ist schon ein großer Unterschied, ob man das Eiweiß und die KH in Form von a) komplexen Eiweißen (Schnitzel) und komplexen KH (Nudeln) zu sich nimmt oder b) ein Getränk, das bereits aufgeschlossene Glukose + Aminosäuren enthält...
du meinst bei einem Getränk aus Maltodextrin und Eiweisspulver braucht man sich über Verdauungs- bzw. Magenentleerungszeiten keine Gedanken zu machen, weil es egal ob in der Mischung als auch pur in beiden Fällen annähernd gleichschnell geht?
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Grüße
Tri-K
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eine Frage beschäftigt mich schon länger, keine Ahnung ob das irgendwo in den Paleo-Threads schon beantwortet wurde, falls ja bitte ich um Nachsicht und kurzen Verweis auf die Stelle.
In deinen Paleo-Essays und auch z.B. in "Natural Eating" von G.Bond wird ja häufig genug betont, dass Eiweiss und Kohlenhydrate ganz unterschiedlich verdaut werden (basisch vs. alkalisch) und bei der Nahrungsaufnahme getrennt werden sollten. Das finde ich in meinem Alltag recht problemlos machbar.
Für den Wettkampf lautet die gängige Empfehlung KH:Eiweiss 4:1. Ist hier die gleichzeitige Aufnahme problemlos? Muss/Kann/Sollte man hier auch trennen? Was sollte man bachten?
Zitat:
Zitat von DeRosa_ITA
ist schon ein großer Unterschied, ob man das Eiweiß und die KH in Form von a) komplexen Eiweißen (Schnitzel) und komplexen KH (Nudeln) zu sich nimmt oder b) ein Getränk, das bereits aufgeschlossene Glukose + Aminosäuren enthält...
DeRosa_ITA (Christian) hat im Grunde das Wesentliche gesagt... sofern die KH- und Proteinbausteine in einer aufgeschlossenen Form (Mono- oder zumindest Disaccharide, Aminosäuren) vorliegen, berkürzt das die Verweildauer im Magen enorm. Wenn Du Wurstbrot futterst, dann liegt das eben viele Stunden im Magen, und Du verfeuerst ohne Ende Energie für die Verdauung selbst und Verdauungsenzyme, weil das Milieu im Magen suboptimal durch die Kombi ist. Außerdem wird Blut im magen-Darm-Trakt gebunden, das besser in der Muskulatur zum Einsatz käme. KH/Protein macht den Bauch voll, hält lange satt - macht ein gutes Gefühl, wenn man weiß, was Hunger bedeutet. Und es hat eine maximale Insulinantwort, was Fettreseren bilden bedeutet. Daher evolutorisch nachvollziehbar, dass uns das so reizt, aber in Zeiten der Fülle generell hinderlich wegen Wampe - ebenso beim Sport. Unsere Ahnen hatten leeren Magen, den es zu füllen galt. Drum liefen sie km um km hinter der Beute her oder sammelten Pflanzennahrung. Sie schlugen sich nicht erst die Wampfe voll und gingen dann zum Jagen.... sie legten sich in den Schatten und verdauten. Bewegung war das Mittel um Hunger zu stillen, heute ist das durch Arbeitsteilung und Technik entkoppelt. Wir drehen vielmehr die Ursache-Wirkungskette um und fressen erst, um uns dann die Pfunde abzustrampeln. Oder auch nicht.
Unser vermeintliches Bedüfnis nach Kalorienzufuhr während des Sports ist zum Großteil das Ergebnis eines völlig aus dem natürlichen Rahmen gefallenen Stoffwechsels hin zu KH-Abhängigkeit statt auf Protein-Fett (und damit Körpersubstanz) zu laufen, wie dies evolutorisch angelegt ist. Immer dran denken: es gibt keine essentiellen Kohlenhydrate.... . Klar futtern auch die Jäger und Sammler nebenher ein wenig, was so nebenbei gefunden wird.... Stell dir vor du bist im Wald und findest ein paar Walderdbeeren zb... aber setze das in Relation zu den konzentrierten Energierbomben in Form von Gels, Energydrinks und Riegeln etc... das steht in keiner Relation zu einer handvoll frischem Obst oder ein paar Nüssen.
In dem Maße in dem man seinen Stoffwechsel wieder in den natürlichen Zustand gebracht hat, schwindet auch die Achterbahnfahrt des Blutzuckerspiegels und man kommt selbst bei einer Langdistanz mit vergleichsweise wenig Snacks über die Runden. So behauptet es zumindest Brendan Brazier, Ultramarathoner und Ironman-Profi in seinem Buch "Thrive". Ich nehm ihm das mehr und mehr ab, wenn ich es mit meiner eigenen Erfahrung im Prozess abgleiche.
@MattF: Die Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied - soll heißen: vielleicht ist Dein Limiter im Triathlon ja die Ernährung, du weißt es nur nicht, weil Du nicht bereit bist, es auszuprobieren?
Ich könnte aber auch 50 andere Ernährungsideen vorher ausprobieren.
Wieso mit Paleo?
DeRosa_ITA (Christian) hat im Grunde das Wesentliche gesagt... sofern die KH- und Proteinbausteine in einer aufgeschlossenen Form (Mono- oder zumindest Disaccharide, Aminosäuren) vorliegen, berkürzt das die Verweildauer im Magen enorm.
Und es hat eine maximale Insulinantwort, was Fettreseren bilden bedeutet.
Maltodextrin 19 zusammen mit Aminosäuren (aus Soja) sollte also grundsätzlich als Wettkampfernährung erstmal grundsätzlich ok sein, entnehme ich daraus.
Wie würdest du eigentlich die Insulinantwort auf ein Frühstück aus einem großem Suppenteller voll mit verschiedenem frischem Obst einschätzen?
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Grüße
Tri-K
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...Thomas von Aquin hatte irgendwo den schönen Satz gesschrieben, "von allem etwas, von nichts zuviel"
Gruß Nabenschalter
Hallo Nabenschalter,
da ich diesen Satz persönlich so ziemlich für das Dümmste halte, was man sagen kann, während gleichzeitig Thomas von Aquin nicht zu den Dümmsten gehört, würde ich gerne mal den Zusammenhang erfahren, in dem Thomas von Aquin diesen Satz gestellt hat. Bei Google habe ich jetzt lange gesucht und nichts in der Art gefunden.
Noch kurz die Begründung, warum ein klug klingendes Zitat nicht unbedingt vernünftig ist:
Wenn jemand an der Tankstelle fragt, was er tanken solle und einer gibt die Antwort:
"Nimm von allem etwas, aber von nichts zuviel", dann würde man also zu gleichen Teilen Diesel, Normal, Super, ein bisschen Zweitaktöl und zur Abrundung noch etwas Schweibenwischwasser in den Tank füllen.
Maltodextrin 19 zusammen mit Aminosäuren (aus Soja) sollte also grundsätzlich als Wettkampfernährung erstmal grundsätzlich ok sein, entnehme ich daraus.
Wie würdest du eigentlich die Insulinantwort auf ein Frühstück aus einem großem Suppenteller voll mit verschiedenem frischem Obst einschätzen?
Was die Aminosäuren angeht, so genügt es, wenn Du die BCAA's und Glutamin im Wettkampf zusammen mit Maltodextrin zuführst. Was die Proteinquelle angeht, so wäre Ei unter Paleo-Gesichtspunkten ideal, ansonsten ist es stets die Entscheidung zwischen Pest und Cholera, ob man nun Molke oder Soja oder eine andere Quelle wählt. Ob es BCAA's und Glutamin auf Ei-Basis isoliert auf dem Markt gibt, weiß ich nicht.
Wenn überhaupt Frühstück, dann ist frisches Obst in jeder Menge das absolut beste, was Du Dir gönnen kannst. Die Insulinantwort auf Fructose ist vernachlässigbar, die Magenverweildauer beträgt 20-30 min, die Darmpassagedauer ist minimal, die Energie ist schnell verwertbar, du nimmst massig Basen (vor allem Kalium) und je nach Obst auch Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffen sowie Ballaststoffe zu Dir. Zudem reichlich bestes Wasser.
Generell sollte man die Ausscheidungsphase, die in etwa von 4-12 Uhr von der Körperzyklik her dominiert nicht sabotieren und deshalb allenfalls effizient verstoffwechselbare Nahrung in Form von Obst essen. Noch besser wäre es in diesem Zeitfenster lediglich Wasser zu konsumieren, aber wer meint, er fällt sonst vom Fleisch, soll Obst essen oder frisch gepresste Obstsäfte (nicht die pasteurisierte Zuckerplörre aus dem Handel!) trinken.
Noch kurz die Begründung, warum ein klug klingendes Zitat nicht unbedingt vernünftig ist:
Wenn jemand an der Tankstelle fragt, was er tanken solle und einer gibt die Antwort:
"Nimm von allem etwas, aber von nichts zuviel", dann würde man also zu gleichen Teilen Diesel, Normal, Super, ein bisschen Zweitaktöl und zur Abrundung noch etwas Schweibenwischwasser in den Tank füllen.
Wohl bekomm's!
Ich mußte bei diesem Aquin-Zitat an die Worte meines alten VWL-Professors denken, der sinngemäß meinte: Die Wahrheit liegt nicht auf halbem Wege zwischen zwei Lügen, sondern exakt dort, wo sie zu finden ist.
Wichtig zu betonen: die "segensreichen" Inhaltsstoffe gehen hopps, wenn der Saft pasteurisiert wird und das werden ausnahmslos alle handelsüblichen Säfte! Das sollten auch alle Fans von Dr-Feils Traubensaft-Tipp zur schnellen Regeneration im "Window of Opportunity" bedenken: Wer Traubensaft aus dem Handel trinkt hat außer Zuckerwasser mit Traubengeschmack gar nix von dem im Grundsatz richtigen Ratschlag. Trauben müssen mit Kernen! (kernlose Hybride sind diesbezüglich Müll!) entsaftet werden, da ein Großteil der sekundären Pflanzenstoffe außer in der Schale in den Kernen sitzt. Dazu braucht man dann aber einen guten Entsafter, der nicht nach dem Zentrifugalprinzip arbeitet, sondern hydraulisch, wie zb der legendäre Champion-Juicer.