Wieso nutzt der Mensch seine Intelligenz und seine Vormachtstellung unter den Lebewesen eigentlich nicht um Leben zu erhalten
Kläre uns doch auf, wie das gehen soll?
Der Mensch könnte höchstens kein weiteres Lebewesen mehr töten, aber wenn er zB kein Fleisch(ach, verzeih, "Tierleiche") mehr isst, erhält er kein Leben, sondern er tötet kein weiteres mehr.
Danach ist die Tierzucht überflüssig und es gibt ganz einfach keine Schweine, Rinder, Hühner und andere Zuchttiere mehr. Sie hören auf zu existieren.
Soll der Mensch danach nach Afrika gehen und Antilopen vor Löwen retten? Just curious.
Warum genau wiegt das Leid eines Menschen mehr als das Leid eines Tieres, wie bestimmt man den Wert einer Spezies? Etwa daran ob man ihr selbst angehört?
Na, weil ein Tier halt nur ein Tier ist.
Beispiel: Die Schlachtungen unserer Hasen wurden vor dem Stall gemacht. Die anderen Tiere schauten machmal zu, fraßen dabei, bestiegen sich oder schliefen, während ihrer Mutter das Fell über die Ohren gezogen wurde. Der Mensch bricht psychisch bei ganz anderen Dingen schon zusammen.
Ich wundere mich über das teilweise schlechte Image der Veganer. Soweit ich das beurteilen kann, ist eine Mehrheit gegen die Missstände in der Massentierhaltung. Auch von der Pelztierzucht, dem Keulen von Robbenbabys oder dem Lebendrupfen von Gänsen zeigen sich viele schockiert. Die Veganer setzen sich für diese Lebewesen ein, mit einer aus meiner Sicht bewundernswerten Konsequenz und Opferbereitschaft. Mir ist das sehr sympathisch.
Warum sind sie bei manchen dennoch so unbeliebt? Weil sie Sand in das Getriebe unserer Verdrängungsmechanismen streuen? Weil sie uns indirekt einen Spiegel vorhalten, in dem wir schlecht aussehen?
Die Veganer tun uns Nichtveganern de facto nichts.
"Schon ein stummer Vegetarier stellt einen impliziten moralische Vorwurf dar, auf den Menschen hochsensibel reagieren."
Warum genau wiegt das Leid eines Menschen mehr als das Leid eines Tieres, wie bestimmt man den Wert einer Spezies? Etwa daran ob man ihr selbst angehört?
Okay, mal angenommen, die These Menschen stehen mit Tieren auf einer Stufe, ist allgemeingültig.
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Niemand darf sich zum eigenen Vergnügen Haustiere wie Hunde und Katzen halten? Was geschieht mit diesen Tieren? Werden sie "freigelassen"? Aquariumsfische in Flüsse und Meer gekippt?
Wie regulieren sich die freilebenden Tierbestände in den heimischen Wäldern? Wer kommt für den Verbiß in den dann exessiv für "Pflanzenanbau" genutzten Bodenflächen auf?
Was geschieht mit den in Tier-KZs gehaltenen Tieren? Werden die einfach "freigelassen"?
Wie soll die Weltbevölkerung sich ausschließlich aus Pflanzenbeständen ernähren, ohne die dafür notwendigen Anbauflächen völlig auszulaugen?
Wie sollen sich sich Menschen in Steppen ernähren, deren einzige Erwerbsquelle die Tierhaltung ist?
Na, weil ein Tier halt nur ein Tier ist.
Beispiel: Die Schlachtungen unserer Hasen wurden vor dem Stall gemacht. Die anderen Tiere schauten machmal zu, fraßen dabei, bestiegen sich oder schliefen, während ihrer Mutter das Fell über die Ohren gezogen wurde. Der Mensch bricht psychisch bei ganz anderen Dingen schon zusammen.
Es war morgens um 5 Uhr an einer sehr einsamen abgelegenen Straße im Heidelberger Vorland. Drei Rehe standen dicht am Straßenrand - grasten nicht und knabberten auch nicht an Sträuchern. Sie standen nur dicht zusammen. Als ich mit dem Auto näher kam liefen sie panisch davon ( möglicherweise hatten sie so etwas wie Angstgefühl ?!?). Als ich an der Stelle vorbei fuhr sah ich ein totgefahrenes Reh an dieser Stelle liegen. Mich machte das in dem Moment nicht alleine traurig. Die Rehe erzählten mir nichts von ihrer Trauer - aber was sonst sollte diese Gruppe so nah an die Straße treiben ?
Der Mensch ist biologisch gesehen auch nur ein Tier und in mancher Hinsicht sehr ähnlich.
Zitat:
Zitat von keko
Beispiel: Die Schlachtungen unserer Hasen wurden vor dem Stall gemacht. Die anderen Tiere schauten machmal zu, fraßen dabei, bestiegen sich oder schliefen, während ihrer Mutter das Fell über die Ohren gezogen wurde. Der Mensch bricht psychisch bei ganz anderen Dingen schon zusammen.
Der Kollege hier findet es im Gegensatz zu deinen Hasen aber wohl nicht so toll seinen Artgenossen beim Sterben zuzusehen. Weiteres Beispiel: Unsere Mutterkühe standen früher tagelang auf der Weide und haben nach ihren Kälbern gerufen, während diese schon irgendwo im Kühlhaus hingen. Elefanten sollen auch ihr Leben lang um getötete Herdenmitglieder trauern und deren Leichnahme (bzw. deren Fleisch ) besuchen. Ziemlich menschlich dieses Verhalten...
Der Mensch könnte höchstens kein weiteres Lebewesen mehr töten, aber wenn er zB kein Fleisch(ach, verzeih, "Tierleiche") mehr isst, erhält er kein Leben, sondern er tötet kein weiteres mehr.
Danach ist die Tierzucht überflüssig und es gibt ganz einfach keine Schweine, Rinder, Hühner und andere Zuchttiere mehr. Sie hören auf zu existieren.
Soll der Mensch danach nach Afrika gehen und Antilopen vor Löwen retten? Just curious.
Der Mensch produziert Lebewesen ( die Gefühle, Schmerzen und Sozialverhalten haben ) genauso wie Kartoffeln oder Kohlköpfe. Wenn der Mensch seine Finger einfach still hält in einer Zeit, in der man sich aus zigtausend Lebensmittel aussuchen kann, was man essen möchte, dann wäre das größte Leiden abgeschafft. Und man hätte lediglich auf ein klitzekleinen Teil aller Lebensmittel verzichtet.
Okay, mal angenommen, die These Menschen stehen mit Tieren auf einer Stufe, ist allgemeingültig.
Habe ich nicht behauptet, habe nur eine Frage gestellt: wie wird denn der Wert oder die "Stufe" auf der ein Lebewesen steht beurteilt?
Bevor wir sagen, ein Mensch steht höher als ein Tier, oder ein Zehnkämpfer steht höher als ein Triathlet, oder ein schwerstbehindertes Neugeborenes niedriger als ein Universitätsprofessor, oder ein Christ steht höher als ein Moslem, müssen wir uns wohl auf eine Skala einigen. Also, wieviele Kühe bist Du wert? Und müsste ich mich für Angela Merkel opfern, weil sie mehr wert ist?
Wenn wir die Diskussion denn so führen wollen. Ich finde das zynisch, aber wenn man die Diskussion ohne Mitgefühl mit Wertzuweisungen führen will, bitte, gebt Gas.
Zitat:
Na, weil ein Tier halt nur ein Tier ist. [...]blödes Kaninchenbeispiel [...]
Selbstverständlkich gibt es Tiere die zu unterschiedlichen Aussmaßen des Mitgefühl fähig sind, manche zu mehr, manche zu weniger (zu letzteren gehörst offenbar Du). Wenn Du daran den Wert bemißt, musst Du wohl Veganer sehr hoch bewertet. Merkste selber, ne?
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (28.04.2015 um 11:42 Uhr).