Hab noch nie was auf Pump gekauft, OK, mal von meinem Freund gepumpt, aber nie von ner Bank.
Ist kein Geld da, wird auch nix gekauft, so einfach ist das.
Dann ist für dich Geld etwas plastisches. Längst es zu einer Zahl im Computer verkommen, die auch negativ sein kann. Wichtig ist nur, dass der Kreislauf nicht unterbrochen wird, Geld also fließt.
Eine selbständige Unternehmerin ist ruckzuck pleite, auch ohne ausufernden Lebensstil. Typischer Stolperstein ist unter anderem ein nachlässiger Umgang mit den Vorauszahlungen an das Finanzamt, die sich an den zurückliegenden, finanziell starken Jahren orientieren. Da bucht das Finanzamt dann unter Umständen mehr ab, als man aktuell Umsatz hat. Zu diesen Vorauszahlungen gesellen sich gerne noch Nachzahlungen für die zurückliegenden Jahre.
Die dadurch verminderte oder nicht vorhandene Liquidität hemmt dann die Entwicklung aktueller Geschäftsprojekte, in die man nicht ausreichend investieren kann. Ein Kredit von der Bank wird schwierig zu bekommen sein.
Jede unternehmerische Idee kann floppen oder sich nicht wie erwartet entwickeln, das ist etwas ganz alltägliches. Je nach Gesellschaftsform haftet der Unternehmer oder die Unternehmerin mit dem gesamten Privatvermögen. Das ist ein großer Unterschied zu einem Manager im Angestelltenverhältnis, der rote Zahlen in Millionenhöhe verursachen kann und trotzdem ein sattes Gehalt einfährt plus etliche steuervergünstigte oder -befreite Leistungen. So gesehen sind die Kleinunternehmer die Deppen der Nation: Sie zahlen jede Menge Steuern an die Gesellschaft wenn es finanziell gut läuft, stehen aber bis auf Hartz IV komplett allein im Regen, wenn es mal klemmt.
Wer die Insolvenz einer Kleinunternehmerin allein auf einen verschwenderischen Lebensstil zurückführt, übersieht ein paar Klippen und Untiefen, die einem kleinen Kutter auf hoher See schnell gefährlich werden können.
Eeeeecht?
Stimmt, ich habe immer gerne alles auf die Kacke gehauen und keine Party ausgelassen.
Darüber hat sich mein geldfixierter Bruder immer aufgeregt.
Bei mir war es eher Freiheit. Ich habe zB an einem Projekt 7 Tage die Woche ein Jahr oder mehr durchgeklotzt und vom Ersparten zB ein Jahr Auszeit genommen.
Kann sein. Ich gebe zwar gerne Geld aus aber ich bin nicht Geldfixiert. Ich hatte beruflich die Möglichkeiten viel mehr zu verdienen, aber habe bewußt andere Wege gewählt, da sie mir mehr Freiheit gaben.
Jeder muss und soll so leben wie er will und hat andere Prioritäten. Zu sagen man hat so und so zu leben, ist eh blödsinn.
Morgen kann jeder von uns schon tot sein. Am Ende ist es wichtig gelebt zu haben oder nicht?
Ja, echt!
Na als ganz Junger habe ich mein Lehrlingsgeld auch verballert, war aber nichts mehr in der Kasse, bin ich halt zu Hause geblieben.
Geklotzt haben wir später dann auch, aber Arbeit ging nun mal immer vor und rausgehauen wurde niemals was ohne Sinn und Verstand.
Jetzt kann ich von der guten Ernte gut davon leben, ganz ohne Arbeit.
Natürlich, jeder soll leben wie er es mag.
Vorschriften mache ich bestimmt niemanden, fragt mich jemand, bekommt er Antworten.
Nur ich rate halt gerne dazu, bei Geldausgaben Vorsicht walten zu lassen. Mich hat diese Vorsicht dahin gebracht wo ich heute stehe.
Wenn es jemand auch so tut, muss es nicht zwangsläufig für ihn genauso gut sein, aber es könnte schon klappen.
Eine selbständige Unternehmerin ist ruckzuck pleite, auch ohne ausufernden Lebensstil. Typischer Stolperstein ist unter anderem ein nachlässiger Umgang mit den Vorauszahlungen an das Finanzamt, die sich an den zurückliegenden, finanziell starken Jahren orientieren. Da bucht das Finanzamt dann unter Umständen mehr ab, als man aktuell Umsatz hat. Zu diesen Vorauszahlungen gesellen sich gerne noch Nachzahlungen für die zurückliegenden Jahre.
Die dadurch verminderte oder nicht vorhandene Liquidität hemmt dann die Entwicklung aktueller Geschäftsprojekte, in die man nicht ausreichend investieren kann. Ein Kredit von der Bank wird schwierig zu bekommen sein.
Stimmt, aber wer solch hohe Nachzahlungen und Forderungen vom FA hat, der hat vorher auch gut verdient.
Das sollte man immer im Hinterkopf haben, also immer:
Rücklagen schaffen.
Gut, wenn das Geschäftskonto in den Miesen steht, dann ist es natürlich sehr schwer, aber einen Kredit kann man bekommen, wenn die Bilanzen der letzten Jahre positiv sind und waren.
Mit Sicherheit sind manche Geschäftsprojekte nur sehr schwer ohne ausreichendes Kapital zu realisieren, aber auch das sollte ein Unternehmer, egal ob groß oder klein, immer vorausschauend einplanen.
Generell kann ich nur sagen:
24 std Hirn einschalten
Eine selbständige Unternehmerin ist ruckzuck pleite, auch ohne ausufernden Lebensstil. Typischer Stolperstein ist unter anderem ein nachlässiger Umgang mit den Vorauszahlungen an das Finanzamt, die sich an den zurückliegenden, finanziell starken Jahren orientieren. Da bucht das Finanzamt dann unter Umständen mehr ab, als man aktuell Umsatz hat. Zu diesen Vorauszahlungen gesellen sich gerne noch Nachzahlungen für die zurückliegenden Jahre.
Sicherlich hast du recht, dass es immer Umstände geben kann durch die man "unverschuldet" abrutscht.
Aber die Probleme durch Nachzahlungen sind hausgemacht. Wer als Selbstständiger den Teil seines Einkommens der für die Steuern abgehen wird nicht zurücklegt kann halt nicht mit Geld umgehen!
Aber die Probleme durch Nachzahlungen sind hausgemacht. Wer als Selbstständiger den Teil seines Einkommens der für die Steuern abgehen wird nicht zurücklegt kann halt nicht mit Geld umgehen!
Oder ist von seinem Steuerberater schlecht beraten worden!
... oder die Dinge entwickeln sich - wie KS m.E. anschaulich geschrieben hat - anders als erwartet und anders, als man es sich mit relativ jungen Jahre und im Angestelltenverhältnis vorstellen kann.
Grad zu den Managern: Ich kenne einige BWLer/VWLer, die wie ich in nem großen Unternehmen als Manager gearbeitet haben, im Finanzbereich und im Produktmanagement. Davon haben einige inzwischen zwar nicht Insolvenz angemeldet, aber der Laden läuft alles andere als deren Vorstellungen entsprechend. Um tätig werden zu können und um Umsatz zu machen muss man einfach erst mal investieren. Das sind ja teilweise auch keine Beträge, die man im Küchenschrank liegen hat. Da hat man Schulden, da is nix mit zurückzahlen. Nach 1 Jahr, hoffentlich gut verlaufen, kommt das FA mit den Steuern des zurückliegenden Jahren. Gleichzeitig gibt's Vorauszahlungen für's Folgejahr und Du hast die Rückzahlungen. Die laufen, da ist nix mit "ich geb nur das aus, was ich habe". Wohlgemerkt, ohne dass der private Bereich irgendwie tangiert ist. Tria-Rad o.ä. sind da zum einen Peanuts (2500 vs. 250.000, bei mir waren's glücklicherweise deutlich weniger), es geht um die Grundlage, ohne die man überhaupt nicht tätig werden könnte. Dann hat man das Geld für's 1. Jahr natürlich vorausschauend zurückgelegt, nur hat man natürlich gleichzeitig die Vorauszahlungen zu leisten und den Kredit zurückzuzahlen. Wenn dann der Umsatz stockt ...
Zum anderen: Wenn man'n Haus kauft, orientiert man sich verantwortlich am gegenwärtigen Gehalt. Kommt dann ne Arbeitslosigkeit ist nix mit "vorausschauendem Zurücklegen" oder "ich geb nur das aus, was ich haben". Die Schulden hat man erst mal. Verkauft man, bleiben Grunderwerbssteuer und Notar erst mal als nicht ganz kleiner Posten übrig. Und man muss verkaufen, d.h. der erzielte Preis reicht nicht. Die Bank verlangt obendrein noch ne Vorfälligkeitsentschädigung für den Zinsausfall. Da reicht's nicht, wenn nur Marmelade auf's Brot kommt.
Ich und meine Frau als Nebenerwerbsunternehmer können da ein Lied von singen...
Investitionen waren bei mirca. 500.000 €, finanziert über KfW/DtA, die ersten 10 Jahre nur Zinszahlungen. In dieser Zeit kannst Du Deinen Laden aufbauen und im Markt etablieren. Soweit das eben geht. Zusätzliche Kreditlinien sind dananch immer schwierig, es sei denn man stopft ein Loch, indem mach das nächste aufreisst und bis zum finalen Kollaps expandiert.
Dann fängte die Tilgung an, welche ebenfalls 10 Jahre läuft. In dieser Zeit muss der Laden so viel abwerfen, dass Löhne und SBA, die Zinsen und 50.000 Euro Tilgung pro Jahr gezahlt werden können. Es sei denn Du hast in den ersten 10 Jahren ordentlich was angespart.
Wenn man berücksichtigt, dass die Tilgung in der Bilanz quasi durchgereicht wird und komplett von dem bezahlt werden muss, was nach Gewerbe- und Körperschaftssteuer noch übrig bleibt, muss man da erst mal so um die 70.000 verdienen. Und dann bliebt am Ende der Jahres kein einziger Heller zustätzlich in der Kasse. Erschwerend kommt hinzu, dass sehr wahrscheinlich einige der Anlagen, welche zu Beginn erworben wurden, langsam in die Jahre kommen und ebenfalls ersetzt werden müssen. Dann ist garantiert der eine oder andere Wettbewerber am Markt, der mit frischem Geld und Dumpingpreisen neue Kunden aquiriert, bist er selbst in die Tilgung rein kommt.
Wenn Du dann nach 20 Jahren durch bist, sollte es besser gehen. Falls Du bis dahin noch Spaß am Leben hast.
Meine Frau hat mal überschlagen, dass sie knapp das Doppelte von dem zurück zahlt, was sie damals aufgenommen hat.