Es ist egal, wer den Frieden schafft, es ist richtig das Töten zu stoppen.
Genau! Ich glaube aber nicht, dass das irgendjemand hier ernsthaft anders sieht. Mancher muss sich nur noch daran gewöhnen, dass man ihm die letzten Jahre teilweise scheiss verkauft hat. Das dauert.
Eine Verhandlung bzw. eine Aufteilung eines Landes ohne dieses zu beteiligen ist doch nichts wert.
Egal wie sehr man sich Frieden wünscht.
Der Krieg geht trotzdem weiter.
Vielleicht nicht unbedingt mit Drohnen und Raketen aber im Untergrund.
Wenn Selenskyj jetzt schon mit dabei wäre, würden die Verhandlungen wahrscheinlich sofort platzen. Vielleicht stößt er später hinzu. Kann mir nicht vorstellen, dass Selenskyj und Putin sich mal die Hände schütteln. Möglicherweise bekommt die Ukraine vorher einen andere Präsidenten.
Für eine Stabilisierung wird man dann die "Friedenstruppe" einsetzen, vermute ich. Logisch, dass unser Führungspersonal sagt, die Diskussion sei verfrüht. Merz wird das dann übernehmen.
Genau dieses Schubladendenken ist doch das Problem. Das ist die Parteihörigkeit. Jeder, der in einem anders denkt, ist, Zitat (!): naiv oder Schwurbler oder rechtsextrem. Diese Plakatierung kann doch keiner mehr ernst nehmen.
Wer den menschengemachten Klimawandel leugnet, liegt nicht nur in dieser Sache falsch, sondern hat ein tiefer liegendes Problem, zum Beispiel eine gewisse Realitätsverweigerung ("Wissenschaftsskeptizismus").
Zitat:
Zitat von dude
Viel wichtiger ist es der anderen Seite zuzuhören und zu reflektieren, ob da nicht die eine oder andere Wahrheit dabei ist. Das artet dann im besten Fall in Selbstreflexion aus: ist meine Meinung von gestern heute noch haltbar?
Kommt darauf an. Oft hört man diese Aufforderung aus dem wissenschaftsfernen Millieu. Sie ist nichts anderes als eine Selbstüberschätzung, derer man sich nicht bewusst ist.
Wie willst Du Dir denn über hochkomplexe Dinge wie dem Klimawandel oder pandemische Viren ein eigenes Urteil bilden? Für solche Themen leisten wir uns einen aufwändigen Wissenschaftsbetrieb. Du kannst dem nicht einfach eine "eigene Meinung" gegenüberstellen und erwarten, damit ernst genommen zu werden. Dabei hilft auch nicht der Verweis auf Youtuber wie Herrn Köppel, die in Unkenntnis ihrer eigenen Inkompetenz dieselbe Meinung propagieren.
Wo es nicht um Wissenschaft, sondern um Politik geht, teile ich Deine Auffassung. Man sollte seine eigene Meinung mit der Realität konfrontieren.
Ich hatte beim Lesen Deines Postings innerlich gewartet, wann Du auf das Thema Einwanderung als Ursache selbst für den Überfall auf die Ukraine zu sprechen kommst.
Sorry, so war es nicht gemeint, zumindest nicht als direkte Ursache. Es war einfach die geschichtliche Betrachtung, daß starke Änderungen der Bevölkerungszusammensetzung mittelfristig sehr oft zu großen Konflikten und zu Grenzverschiebungen geführt haben. Ob diese Änderungen durch freie/zufällige Migration, durch überproportionale Vermehrung einer separaten Bevölkerungsgruppe oder durch gezielte Besiedlungspolitik herbeigeführt wurden, ist egal. Nur wenn die Zuwanderer sich an die "Urbevölkerung" assimiliert haben, blieben solche Konflikte aus.
Insofern ist nicht zu erwarten, daß die Gebiete mit russischer Mehrheit dauerhaft friedlich in der Ukraine verbleiben könnten, außer die Ukrainer betreiben entsprechende Siedlungspolitik, um dort wieder die Mehrheit zu stellen. Daher sollte das in meinen Augen schon ein wesentlicher Teil von Verhandlungen sein, wenn man dauerhaften Frieden erreichen will. Ob das allein Putin ausreicht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Gewiss kann die Ukraine als souveräner Staat darüber befinden, ob sie Teile ihres Gebietes an Russland abtreten will, weil dort, wie Du sagst, so viele Migranten aus Russland leben würden.
Ich weiß nicht, ob die Russen dort als Migranten hinkamen, oder ob sie aus anderen Gründen einen hohen Anteil stellen. Und ja, es ist die Entscheidung der Ukraine; ich spreche nur aus, was ich angesichts geschichtlicher Beispiele für wahrscheinlich halte. Das starre Festhalten an den Grenzen vor 2014 halte ich für ungeeignet für einen nachhaltigen Frieden.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ein Überfall Russlands zunächst auf Kiew, später auf den Donbas, ist grundsätzlich völkerrechtswidrig. Es spielt keine Rolle, ob auf den überfallenen Gebieten viele oder wenige Migranten leben.
Letzteres ist sicher keine akzeptable Begründung für einen kriegerischen Angriff (es gibt für sowas gar keine akzeptable Begründung). Aber es ist ein geeigneter Vorwand, und vor allem ein potentieller Konfliktherd, der oft am Ende zu Grenzveränderungen führt, wie es die Geschichte zeigt. Warum nicht über friedliche Grenzverschiebung regeln, statt über Krieg?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Kommt darauf an. Oft hört man diese Aufforderung aus dem wissenschaftsfernen Millieu. Sie ist nichts anderes als eine Selbstüberschätzung, derer man sich nicht bewusst ist.
Für mich ist es ein Charakteristikum gerade des Wissenschaftlers: die eigene Position, die bisherigen Erkenntnisse werden immer wieder überprüft und ein Zeichen für angemessene Selbstzweifel.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wie willst Du Dir denn über hochkomplexe Dinge wie dem Klimawandel oder pandemische Viren ein eigenes Urteil bilden? Für solche Themen leisten wir uns einen aufwändigen Wissenschaftsbetrieb.
Sorry, das klingt ganz nach der mittelalterlichen Menschenbild: "die Kirche ist der Hüter des Wissens, höre auf sie und maße dir keine eigene Meinung an".
Wir hatten das Thema schon öfter, ich finde weiterhin, Deine Formulierung widerspricht dem "sapere aude", das für mich maßgeblich ist. Auch "die Wissenschaft" ist nicht die alleinige Hüterin des Wissens, sie ist nur ein Zuträger bei der Sammlung und Schaffung von Wissen. Natürlich kann keiner alles Wissen nachvollziehen, aber zum Urteil (also Meinung) bilden braucht man das auch nicht (frei nach dem Karl Kraus zugeschriebenen Spruch: man muß keine Eier legen können, um zu erkennen, wenn ein Ei faul ist).
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