Wer schon mal versucht hat ein Radrennen auszurichten, der ist ernüchtert.
Die Jungs treffen sich, haben Spaß, fahren Rad und Glühwein gibts auch noch.
Was will man mehr
Oooh, bitte nicht missverstehen! Ich finde den Artikel schice, nicht, was die Jungs da treiben, eher im Gegenteil...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Die Tatsache, dass sie noch relativ glimpflich davon gekommen ist (mit nur einem Jahr Rennpause, die sie aber dazu nutzte in einem US-amerikanischen Profi-Radteam neue "Erfahrungen" zu sammeln), hing aber einzig und allein damit zusammen, dass sie damals der erste richtige Dopingfall der DTU war und das DTU-Reglement und die bei positiven Doping-Tests damals sich ergebenden automatisierten Verfahrenswege und Abläufe beim Verband noch nicht richtig implementiert waren.
Sie hatte eine positive A- und B-Probe, zusätzlich wurde auch noch mit Isotopen-Analyse nachgewiesen, dass der erhöhte Testosteron-Wert auf künstlich zugeführten Hormonen beruhte, an diesem Befund gibt's und gab's nichts zu deuteln!
Der Verband wurde damals aus seinem Dornröschenschlaf erweckt (so wie es beispielsweise der FIFA und der IBU erst noch bevorsteht) und es ist aus heutiger Sicht durchaus verständlich, dass es damals zu Fehlern im Verfahrensablauf gekommen ist. Von daher würde ich Herrn Wilke in diesem Fall gar nicht so sehr kritisieren: er ist zwar Jurist, aber bekleidete bei der DTU nur ein Ehrenamt und sah sich damit als Amateur in Dopingfragen plötzlich in Schumachers Anwalt Herrn Lehner einem ausgebufften, hochbezahlten Doping-Rechtsexperten gegenüber.
Das ist ein ungleiches Duell, in dem wohl auch jeder von uns Probleme gehabt hätte, eine gute Figur ab zu geben.
In der Sache gebe ich dir 100 % recht. Allerdings hat Wilke in dem Verfahren einen Bock nach dem anderen geschossen. Da waren wirklich haarsträubende Fehler (hauptsächlich auf unglaublicher Arroganz beruhend) dabei. Ich kenne die Unterlagen und habe auch mit Dr. Lehner über Wilkes Verfahrensführung gesprochen. Er meinte, dass er so was noch in keinem Verband erlebt hat. Das war kein ungleiches Duell, sondern ein Besserwisser, der sich mit einfachsten Verfahrensfragen nicht beschäftigt hat, ist auf einen Intressenvertreter gestoßen, der dieses amateurhafte Verhalten zu Recht, denn es war seine anwaltliche Pflicht, ausnutzte.
@ Lidlracer: Was Dr. Franke betrifft, so tritt dieser im dann als Anti-Doping-Kämpfer in Erscheinung, wenn es sich nicht um einen Mandanten von Dr. Lehner handelt. Handelt es sich um einen Mandanten, dann ist entweder das System schuld (bei einem eindeutigen Fall, wo kein Anwalt der Welt was machen kann, wie dem von Jörg Jaksche), die Ernährungsindustrie ist schuld (Jürgen Zäck) oder der/die Beschuldigte ist unschuldig (Katja Schumacher, Dieter Baumann etc). Wie es halt immer gerade passt. Vor allem hört sich Dr. Franke selbst gerne reden.
Cengiz
Falsch, denn er haette als DTU-Rechtsexperte eine taugliche Antidopingbestimmung ausarbeiten muessen und dem Verband zur Abstimmung vorlegen. Dann haette Lehner keine Chance gehabt. Aber das hat das Richterlein Wilke schlicht verschlafen.
Einspruch! Das ist falsch. Es lagen alle Zutaten (taugliche Antdopingsbestimmung) vor, nur der Koch konnte nichts mit ihnen anfangen. Hat die Hälfte neben den Topf geschmissen, einen Teil nicht durchgekocht, einen anderen Teil völlig zerkocht, Salz und Pfeffer vergessen und dann am Ende, weil er die Hosen voll hatte, nichts serviert dem Gast seinen Geld zurückgegeben.
Cengiz
Eben, "juristisch" zweifelhaft, aber A Probe positiv sagt ja alles, was man wissen muss.
Jeder darf denken, was er will, mir ist dieser spezielle Fall auch chemisch nicht klar genug für ein klares Urteil...Auch eine positive A-Probe kann durch Schlamperei im/vor dem Labor provoziert sein...
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Jeder darf denken, was er will, mir ist dieser spezielle Fall auch chemisch nicht klar genug für ein klares Urteil...Auch eine positive A-Probe kann durch Schlamperei im/vor dem Labor provoziert sein...
Skandal! Ist das so? Oder kann man davon ausgehen?
Mir ist egal, ob ich das finanziere. Ich unterstütze durch meine Verbandsabgabe seit Jahren den doping-verseuchten Leistungssport. Da macht das jetzt auch nix mehr aus...
Wer ist denn hier eigentlich so naiv/gut-gläubig einem Sport-Heroen zu huldigen, der nur nicht überführt worden ist?
Hat schon mal einer ein Seminar von Mark Allen oder Dave Scott besucht...? (Ich würd das auch machen. Es sei denn, sie erzählen was über Anti-Doping...)
Jeder darf denken, was er will, mir ist dieser spezielle Fall auch chemisch nicht klar genug für ein klares Urteil...Auch eine positive A-Probe kann durch Schlamperei im/vor dem Labor provoziert sein...
Die Gedanken sind frei, aber es gibt, wenn man den Gesamtvorgang betrachtet, wenig Hinweise, dass man hier eine Dolchstoßlegende kreieren muss ( und ich denke, das war auch nicht deine Absicht?)
Mir kommt der Thread schon langsam wie ein deja vu vor... ähnliche Argumentationsketten wurden doch schon mal vor ein paar Jahren mit oranger Schrift auf schwarzem Grund ausgetragen, oder?
Das Problem bei der alten Antidopingordnung der DTU war, dass eine positive Probe noch nicht eine automatische Suspendierung des Athleten nach sich zog, erst im Falle einer positiven B-Probe griff eine eventuelle Sperre. Die Taktik von KS damals lief also klar in Richtung Hinauszögern der B-Probe, um möglichst noch einen Ironman in Übersee einschließlich Antrittsgeld und Preisgeld mitzunehmen.
Dies hatte die DTU damals immerhin erkannt. Der Termin der B-Proben-Eröffnung war ihrem Anwalt rechtzeitig mitgeteilt worden, dieser wollte aber aus dem o.g. Grund die Analyse verhindern, indem weder Anwalt (bzw. sonstige Vertretung) noch betroffener Athlet zu dem mitgeteilten Termin erschien. Die DTU hatte dann die B-Probe im Beisein zweier unabhängiger Zeugen eröffnen lassen. Alle später entstandenen Spekulationen über ausgelaufene Flaschen oder zerbrochene Siegel würde ich eher ins Reich der Mythen verweisen, zumal sie immer nur von einer Seite lanciert und auch immer nur angedeutet wurden.
Einspruch! Das ist falsch. Es lagen alle Zutaten (taugliche Antdopingsbestimmung) vor,
Nein Cengiz, sie taten es nicht. Ich denke da nur an die im internationalen Vergleich lachhafte Sperre von einem Jahr.
Aber im Grunde sind wir uns ja einig.
Und wieder juckt es mich die Wilke-emails hier abzudrucken, damit wir trotz dieser traurigen Diskussion wenigstens etwas zum Lachen haben.