Glaubt Du, Eroberungskriege waren jemals durch derartige Logik geprägt? Hat etwa Dschingis Khan, Cortez, Suleiman der Prächtige, Napoleon oder Hitler sich solchermaßen gemäßigt? Nein, alle wurden durch den ersten Erfolg ermutigt, sich weiter auszudehnen, weitere Länder anzugreifen, bis sie durch militärischen Widerstand, Selbstüberschätzung oder den eigenen Tod gestoppt wurden.
Es handelt sich um keine universelle zeitlose historische Regel, dass nach einem Sieg die Eroberungen fortgesetzt werden. Du triffst einfach eine einseitige Auswahl von Beispielen von kriegerischen Auseinandersetzungen für Dein Argument, mal abgesehen von der Abstraktion der historischen Kontexte, in der Strukturen von Königreichen mit der von souveränen Staaten verglichen werden. Es können durchaus auch Phasen der Konsolodierung und Stabilisierung eine siegreiche Eroberung ablösen. Die historischen Erfahrungen sprechen nicht gegen einen Frieden auf Kompromissbasis mit anschliessenden Gesprächen über eine Sicherheitsarchitektur in Europa.
[QUOTE=Antracis
Aus meiner Sicht hätte man mit größerer Einigkeit gegen Putin stehen müssen mit immensem wirtschaftlichen und auch militärischem Druck. Ich bin nicht überzeugt, dass Putin dann wegen der Ukraine einen Atomkrieg angefangen hätte.
Hätte er wohl tatsächlich nicht.
Das war wohl eine Überlegung vor dem Angriff: Präventivschlag über dem Scharzen Meer vor Odessa und Enthauptungsschlag über Kiew.
Das ist anders geworden, keineswegs besser, besser ist die Steigerung von gut und an dieser ganzen Sache ist nichts gut.
Die Frage des Atomkrieges ging mir immer durch den Kopf bei der Doktrin:
"Kampf, bis Russland militärisch besiegt ist". das habe ich nie verstanden, wie das bei einer Atommacht funktionieren soll und ob und wann sie dann doch zum letzten Mittel greift.
Ich bin froh, dass wir das im Moment nicht mehr befürchten müssen.
Und ich hoffe, dass niemand auf Macron hört.
Witzig, wie da wegen ein paar Minuten Oval-Office jahrzehntelange Partnerschaften grundsätzlich hinterfragt werden wollen - gar medial gekündigt. Einem sehr engen Verwandte aus Florida erzählte ich darüber und er meinte laut lachend "Because of Trump you guys do what?!?!"
Also, wenn man sich mal hinsetzt und darüber nachdenkt, wofür diese Theaterszene herhalten muss, scheint es schon ziemlich irre. 1 Woche später haben die EU Länder ihren Rüstungsetat um gigantische 800 Milliarden gepusht und Selensky bekommt zwei Tage später in London neue Milliarden spendiert. Für ihn ging die Woche überaus erfolgreich auf der Geldeinwerbetour als Retter des freien Europas zu Ende, heute auf dem EU-Gipfel, und die Aktien der europäischen Rüstungsunternehmen haben einen gigantischen Booster erhalten. Die Zusammenarbeit in den NATO Stäben geht selbstverständlich weiter und seinen gewohnten Gang.
Man nutzt heute offensichtlich so etwas aus, um sofort bestimmte Planoptionen ablaufen zu lassen, die bei kühlen Kopf und vielleicht 1 Monate später nicht mehr so einfach durchsetzbar wären. So auch die Sitzung des alten Bundestages.
Dein Verwandter scheint den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben.
.....Man nutzt heute offensichtlich so etwas aus, um sofort bestimmte Planoptionen ablaufen zu lassen, die bei kühlen Kopf und vielleicht 1 Monate später nicht mehr so einfach durchsetzbar wären....
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Ohne das Chaostreffen im Oval Office, wo sich die USA komplett als zuverlässiger Verbündeter verabschiedet haben, wäre die momentanen europäischen Entscheidungen aus meiner Sicht so nie passiert.
Ein Monat an der Front ohne materille Unterstützung kann dort sehr lang und sehr tödlich sein.
Ich will nicht kleinlich sein, und ich verstehe, was Du meinst. Dennoch empfinde ich diese Formulierung als missraten.
Beim Rest Deines Postings scheint mir, dass Du einen bedenkenswerten Punkt ansprichst.
Die Formulierung beinhaltet eine vielleicht missratene, weil verkürzte Kritik an der inhaltlichen Darstellung des Krieges von Selensky. Ich kann das gerne darstellen:
Er erklärt immer in seinen Reden im Ausland, seine Soldaten sterben für die Freiheit aller europäischen Länder, sie führen den Krieg gegen Russland mit ihren Soldaten, damit die anderen europäischen Länder das nicht tun müssten, an der Front sterben, weshalb sie zur umfassenden militärischen und finanziellen Unterstützung aus Eigeninteresse verpflichtet wären. Wenn Rüstungsgelder in der EU in grossem Umfang bewilligt werden, hält Selensky Reden mit diesen Inhalten, ohne erlaubte Kritik oder Gegenreden wie im Bundestag ohne Diskussion. Quasi wie ein orchestriertes Meeting. Das meine ich mit "Retter des freien Europas", Selensky stellt sich und sein Land so dar. Aus meiner Sicht verteidigt die Ukraine den Staat Ukraine, aber nicht Europa. Er befindet sich auch als privilegiertes Mitglied auf dem EU Gipfel, obwohl das Land gar nicht zur EU gehört. Das beeinflusst IMHO die Entscheidungsfindung und die öffentliche Darstellung des Gipfels subjektiv enorm.
Was das "Geldanwerben" betrifft, denke ich vor allem an die Entwicklungsländer, weil tatsächlich mehr Geld in die Ukraine fliesst als nach Afrika etc. von den geringen Budgets der Enwicklungsministerien für die nichtmilitärischen Aufgaben (Europa und USA (bisher)), ganz abgesehen von den militärischen Mitteln. Der Krieg und die Fortsetzung des Krieges belasten die internationale Entwicklungshilfe enorm. Um diese Mittel gibt es eine heftige internationale Konkurrenz, bei der Selensky den vordersten Platz belegt. Das erscheint mir eine hervorragende Leistung seiner Politik und seines Stabes.
Mit solchen Bildern wird die öffentliche Meinung beeinflusst, auf dem Weg zur Verkündung des Aufrüstungsbeschlusses mit Selensky, (kein EU-Mitglied) und die Führung der EU mit v. Leyen und EU-Ratspräsident. :
.....Aus meiner Sicht verteidigt die Ukraine den Staat Ukraine, aber nicht Europa....
Ich sehe die Ukraine als ersten Dominostein. Man stelle sich vor, Putin hat dort Erfolg....wieso sollte er danach aufhören? Und warum dann nicht sofort dagegenhalten?
Ich sehe die Ukraine als ersten Dominostein. Man stelle sich vor, Putin hat dort Erfolg....wieso sollte er danach aufhören? Und warum dann nicht sofort dagegenhalten?
Er hat ja keinen Erfolg, nicht mal bis Kiew ist er gekommen.
Wie sollte er dann...
Es wird ein gigantisches Investitionsprogramm in totes Material,
kaltes, lebloses Stahlzeug.