Hallo, Ihr Lieben!
Eigentlich wollte ich mich ja gestern schon melden, aber ich wollte doch noch mal ne Nacht drüber schlafen.
Mir hat sowohl das Gespräch gestern mit Marc als auch Eure unheimlich einfühlsamen und aufbauenden Antworten extrem geholfen. Danke an Euch!!!
Marc hat zum einen klargestellt, dass mir KEIN Arzt dieser Welt zum Triathlon und speziell 70.3/IM ein klares Go!! geben wird.
Für viele Ärzte sind das nahezu unmenschliche Belastungen, die sie nicht nachvollziehen können.
Keiner wird die Verantwortung übernehmen wollen, sollte ich doch mit Herzversagen die Krätsche machen (auch wenn es mit dem Triathlon nichts zu tun gehabt haben sollte - es steht immer im Raum).
Das Schlimmste, was mir passieren kann ist eine Rechtsherzinsuffizienz (da die rechte Herzkammer gegen den Druck in der Lunge anpumpen muss) und damit Herzversagen. Das wird man aber vorher durch ein vergrößertes Herz im Ultraschall feststellen können. Und da ist bei mir bisher alles in Ordnung.
Seine persönliche Meinung als Mensch mit medizinischem Hintergrund deckt sich weitestgehend mit Euren Einschätzungen.
Was die Zukunft bringt, wie schnell sich was verschlimmert (und ob überhaupt), kann keiner vorhersehen. In Watte packen und passiv auf eventuell kommendes Unheil harren - das bringt keiner Socke was.
Ein kräftiger und trainierter Körper ist aber durchaus von Vorteil, von der psychischen Komponente (Sport als Stressabbau, Wohlfühlfaktor) mal ganz abgesehen.
Was seiner Meinung nach in der Praxis wichtig ist:
1.) regelmässige Kontrolle - alle 6 Monate spätestens (Lungenfunktion und Ultraschall)
2.) intensiv Trainingstagebuch führen (Ruhepuls morgens, Atemnot?, Wohlbefinden, Infekte?, sonstiges?)
3.) Im Frühjahr hab ich Heuschnupfen, der bei mir gerne Richtung Asthma auf die Bronchien schlägt. In dem Fall: Allergietablette nehmen, am Tag darauf nochmal dieselbe Strecke fahren/laufen, Atemnot weg - gut, wenn nicht - beobachten, notieren)
4.) möglichst konstantes GA1/2-Training, ruhig längere Distanzen - mit Spitzenbelastungen wie Sprints/Intervalle etc. vorsichtig sein und eher abbrechen, wenn es zuuuu belastend wird.
Herz-Kreislauf-Training ist wichtig und mit etwas Glück lassen sich auch die anderen Werte positiv beeinflussen.
5.) Wiesbaden erstmal nicht absagen. Ich brauche ein Ziel.
6.) insgesamt Stress rausnehmen, aktiv Zeit für Entspannung nehmen (Yoga, mentales Training etc pp)
7.) Inhalieren mit Kochsalzlösung (möglichst täglich). Das passt ganz gut, da ich nach der letzten Bronchitis mir so einen Pariboy zugelegt habe und der daheim rumsteht)
8.) Infekte etc ernst nehmen und pausieren. Eine Herzmuskelentzündung durch eine verschleppte Erkältung brauch kein Mensch.
9.) eventuell einen Verein suchen, damit jemand Drittes (Trainer etc.) nochmal mit drauf schauen kann und mich ermahnen kann, wenn ich es doch mal wieder zu dolle treibe
Er hat mir noch ein Buch zum Trainieren empfohlen "In 8 Stunden zum Ironman" oder so ähnlich. Er hat dieses Training zum Teil mit einem Freund mitgemacht und fand Aufbau und Vorgehensweise gut und relativ entspannt.
Ich bin erstmal etwas beruhigt - das ist etwas, womit ich mich gut arrangieren kann. Und wenn ich in Wiesbaden kurz vor dem Besenwagen ins Ziel komme - so what?
Ich werde insgesamt ein wenig Fahrt und Druck rausnehmen, um mir Zeit für Entspannung zu schaffen.
Danke, Ihr alle - Ihr seid die Besten!
Und jetzt - tschakaaaah, weiter voran geht´s!!!
