"Irgendwie durchhalten" – das Motto meines Wegs nach Roth trifft den Nagel besser auf den Kopf, als ich das ursprünglich gedacht hatte. Um nicht lange drumherum zu reden: Für dieses Jahr hätte ich das besser sein lassen sollen.
Aber ich halte mich zäh auf Kurs. Vier bis fünf Einheiten pro Woche habe ich die letzten beiden Monate trainiert. Ohne festen Plan, denn ich schaue einfach jeden Tag, was gerade "geht". An manchen Tagen geht gar nichts, wie zum Beispiel am 1. Mai: Endlich mal richtig Zeit, doch in den Beinen ist nur Zuckerwatte, dazu fehlt auch noch die Lust, obwohl bestes Wetter herrscht. Also nach Hause auf's Sofa. An anderen Tagen läuft es hingegen besser als erwartet.
Pro Woche zweimal Rad, zweimal Lauf, einmal Schwimmen – das ist mein Bonsai-Programm. Wobei ich das Schwimmen auch mal sausen lasse, obwohl ich mir im Wasser ohnehin nie mehr als 2000 Meter abringen kann. Hier muss ich in den kommenden Wochen wirklich mit der groben Kelle ran (Stefans Schwimmpläne), oder ich verstecke ein paar Wanderschuhe im Gebüsch des Rother Schwimmkanals, um mein Rad zu bergen.
Radfahren: Geht eigentlich. Die Grundlage ist da. Die beiden Trainingseinheiten bekomme ich sehr ordentlich hin, einmal 5 Stunden GA1, einmal 3.5 Stunden mit Intervallen als Koppeltraining.
Laufen: Ein 2-2.5 Stunden Lauf mit leichter Endbeschleunigung, ein 1.5 Stunden Lauf mit spürbarer Endbeschleunigung. Der kürzere der beiden Läufe wird etwa jede zweite Woche wegen allgemeiner Mattigkeit auf einen normalen 1-Std.-Lauf geschrumpft.
That's it. Mehr ist nicht. Was sich wie ein nettes entspanntes Sportprogramm liest, belastet mein Zeitbudget auf das alleräußerste. Etwa eine Million netter Menschen sind derzeit sauer auf mich, weil ich nie Zeit habe, lang Versprochenes vergesse oder Wichtiges nur halb erledige. Es nervt mich selbst am meisten, da ich halbe Sachen nicht ausstehen kann. Die paar Wochen bis Roth halte ich aber noch durch.
Danach werden die Prioritäten neu verteilt. Die Folgen davon werden Ihr noch zu spüren bekommen.
Viele Grüße,
Klugschnacker
P.S.: Angepeilte Zeit in Roth? Sorry, keine Aussage möglich. Ich werde einfach den Tag entscheiden lassen: Entweder genieße ich einfach den Tag so gut es geht. Oder ich halte hart drauf, hopp oder topp. Das entscheide ich, wenn ich aus dem Wasser komme.
Wenn.
