Das ist, was ich nicht mehr hören kann. Du nimmst eine statistische Größe (Durchschnittsgehalt), und leitest daraus ab, dass es uns am besten geht. Du weißt doch garnicht, wie gut es mir geht? Vielleicht würde ich gerne einen Teil des Bruttosozialprodukts gegen italienisches saper vivere tauschen?
Schau Dir #37 nochmal an. Ich habe eben nicht nur eine statistische Größe rausgenommen.
Natürlich weiß ich nicht, wie gut es Dir geht. Das sagen diese Zahlen doch auch gar nicht aus. Sie besagen nicht, daß es jedem, aber vielen gut geht.
Italien? Warum nicht. Zieh halt hin, wenn Dir das Leben dort gut gefällt.
Zitat:
Zitat von Goldie
Was heißt relativ gerecht? Das sagen normalerweise nur Leute, die viel Geld besitzen. Die Lorenzkurve sagt meines Erachtens was Anderes.
Relativ gerecht heißt genau das. Die ungleiche Verteilung ist in den meisten anderen Ländern größer. Einen Idealzustand gibt es nunmal nicht. Schau doch mal hier .
Zitat:
Zitat von Goldie
Mir kommt ihr Verteidiger des Status-Quo immer so vor, als hättet ihr das Stockholm-Syndrom. Ihr tretet in einer Mühle, seid am Schwitzen, aber nur Reiche werden noch reicher. Selber schafft ihr es bestenfalls, den Status Quo zu halten.
Vielleicht ist das alles garnicht gerecht?
Vielleicht ist sogar Dein persönlicher Status Quo nicht gerecht, sondern geht auf Kosten von Leuten, die Du zum Glück nicht sehen musst, weil sie im Ausland leben?
Stellt aber jemand das System in Frage, heult ihr auf, als wäret ihr die Reichen, denen man nun an die Pfründe will. Dabei seid ihr nur Mittelschichtmitglieder mit einer Riesenangst davor, weiter abzusinken.
Verteidiger des Status Quo? Grundsätzlich finde ich diesen Status Quo in der Tat verteidigenswert. In einer naturgemäß unperfekten Welt haben wir in Deutschland doch eins der besseren Systeme.
Schwitzen in der Mühle? Mittelschichts-Abstiegsangst? Vergiß es.
Ich weiß echt nicht was Du willst. Flow Rider hat's schön gesagt. Das "Idealsystem" Kommunismus mit einer heilen Welt voller Gleichheit Aller ist noch immer in einer Diktatur geendet. Also ich möchte mit keinem anderen System tauschen.
Ist zwar ziemlich Off-Topic, aber es gibt IMHO real durchaus bessere Bildungs- (Pisastudien) / Gesundheits- (Basis: Ambulatorien) / Demokratie- (direkte, Schweiz) / Umweltschutz- / Foederalismus- (Schweiz) / u.a.- / Systeme als in DE, über die sich nachzudenken lohnt. (iGoldie störte aber eher etwas anderes in den Beiträgen, den Subtext quasi)
Gebe ich Dir Recht. Nichts ist in Stein gemeißelt. Warum nicht gute Beispiele aus anderen Ländern übernehmen.
Aber was meinst Du mit dem "Subtext"?
Geändert von Gonzo (11.07.2012 um 14:57 Uhr).
Grund: Schreibfehler
Sehr schöner Beitrag. Allerdings widersprichst Du Dir ja zum Schluß selbst (s. zitierter Beitrag). Gerade weil die Löhne nicht so stark gestiegen sind, sind wir auf dem Weltmarkt u.A. so wettbewerbsfähig geworden/geblieben. Würden sie stärker steigen, würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands tendenziell sinken. Daß Dein Chef das so sieht, liegt natürlich in der Natur der Sache
Ups, muß schnellstens zur Arbeit. Bis denne.
Genau das ist wie eine Waage, wenn eine Seite runtergeht sollte die andere hochgehen. Das Idealbild der Volkswirtschaftler ist eine ausgeglichene Handelsbilanz. Natürlich reine Theorie...in den letzten 10-15 Jahren hat das Kapital stark profitiert u. es ist vergleichsweise wenig bei den abhängig Beschäftigten angekommen.
Ich denke Deutschland würde es gut tun die Binnennachfrage zu stärken u. auch den anderen Ländern im Euro . Die letzten Lohnabschlüsse weisen schon in die richtige Richtung, u die Binnenkonjunktur scheint auch sehr stabil zu sein.
Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Bevölkerung u. eines Fachkräftemangels könnte hier das Pendel in Zukunft in die andere Richtung ausschlagen, vorausgesetzt wir lassen nicht alles den Bach runtergehen u. der Euro bricht auseinander, dann wird es lange dauern bis sich die Deutsche u. Europäische Wirtschaft davon erholt.
Gebe ich Dir Recht. Nichts ist in Stein gemeißelt. Warum nicht gute Beispiele aus anderen Ländern übernehmen.
Aber was meinst Du mit dem "Subtext"?
die implizite Wertehierarchie, die man für alle Länder gleichermassen einfordert und aufgrund derer man sich dann "überhebt" ;-) .
-qbz
Ps: Triathlon als Einzelsport wie Tennis auch finde ich übrigens ein ziemlich verfehltes Bild für Gesellschaften, wenn schon Sport als Bild, dann doch eher Manschaftssport. In einer Fussballmanschaft wäre ab einem bestimmten Punkt ein zu grosses Gehaltsgefälle z.B. für die Stimmung u. Motivation wenig förderlich und der Torschütze erhält auch nicht alle Siegprämien / Boni, sie werden verteilt incl. Ersatzbank!
die implizite Wertehierarchie, die man für alle Länder gleichermassen einfordert und aufgrund derer man sich dann "überhebt" ;-) .
Hatten ein paar Stunden Stromausfall hier.
Klang das so durch (s. Zitat)? Wenn ja, war es von mir nicht so gemeint. Wäre das Letzte, daß ich uns für was "Besseres" halte. Aber den endlosen Löhnemann müssen wir auch nicht gerade abgeben.
Hatte aber auch nicht den Eindruck, daß es das war, was Goldie stört.
Das Ganze ist ziemlich abgedriftet. Wollte keine gesellschaftspolitische Diskussion lostreten....
Genau das ist wie eine Waage, wenn eine Seite runtergeht sollte die andere hochgehen. Das Idealbild der Volkswirtschaftler ist eine ausgeglichene Handelsbilanz. Natürlich reine Theorie...in den letzten 10-15 Jahren hat das Kapital stark profitiert u. es ist vergleichsweise wenig bei den abhängig Beschäftigten angekommen.
Ich denke Deutschland würde es gut tun die Binnennachfrage zu stärken u. auch den anderen Ländern im Euro . Die letzten Lohnabschlüsse weisen schon in die richtige Richtung, u die Binnenkonjunktur scheint auch sehr stabil zu sein.
Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Bevölkerung u. eines Fachkräftemangels könnte hier das Pendel in Zukunft in die andere Richtung ausschlagen, vorausgesetzt wir lassen nicht alles den Bach runtergehen u. der Euro bricht auseinander, dann wird es lange dauern bis sich die Deutsche u. Europäische Wirtschaft davon erholt.
Also : Zahlen und fröhlich sein!
Eine stärkere Partizipation der Arbeitnehmer wäre in der Tat nach Jahren eines im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum relativ geringen Lohnanstiegs gerecht. Allein schon des sozialen Friedens willen. Ich finde es bedenklich, daß sich tendenziell immer weniger mit unserem Wirtschaftssystem identifizieren und es als ungerechtes System empfinden. Habe zumindest das Gefühl, daß dies so ist.
Klar ich meine auch die absolute Anzahl von Arbeitnehmern, die in die Sozialversicherung u. Rentensystem einzahlen. Die steigt, obwohl wir an sich schrumpfen.
Außerdem werden die verglichenen Quoten ja auch geschönt.
Die Tendenz ist eindeutig!
Auch hier gilt traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.
Anfang der 90er hatten wir gut 1Mio mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als heute. Damals lebten hier rund 79Mio Einwohner, heute sind es rund 82 Mio.
Auch hier gilt traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.
Anfang der 90er hatten wir gut 1Mio mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als heute. Damals lebten hier rund 79Mio Einwohner, heute sind es rund 82 Mio.