Zu Müller-Ott ist wirklich schon vieles gesagt worden. Wiederholungen möchte ich vermeiden. Unabhängig davon, wie das Ermittlungsverfahren gegen ihn ausgeht - die Vorwürfe sind ganz massiv - und unter Berücksichtigung, dass die Unschuldsvermutung auch für Herrn Müller-Ott gilt, solange das Gegenteil bewiesen ist, hätte ich ihm keine Ehrenmitgliedschaft verliehen. Allein die Posse um den außerordentlichen Verbandstag mit Ein- und Ausladung der DTU Mitglieder hätte dem schon entgegengestanden. Dass M-O diese Ehrenmitgleidschaft auch noch angenommen hat, kann man nur purer Eitelkeit erklären. Das ist aber alles Schnee von gestern und ich verspreche, dass ich darauf nicht mehr herumreiten werde, weil es nichts bringt.
Nur ein Letztes: M-O ist in einer ganz anderen Kategorie wie Martin Engelhardt zu sehen. Bei ME glaube ich, dass er denkt, im Interesse des Sports zu handeln. Die DTU - mit all ihren Vorzügen und Nachteilen - kann man als sein Baby bezeichnen. Er sollte seinem Baby aber die Chance geben, irgendwann selbstständig zu werden. Eltern wollen immer das Beste für ihr Kind, erreichen aber mit ihren ständigen Einmischungen oft nur das Gegenteil. M-O wurde von Martin Engelhardt "installiert". Die jüngste Affäre um Stephan Vuckovic hat dem Kampf für einen sauberen Sport nur geschadet.
Noch mal zum Thema:
Vuckovic und sein Anwalt äußern sich kurz zur Verfahrenseinstellung: www.gea.de/detail/1288742
Eigentlich kaum erwähnenswert.
Seine Heimatzeitung bricht ob dieses Erfolges nicht in Jubel aus sondern bleibt kritisch:
"Allerdings muss er damit leben, dass ihn der Makel eines Dopingverdachts wohl zumindest sein restliches Sportlerleben begleiten wird."
und erinnert auch noch mal an die Springstein-Affäre.
Die Süddeutsche berichtet und kommentiert mal wieder etwas schärfer und lässt kein gutes Haar an der DTU:
Und womit? Mit Recht!
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Was man nicht vergessen darf: Die DTU ist keine Ermittlungsbehörde. Sie hat kaum Möglichkeiten, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Darin unterscheidet sie sich zum Beispiel von der Staatsgewalt (Polizei etc.), die Zeugen vernehmen, Computer mit E-Mails beschlagnahmen oder Telefone abhören kann. Die DTU kann nur die auf dem Tisch liegenden Fakten (und nur diese) bewerten und darauf das Regelwerk anwenden. Mehr nicht.
Auch der Redakteur der Süddeutschen Zeitung kennt die Wahrheit nicht bzw. kann sie nicht beweisen – sonst hätte er seinen Artikel über die beweisbaren Fakten geschrieben und nicht über das, was er aus seinem persönlichen Blickwinkel für Evident hält. Auch er hätte als Präsident der DTU genauso entscheiden müssen wie Frau Wisser, ganz einfach deshalb, weil auch er nicht beweisen kann, was er für offensichtliche Wahrheit hält.
Unterstützen möchte ich Kistner in seiner Einschätzung, dass Vuckovic zu wenig zu seiner Entlastung beigetragen hat. Juristisch mag sein Verhalten genau richtig gewesen sein, und das wäre mir an seiner Stelle ebenfalls zunächst das Wichtigste (überlegt Euch gut, ob Ihr das kritisieren wollt). Doch das Publikum hat er, so weit ich das beurteilen kann, nicht überzeugen können.
Von der DTU wünscht man sich noch ein paar erläuternde Zeilen zur Niederlegung des Verfahrens. Welche Fakten wurde wie bewertet?