Sehr schöner Beitrag. Allerdings widersprichst Du Dir ja zum Schluß selbst (s. zitierter Beitrag). Gerade weil die Löhne nicht so stark gestiegen sind, sind wir auf dem Weltmarkt u.A. so wettbewerbsfähig geworden/geblieben. Würden sie stärker steigen, würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands tendenziell sinken. Daß Dein Chef das so sieht, liegt natürlich in der Natur der Sache
Ups, muß schnellstens zur Arbeit. Bis denne.
Wettbewerbsfähig heisst in dem Fall, wenn ein Land so stark vom Export profitiert wie DE, andere Wettbewerber verdrängen, (andere Länder importieren umgekehrt entsprechend mehr Produkte als sie exportieren), d.h. es entstehen und vergössern sich die Ungleichgewichte, wie im Euroraum z.B.. Insofern würde natürlich die Stärkung der Binnennachfrage über die Löhne DE weniger stark vom Export abhängig machen und die Ungleichgewichte im Euroraum verkleinern helfen. (Mindestlohndebatte)
es geht uns (damit ist der größte Teil der Gesellschaft gemeint, echte Armut gibt es leider in jedem Staat mehr oder weniger) im internationalen Vergleich mit am besten.
Das ist, was ich nicht mehr hören kann. Du nimmst eine statistische Größe (Durchschnittsgehalt), und leitest daraus ab, dass es uns am besten geht. Du weißt doch garnicht, wie gut es mir geht? Vielleicht würde ich gerne einen Teil des Bruttosozialprodukts gegen italienisches saper vivere tauschen?
Zitat:
Zitat von Gonzo
Das gilt auch für eine relativ gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen.
Was heißt relativ gerecht? Das sagen normalerweise nur Leute, die viel Geld besitzen. Die Lorenzkurve sagt meines Erachtens was Anderes.
Mir kommt ihr Verteidiger des Status-Quo immer so vor, als hättet ihr das Stockholm-Syndrom. Ihr tretet in einer Mühle, seid am Schwitzen, aber nur Reiche werden noch reicher. Selber schafft ihr es bestenfalls, den Status Quo zu halten.
Vielleicht ist das alles garnicht gerecht?
Vielleicht ist sogar Dein persönlicher Status Quo nicht gerecht, sondern geht auf Kosten von Leuten, die Du zum Glück nicht sehen musst, weil sie im Ausland leben?
Stellt aber jemand das System in Frage, heult ihr auf, als wäret ihr die Reichen, denen man nun an die Pfründe will. Dabei seid ihr nur Mittelschichtmitglieder mit einer Riesenangst davor, weiter abzusinken.
Das ist, was ich nicht mehr hören kann. Du nimmst eine statistische Größe (Durchschnittsgehalt), und leitest daraus ab, dass es uns am besten geht. Du weißt doch garnicht, wie gut es mir geht? Vielleicht würde ich gerne einen Teil des Bruttosozialprodukts gegen italienisches saper vivere tauschen?
Was heißt relativ gerecht? Das sagen normalerweise nur Leute, die viel Geld besitzen. Die Lorenzkurve sagt meines Erachtens was Anderes.
Mir kommt ihr Verteidiger des Status-Quo immer so vor, als hättet ihr das Stockholm-Syndrom. Ihr tretet in einer Mühle, seid am Schwitzen, aber nur Reiche werden noch reicher. Selber schafft ihr es bestenfalls, den Status Quo zu halten.
Vielleicht ist das alles garnicht gerecht?
Vielleicht ist sogar Dein persönlicher Status Quo nicht gerecht, sondern geht auf Kosten von Leuten, die Du zum Glück nicht sehen musst, weil sie im Ausland leben?
Stellt aber jemand das System in Frage, heult ihr auf, als wäret ihr die Reichen, denen man nun an die Pfründe will. Dabei seid ihr nur Mittelschichtmitglieder mit einer Riesenangst davor, weiter abzusinken.
Ich finde Gonzos Argumentationskette sehr schlüssig.
Wieso bist Du so frustriert?
Reichen-Bashing geht gar nicht. Was haben die Dir denn angetan?
Du stellst das System in Frage. Was für ein System schlägst Du denn vor? Kommunismus ist gescheitert, Sozialismus auch, die ausufernde regellose Marktwirtschaft scheitert gerade. In Deutschland haben wir tatsächlich so etwas ähnliches wie soziale Marktwirtschaft. Was willst Du ändern? Jetzt komm mir aber bitte nicht mit einer großen Umverteilung von Oben nach Unten. Dann sind wir wieder mitten im Kommunismus/Sozialismus. "Wir sind alle gleich" funktioniert nicht. Es muss Anreize geben, dass sich ein Einzelner besser stellen kann als ein anderer. Das liegt schon in der Natur der Sache: jeder will -in was für einer Form auch immer- besser sein als der andere, nur solch ein „Wettkampf“ führt zu Verbesserungen auf allen Lebensebenen.
Diese Einstellung sieht man auch bei Triathlonwettkämpfen.
Ich finde Gonzos Argumentationskette sehr schlüssig.
Wieso bist Du so frustriert?
Reichen-Bashing geht gar nicht. Was haben die Dir denn angetan?
Du stellst das System in Frage. Was für ein System schlägst Du denn vor? Kommunismus ist gescheitert, Sozialismus auch, die ausufernde regellose Marktwirtschaft scheitert gerade. In Deutschland haben wir tatsächlich so etwas ähnliches wie soziale Marktwirtschaft. Was willst Du ändern? Jetzt komm mir aber bitte nicht mit einer großen Umverteilung von Oben nach Unten. Dann sind wir wieder mitten im Kommunismus/Sozialismus. "Wir sind alle gleich" funktioniert nicht. Es muss Anreize geben, dass sich ein Einzelner besser stellen kann als ein anderer. Das liegt schon in der Natur der Sache: jeder will -in was für einer Form auch immer- besser sein als der andere, nur solch ein „Wettkampf“ führt zu Verbesserungen auf allen Lebensebenen.
Diese Einstellung sieht man auch bei Triathlonwettkämpfen.
Volle Zustimmung, mich würden mal praktische Beispiele interessieren wo es besser ist als in Deutschland. Wo funktioniert ein System deutlich anders als in Deutschland und dann auch noch für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung besser.
Volle Zustimmung, mich würden mal praktische Beispiele interessieren wo es besser ist als in Deutschland. Wo funktioniert ein System deutlich anders als in Deutschland und dann auch noch für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung besser.
Ist zwar ziemlich Off-Topic, aber es gibt IMHO real durchaus bessere Bildungs- (Pisastudien) / Gesundheits- (Basis: Ambulatorien) / Demokratie- (direkte, Schweiz) / Umweltschutz- / Foederalismus- (Schweiz) / u.a.- / Systeme als in DE, über die sich nachzudenken lohnt. (iGoldie störte aber eher etwas anderes in den Beiträgen, den Subtext quasi)
"Traue nur Statistiken, die du selber gefälscht hast!"
Minijobs, sogenannte "Aufstocker" und ausgegliederte Gruppen zur Statistikverschönerung sprechen eine andere Sprache.
Klar ich meine auch die absolute Anzahl von Arbeitnehmern, die in die Sozialversicherung u. Rentensystem einzahlen. Die steigt, obwohl wir an sich schrumpfen.
Außerdem werden die verglichenen Quoten ja auch geschönt.