Es geht hier um den Religionsunterricht an Schulen.
Den meisten die die Abschaffung des Religionsunterrichtes fordern scheint gar nicht klar zu sein, dass es sich hierbei um ein Grundrecht handelt (Artikel 7 Grundgesetz).
Beispiele:
"Man sollte das Volk nicht homosexuell erziehen"
"Weil das nichts mehr Diskriminierung zu tun hat, sondern nur noch reine Schwulenpropaganda ist!"
"Weil unsere Kinder nicht schon in frühester Jugend mit absolut irrem, gesellschaftszersetzendem Gedankengut " umerzogen " und buchstäblich " versaut "werden dürfen."
Der letzte Kommentar könnte direkt aus 1936 stammen (jaja, godwin's law, aber der Wortlaut ist exakt derselbe)
Die Antragssteller und Unterzeichnenden gehen anscheinend davon aus, dass Menschen erst zur Heterosexualität erzogen werden müssen. Und dass jedes Wissen der Menschen über Homosexualität diese Erziehung erschweren würde.
Der Gedanke, dass sich damit alle diese Unterzeichner selber als bisexuell mit starker Tendenz zur Homosexualität outen, hat richtig was Erheiterndes
Jetzt weiß ich auch, warum die Jungs in der katholischen Kirche mit dem offenem Umgang mit Homosexuellen solche Probleme haben.
Wir finden das gut und halten das Thema Sexualität in der Schule für sehr wichtig. Schön, dass das mal thematisiert wird.
[...]
Das ist Quatsch, ich sehe überhaupt keine Gefahr. Die sexuelle Vielfalt ist doch ein Teil unserer Gesellschaft, warum sollte sie nicht im Unterricht vorkommen? Und überhaupt: Eine sexuelle Identität hat man, die findet man nicht in der Schule. Niemand wird wegen des Bildungsplans schwul oder hetero. Die Pubertät ist die Zeit zum Ausprobieren, und da ist es doch befreiend zu wissen, dass alle Richtungen okay sind. Ich finde die Argumente realitätsfern und noch schlimmer: Solche Ablehnung fördert Homophobie.
Was mir diese Woche beim GA1-Strampeln noch aufgefallen ist:
Das Hauptargument der Gegner ist ja, dass Kinder ein "Leitbild" benötigen würden, welches bei uns nunmal die "normale" Heterofamilie mit zwei Kindern sei, deshalb sei so ein Aufklärungsunterricht fehl am Platz.
Aber wieso sehe ich die gleichen Leute nirgendwo fordern, dass in Politik über keine anderen Staatsformen, in Religion über keine anderen Weltanschauungen mehr gesprochen werden darf?
[Sarkasmus]
Erziehen wir unsere Kinder etwa alle zu buddistisch-muslimischen, kommunistischen Nazi-Diktatoren und niemand bemerkt es?
Wir sollten sofort eine Petition starten!
[/Sarkasmus]
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Der Gerät wird nie müde.
Zitat:
Zitat von bellamartha
Oder saugt ihr alle nicht, ihr Schlampen?
Zitat:
Zitat von Lui
In einem Triathlon Forum das Wort teuer zu verwenden, grenzt schon an Ironie.
Das wird unter Lehrern auch schon heftig diskutiert. Daran hängt zwar nicht das Grundthema, aber die Google-Bildersuche ist einfach eine Katastrophe. Eigentlich sind sich alle einig, dass man es ganz einfach im "Sexualkundeunterricht" mit ansprechen sollte, eben als etwas ganz normales, aber es nicht zu einem riesigen Thema aufbauschen darf.
Zunächst distanziert der Autor sich von der "erzreligösen Ecke", aus der die Petition stamm, von der "unterschwellig homophoben" Begründung der Petition sowie den Kommentaren anderer Mitpetitenten. Seine Unterschrift unter die Petition begründet er dann mit der "der amerikanischen Methode [...]: Der Feind Deines Feindes ist Dein Freund".
Eigentlich hätte ich an dieser Stelle aufhören können zu lesen. Im innenpolitischen diskurs hat IMO der Feindes-Begriff nichts verlorenund ich habe noch nicht erlebt, dass diesem noch sinnvolle Argumente folgten. Entsprechend wirr ist die folgene Argumentation:
Zitat:
Wie viele Trans- und Intersexuelle in Deutschland gibt es, mit deren Lebensweise sich Schüler nun unbedingt auseinandersetzen sollen, um zu lernen, sie als “normal” zu akzeptieren? Meines Wissens deutlich weniger als ein Promille. Zum Vergleich: Die Prävalenz für primäre Pädophile bei Männern liegt etwa bei einem halben Prozent.
Zunächst reduziert er das Thema der Sexuellen Vielfalt auf den Bereich der Trans- und Intersexualität um anschließend eine statistische Irrelevanz begründen zu können. Der Vergleich mit Pädophilie kommt dann auch nicht mehr überraschend.
Tatsächlich betrifft die Thematik LGBTI etwa 5-10%, also aus jeder Klasse durchschnittlich 1-3 Schüler_innen.
Im folgenden lässt schon die Sprache eine eindeutige Anknüpfung an den Feidnesbegriff erkennen:
Zitat:
[...]Politkommissare aus dem Gendertröten-Pool [...] baden-württembergische Allesaußermännerministerium [...] Hauptschützlinge der Genderlobby[...] die von der Gendertrötenmafia Betüttelten [...]
Zum Schluss verweist der Autor auf andere Minderheiten, die seiner Meinung nach wichtiger seien. Ich stimme ja sogar, dass z.B. der Umgang mit Behinderungen im Untericht zu kurz kommt, ich würde sogar soweit gehen, es als Skandal zu bezeichnen, dass noch immer die meisten Kinder mit Behinderungen nicht an normalen Schulen unterrichtet werden. In diesem Zusammenhang jedoch sehe ich lediglich den plumpen Versuch, eine Minderheit gegen andere auszuspielen.