entgehen wird.
Da wärs für mich nur die Frage, obs schice oder schicer wird und ich würde wahrscheinlich weiter zu ner eher leichteren Lösung à la Biwaksack tendieren. Trocknet eher, nimmt nicht so viel Feuchtigkeit auf wie n komplettes Zelt, Packmass ist sowieso kleiner und beim Gewicht deklassiert der das Zelt nochmals mehr als schon trocken.
Auswerfen, Matratze und Penntüte rein, losknäcken.
Beleuchtung bin ich definitiv bei chris.fall. Nabendynamo, Forumslader, herrliche Autarkie.
Würde ich, ohne nachzuwiegen, wobei es natürlich auch auf die Grösse der Powerbank ankommt, tendenziell eher leichter einschätzen als schwerer.
Speziell für den Forumslader bzw. seine (möglichen) Speicherakkus gibts auch eine Art Ladegerät, um dat Dingen beim Übernachten auf befriedetem Gebiet zusätzlich zu laden.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ich find das ultraspannend.
Diese Abwägerei...
Hatte nichtmal einer das RAAM gewonnen, der im Gegensatz zu allen Konkurrenten nicht solange aufm Bock sass, bis er runterkippte,...
Beleuchtung bin ich definitiv bei chris.fall. Nabendynamo, Forumslader, herrliche Autarkie.
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Das war der Michale Nehls - gewonnen hat der nicht. Hab noch irgendwo das Buch rumlungern.
Hinsichtlich Nabendynamo - ich würde mir die Option Solarlader eventuell nochmal anschauen. Eigentlich waren die Dinger ja scheisse, aber vielleicht reicht das bei 24h Licht im Norden doch aus.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Wow, das Thema scheint ja richtig zu investieren. Ich versuche mal auf die einzelnen Punkte einzugehen.
Schlafen Drinnen vs. Draußen: Der Trend im Ultracycling geht bei den Spitzenfahrern deutlich zur festen Unterkunft. Die Vorteile liegen auf der Hand, besserer Schlaf, Akku aufladen möglich, Waschen möglich, Zugriff auf Wasser, Toilette etc. Christoph Straßer hat das perfektioniert und schafft eine Hotelstopp in 4,5h mit 3h Schlaf. Die Probleme liegen natürlich auf der Hand, Verfügbarkeit, Checkin-Zeiten etc. Ich setze definitiv auf eine Mischstrategie. Jeder zweite Tag drinnen, dazwischen kurz Draußen schlafen. Bei meinem ersten Ultracycling-Rennen in Belgien habe ich nur auf feste Unterkünfte gesetzt, da war ich aber eher entspannt unterwegs und es gab auch eine dichte Infrastruktur.
Stromversorgung Dynamo vs. Akkus ist auch ein Dauerthema. Die Mehrheit setzt im Rennen eher auf Akkus als auf den Dynamo. Das werde ich auch tun. Ich benötige wahrscheinlich nicht so viel Strom. Es ist sehr lange hell. Als Beleuchtung werde ich meine Lupine Pico nehmen, die ist sehr sparsam. Ansonsten brauche ich Strom für den Wahoo, das Handy und GoPro. Neben dem dicken Lupine-Akku werde ich eine 20.000 mAh Powerbank mitnehmen.
Zeitplanung Ich will mind. 300 km pro Tag fahren. Dafür brauche ich je nach Gelände 13-16h im Sattel. Alles Andere muss in der verbleibenden Zeit laufen; da bleibt echt nicht viel Zeit.
Wetter Ist immer eine große Unbekannte, auf der Route an Nordkap um so mehr. Eins ist klar, wenn es beim Rennen 10 Tage richtiges Shicewetter gibt, dann werde ich die 10 Tage nicht schaffen. Das Zeitlimit sind ja 14 Tage, ich habe also noch Puffer, falls es nicht so gut läuft wie gewünscht.
Bei Events dieser Art liegen die Abbrecherquoten bei 25-50%. Es kann also reichlich schief gehen, das gehört zur Herausforderung dazu.
Das war der Michale Nehls - gewonnen hat der nicht. Hab noch irgendwo das Buch rumlungern.
Michael wohnt in meiner Gegend. Vor einigen Jahren haben wir regelmäßig zusammen trainiert. Sein Rennen war aber nicht unsupported, das macht schon einen Unterschied.
Ich finde es auch lustig, dass dieses Thema in einem Triathlonforum Interesse weckt.
Ich persönlich kapitalisiere bei meinem NC2K-Abenteuer meine eigenen Erfahrungen von meinen bisherigen Reisen und Challenges. Zurzeit sind meine Überlegungen so:
Essen und Trinken: Für mich das Wichtigste. Ich habe immer so viel Vorrat am Rad, dass ich einen Tag + Morgen durchkomme (kann alles Mögliche sein: Snickers, Erdnüsse, Knabbernossi, trockenes Brot) und immer Wasser + Salz.
Schlafen: Es wird 2-3 fixe Übernachtungsplätze geben. Ich habe Familie/Bekannte auf der Strecke. Der Rest im Zimmer oder Bivy. Ich nehme einen Seidenschlafsack, Biwaksack (den Sol Escape) und die kurze Luftmatratze mit. Eventuell noch einen Schlafsack, aber kein Zelt.
Strom: Mindestens 2 kleine Powerbanks (5000er), damit ich auch unterwegs Uhr und Lichter aufladen kann. Eventuell noch zusätzliche Powerbanks. Ich habe selbst keine Erfahrung mit Dynamos, und die, mit denen ich gesprochen habe, hatten alle Probleme damit, zuverlässig Geräte aufladen zu können. Mein Rücklicht ist ein Garmin Varia, Frontlicht wahrscheinlich mein Chinalicht, das mir schon jahrelang gute Dienste geleistet hat, plus ein kleines Knog vorne und hinten als Backup.
Zeit: 12 bis 14 Stunden pro Tag, zwischen 250 und 300 km.
Wetter: Was man nicht beeinflussen kann, sollte auch keine Sorgen bereiten. Ich habe genug Schlechtwettererfahrung beim Fahren, und zum Schlafen habe ich auch immer noch eine trockene Ecke gefunden.
Kleidung: Radhose, Trikot, leichte lange Wanderhose, langes Thermo-Baselayer, Überschuhe, Knielinge, Socken, Haube, Buff, Mitaines, dünne lange Handschuhe, Shakedry, Sporthandtuch, ultraleichter Rucksack zum Essenkaufen und als Kopfpolster (mit den Kleidern drin), Sandalen oder Flip-Flops. Aehnlich wie beim Schlafsack bin ich am überlegen eine wärmere Jacke und warme Socken fuer kuehle Naechte einzupacken. Ich werde das im Fruehling auf dem Balkon testen.
Hygiene, Werkzeug, Squirt, Ersatzzeug (Schlaeuche, Flicken, 4x Bremsbelaege! ein Reifen?), Schloss, Brille/Kontaktlinsen, Dokumente etc.
Generell ist mein Ansatz, so wenig Zeug wie möglich neu zu kaufen und auch mitzunehmen. Ich habe eigentlich schon alles und kenne meine Ausrüstung.
Das Rad muss in Top-Zustand sein, alle Verschleißteile neu, aber eingefahren und getestet. Mental und koerperlich gut ausgeruht, und genug Geld in der Reisekasse damit man dann unterwegs nicht knausern muss.
Lampen zum gesehen werden, okay - aber ich erinnere nochmal daran, dass es um 00:30 Uhr dunkel wird und um 02:30 hell. Oben wird es gar nicht dunkel.
Meine Fähre geht am 25.7. nach Schweden, meine weitere Route steht noch nicht fest aber ich würde euch gerne treffen, eine Stück begleiten und falls es zeitlich passt einen Platz im Wohnwagen Vorzelt anbieten. Falls nicht, vielleicht auf dem Rückweg. Ich werde drei Wochen dort sein und habe auch Werkzeug/ Ausrüstungsmässig sehr viel dabei. Ihr dürft auch gerne Ballast abwerfen, falls ihr Quatsch mitgenommen habt. Ich bringe es zurück nach Deutschland. �� Falls es noch andere Möglichkeiten gibt euch zu unterstützen habt ihr ja noch6 Monate zum Nachdenken.
Wetter: ich kenne Lappland 14 Tage mit
- durchgängig Sonne 3x
- durchgängig Regen 1x
- wechselhaft an/aus an/aus 2x
Es gibt aber z.B. von Rovaniemi zum Nordkap unterschiedliche Routen mit ähnlichen Entfernungen, der Wetterbericht ist ziemlich präzise, wenn man die richtigen Apps nutzt. Das kann schon einen deutlichen Unterschied machen.
Mehr als vorbereitet sein, kann man nicht. Finnland eher trocken, Nordkap wahrscheinlich feucht mit nass. Schweden ist unbedingt die Ostküste empfehlenswert. 50 km können da schon den unterschied machen.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Geändert von JENS-KLEVE (15.01.2025 um 19:29 Uhr).
Meine Fähre geht am 25.7. nach Schweden, meine weitere Route steht noch nicht fest aber ich würde euch gerne treffen, eine Stück begleiten und falls es zeitlich passt einen Platz im Wohnwagen Vorzelt anbieten. Falls nicht, vielleicht auf dem Rückweg. Ich werde drei Wochen dort sein und habe auch Werkzeug/ Ausrüstungsmässig sehr viel dabei. Ihr dürft auch gerne Ballast abwerfen, falls ihr Quatsch mitgenommen habt. Ich bringe es zurück nach Deutschland. �� Falls es noch andere Möglichkeiten gibt euch zu unterstützen habt ihr ja noch6 Monate zum Nachdenken.
Das ist ein tolles Angebot! Vielen Dank dafür, Jens.
Der Veranstalter des NC4k ist ja sehr großzügig was externe Unterstützung und Zusammenarbeit der Teilnehmer angeht.
Zeitlich passt das genau. Ich starte am 31.07. in Berlin, Gerald macht sich schon am 26.07. in Rovereto auf den Weg.
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Wetter: ich kenne Lappland 14 Tage mit
- durchgängig Sonne 3x
- durchgängig Regen 1x
- wechselhaft an/aus an/aus 2x
Alles klar, dann wähle ich Option 1
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Es gibt aber z.B. von Rovaniemi zum Nordkap unterschiedliche Routen mit ähnlichen Entfernungen, der Wetterbericht ist ziemlich präzise, wenn man die richtigen Apps nutzt. Das kann schon einen deutlichen Unterschied machen.
Mehr als vorbereitet sein, kann man nicht. Finnland eher trocken, Nordkap wahrscheinlich feucht mit nass. Schweden ist unbedingt die Ostküste empfehlenswert. 50 km können da schon den unterschied machen.
Es ist ein Fixed-Route-Event; die Route is vorgegeben und muss so gefahren werden. Daher brauche ich mich um die Route nicht kümmern. Bislang gibt es nur diese sehr grobe Karte, den GPX-Track haben wir noch nicht.
sieht aus wie Finnland?
Da könnte es bzgl. Übernachtungen eine ziemlich geile Option mit „öffentlichen Schutzhütten“ zu geben.
Inkl. eigenen Seen und Feuerholzvorräten.
Das kann man ziemlich gut bei dem Kollegen hier sehen, der im aktuellen Winter die Tour zum Nordkap demmelt und ganz gute Kurzfilme dazu hochlädt (nach Aktualität sortieren und die letzten 2-3 Filme sind von der Tour zum Nordkap)… https://youtube.com/@thegreathans_?si=-UsX2kwyCpyiJHQX