Gibt es dazu ein konkretes Beispiel? Bei welchem alltagspraktischen Schulstoff ist die kirchliche Perspektive relevant, als Alternative zu wissenschaftlichen Sichtweisen?
In den höheren Klassen werden die Weltreligionen durchgesprochen.
Man kann natürlich:
1. Ignorieren, dass es Religionen gibt und
2. wir mit diesen auch im Alltag in Berührung kommen.
3. Das Fach umbennen oder es in einem anderen Fach behandeln (in welchem?).
Insofern ist meine Meinung, dass auch eine religiöse Perspektive auf alltagspraktische Fragestellungen in der Schule relevant sind.
Hättest Du dazu ein konkretes Beispiel? Sprichst Du von der Unauflöslichkeit der Ehe, dem Verbot von Empfängnisverhütung, der Selbstbefriedigung, den Rechten homosexueller Menschen, der Evolutionslehre, der Gleichberechtigung von Mann und Frau, der Meinungsfreiheit, der Religionsfreiheit, bei denen Dir die kirchliche Position als relevant für Schulkinder erscheint, oder denkst Du an etwas anderes?
Hättest Du dazu ein konkretes Beispiel? Sprichst Du von der Unauflöslichkeit der Ehe, dem Verbot von Empfängnisverhütung, der Selbstbefriedigung, den Rechten homosexueller Menschen, der Evolutionslehre, der Gleichberechtigung von Mann und Frau, der Meinungsfreiheit, der Religionsfreiheit, bei denen Dir die kirchliche Position als relevant für Schulkinder erscheint, oder denkst Du an etwas anderes?
Ich habe zu keinem Zeitpunkt von irgendeiner Kirche, sondern religiösen Perspektiven geschrieben, die in unserer Alltagspraxis existieren und einen Teil unserer Lebenswirklichkeit ausmachen. Insofern ist auch die präjudizierende Frage bzw. Aufzählung Deinerseits irreführend.
Ein praktisches Beispiel für ein Thema, das aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann ist der Nahostkonflikt: Entlang des klassischen Fächerkanons können hier Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde behandelt, ethische und religiöse Perspektiven in der Betrachtung eines Themas eingenommen werden.
In den höheren Klassen werden die Weltreligionen durchgesprochen.
Man kann natürlich:
1. Ignorieren, dass es Religionen gibt und
2. wir mit diesen auch im Alltag in Berührung kommen.
3. Das Fach umbennen oder es in einem anderen Fach behandeln (in welchem?).
Ich plädiere nicht dafür, Religionen zu ignorieren. Gott existiert höchstwahrscheinlich nicht, aber die Religionen existieren ohne jeden Zweifel. Nicht Gott, aber der Glaube an Gott ist eine Realität.
Du wirst zugeben, dass die hier diskutierenden Atheisten die Religionen keineswegs ignorieren. Ganz im Gegenteil: Sie haben sich in teilweise erstaunlicher Tiefe mit ihnen auseinandergesetzt. Selbst Du, der einen großen Teil der Jugend als Ministrant eine kirchliche Erziehung genossen hat, hätte in einer Diskussion mit Jörn um die Aussagen der Bibel wahrscheinlich einen schweren Stand. Es stimmt aus meiner Sicht daher nicht, dass die Nichtgläubigen die Religionen ignorieren würden. Sie kennen sie teilweise besser als die Gläubigen. Jedenfalls kann man ihnen nicht pauschal Ignoranz vorwerfen, ohne sich zunächst an die eigene Nase zu fassen.
Religion findet in unserem Alltag statt, ob Du das nun - mit der Verengung auf eine bestimmte Religion und eine bestimmte Institution - aus Deiner Perspektive als angemessen einordnest oder nicht. Es ist (auch) gelebte Realität in unserer Gesellschaft.
Die Esoterik-Branche setzt mittlerweile mehr um als die Amtskirchen in Deutschland. Das beweist, dass es eine "gelebte Realität in unserer Gesellschaft" ist. Wenn dies das Kriterium darstellt: Warum sollte man dann nicht auch ein Schulfach für Esoterik einrichten?
Zitat:
Zitat von captainbeefheart
Inhaltlich und methodisch sowie von der rein fächerspezifischen Abgrenzung her halte ich den Religionsunterricht, wie jedes andere Fach, für deutlich renovierungsbedürftig.
Du bist also der Meinung, dass die Inhalte verändert werden müssten. Aber auf welcher Grundlage soll diese Veränderung stattfinden, abgesehen von Willkür? Neue Offenbarungen gab es ja nicht.
Nach meiner Vermutung ist dieses Argument nur eine weitere Version von: "Ja! Ja! Diese Version von Religion ist natürlich Unsinn! Aber wieso nehmen wir nicht meine Version, die ich mir ausgedacht habe?"
Ein praktisches Beispiel für ein Thema, das aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann ist der Nahostkonflikt.
Einverstanden. Man kann diesen Konflikt aus religionswissenschaftlicher Perspektive betrachten. Das halte ich ebenfalls für sinnvoll. Religionswissenschaft ist aber keine Theologie. Ein Religionswissenschaftler ist ein Wissenschaftler, ein Theologe nicht.
Die Esoterik-Branche setzt mittlerweile mehr um als die Amtskirchen in Deutschland. Das beweist, dass es eine "gelebte Realität in unserer Gesellschaft" ist. Wenn dies das Kriterium darstellt: Warum sollte man dann nicht auch ein Schulfach für Esoterik einrichten?
Du bist also der Meinung, dass die Inhalte verändert werden müssten. Aber auf welcher Grundlage soll diese Veränderung stattfinden, abgesehen von Willkür? Neue Offenbarungen gab es ja nicht.
Nach meiner Vermutung ist dieses Argument nur eine weitere Version von: "Ja! Ja! Diese Version von Religion ist natürlich Unsinn! Aber wieso nehmen wir nicht meine Version, die ich mir ausgedacht habe?"
Nur weil nicht bewiesen werden kann, dass es Gott gibt, so heißt das ja nicht im Umkehrschluß, dass es Gott nicht gibt.
EInschätzungen zur Existenz Gottes wie zum Beispiel sehr wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich, vielleicht nicht oder vielleicht, wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich sind subjektiver Natur.
Schulfach Esoterik würde ich auch einführen. Allerdings dann auch das Schulfach praktische Lebensführung (Putzen, Aufräumen, Reperaturen durchführen, Finanzen managen, Exkursionen, Teamplay, Teamleading usw. etc. pp.), sodaß es nicht zu theorielastig wird.
Wer sichs leisten kann geht eben auf eine Waldorff-Schule.