Wir sollten in diesem Thread wieder enger beim Thema bleiben, nämlich, "ob denn die Ernährung im Allgemeinen wirklich so bedeutend für die Wirksamkeit eines Ausdauertrainings ist".
"So" ist wohl relativ ...
Eine vernünftige Ernährung ist wohl Grundlage für Gesundheit und Leistungsfähigkeit, natürlich auch im Sport.
Ich denke, die Ernährungsgewohnheiten sind recht unterschiedlich und somit auch das individuelle diesbezügliche Verbesserungs-Potential.
Das einzige Lebewesen das seine Nahrung gezielt kocht/erhitzt ist der Mensch. Auch das sollte zu denken geben, wenn man sich Gedanken darüber macht, was eine "natürliche Ernährung" ausmacht.
Wobei hier widersprichst du dich ein wenig. Auf der einen Seite weist du drauf hin, daß das Wesentliche in der Entwicklung des Homo Sapiens in Vergleich zu seinen Verwandten(Schimpansen, Bonobos, Orang Utans, Gorillas) der vermehrte Verzehr von Fleisch war, aber dann sagst du, daß der Mensch das einzige Lebewesen ist, das seine Nahrung kocht.
Das Kochen der Nahrung hat allerdings auch wesentlich zur Evolution des Menschens geführt. Übrigens hat der Homo neanderthalensis, also der Neanderthaler, auch seine Nahrung gekocht, sowie sämtliche Vorfahren des Menschens. Den Homo Sapien gibt es ca. 160000 Jahre, aber die Vorfahren des Menschen kochen seit fast 2 millionen Jahren ihre Nahrung.
Der US-Wissenschafter Richard Wrangham sagt in seinem Buch “Feuer fangen“ gerade, daß das Kochen der Nahrung dazu geführt hat, daß der Mensch sich so entwickeln konnte. Es gibt auch keine Völker der Erde, die nicht ihre Nahrung kochen: http://www.spektrum.de/artikel/1044152&_z=798888
Wir sollten in diesem Thread wieder enger beim Thema bleiben, nämlich, "ob denn die Ernährung im Allgemeinen wirklich so bedeutend für die Wirksamkeit eines Ausdauertrainings ist".
Sonst wiederholen wir eine Diskussion, die wir bereits an anderer Stelle führen. Die Auswirkungen der Ernährung speziell auf die Wirksamkeit des Ausdauertrainings ist ebenfalls ein sehr interessanter Aspekt, der einen eigenen Thread rechtfertigt.
Viele Grüße,
Arne
Hallo Arne,
ich würde es sogar umformulieren in Kraftausdauersport, denn das ist doch der Triathlon, oder täusche ich mich da?
Entscheidend ist doch auch wann man was ißt. Wenn man sich super ausgewogen ernährt, aber nach einer langen Einheit oder nach dem Krafttraining wichtige Aminos, Vitamine, Spuren- und Mengenelemente NICHT zuführt, dann braucht der Körper eben länger um sich zu erholen oder man hat dann einen katabolen Effekt. Die Ernährung muss hier auch nicht unbedingt NEM sein.
Also, meiner Meinung nach ist die "bewusste" Ernährung im Ausdauer-/Kraftausdauersport auch für uns Breitensportler wichtig, weil:
1.) Sie während der Belastung für eine längere und effizientere Leistung im Training und Wettkampf sorgt,
2.) Nach der Belastung entscheidend für den Glykogenhaushalt (Stichwort Ökonomisierung) und die Regeneration ist,
3.) Durch eine schnellere und qualitativere Regeneration den Körper belastbarer macht um somit
4.) eine mögliche Leistungssteigerung erzielt, bei gleichbleibendem Training sowie
5.) durch die rechtzeitige und ausgewogene Zufuhr an KH, Eiweissen und Nährstoffen das Verletzungsrisiko senkt und das Immunsystem stärkt. Für mich das entscheidendeste Kriterium um sich zu verbessern (Stichworte u.a. Eiweiss, Enzyme, Hormone)
Somit würde dies schlussfolgernd dazu führen, dass derjeniger, der im entscheidenden Moment anfängt bei gleichbleibenden Ausdauertraining auf seine Ernährung zu achten plötzlich:
- besser regeneriert,
-leistungsfähiger wird
- nicht mehr so infekt- und verletzungsanfällig ist.
Dabei ist es doch erstmal völlig wurscht ob man sich nach Paleo, Prinzhausen oder dem Sonstwie-Prinzip ernährt. Hier geht es auch erstmal nicht um Gewichtsreduktion oder Körpergewicht.
Viele Wege führen nach Rom. Mögliche weitere Faktoren wie die Epigenetik spielen ja auch eine Rolle. Der Mensch passt sich im Bezug auf seine Genetik schon während seines Lebens an äußere Faktoren (hier der Aspekt Ernährungsgewohnheiten)an. Es sind sowohl Negativ- als auch Positvbeispiele in der Wissenschaft festgestellt worden zum Thema Ernährung und Epigenetik. Pinkpoison wird das bestägigen können.
Ein noch viel simpleres Prinzip einer leistungssteigernden Ernährung ist die ausreichende Wasserzufuhr um schädliche Stoffe aus dem Körper abzutransportieren. Trinke ich zuwenig, hilft mir auch keine ausgewogene Ernährung sonderlich viel...so einfach ist das manchmal. Wobei ich absolut kein Werturteil über irgendeine Ernährungsphilosophie oder ein Ernährungsprinzip hier abgeben will. Wichtig für mich ist wann etwas zugeführt wird in Bezug auf Training/Regeneration. Damit habe ich mich als absolutes Ausdaueruntalent bis zur Langdistanz hochgearbeitet und werde von Jahr zu Jahr besser mit verbesserten Training und einer auf das Training abgestimmten Ernährung. Somit spielt bei uns Breitensportlern die Ernährung auch eine wichtige Rolle , denn wir wollen ja alle gesund und verletzungsfrei durchs Jahr kommen und uns verbessern. Das wir dabei nicht asketisch leben müssen oder ein Ernährungsprinzip bis in die Unendlichkeit ausleben müssen, sollte klar sein. Wo bleibt den da der Spaßfaktor?
Wobei hier widersprichst du dich ein wenig. Auf der einen Seite weist du drauf hin, daß das Wesentliche in der Entwicklung des Homo Sapiens in Vergleich zu seinen Verwandten(Schimpansen, Bonobos, Orang Utans, Gorillas) der vermehrte Verzehr von Fleisch war, aber dann sagst du, daß der Mensch das einzige Lebewesen ist, das seine Nahrung kocht.
Das Kochen der Nahrung hat allerdings auch wesentlich zur Evolution des Menschens geführt. Übrigens hat der Homo neanderthalensis, also der Neanderthaler, auch seine Nahrung gekocht, sowie sämtliche Vorfahren des Menschens. Den Homo Sapien gibt es ca. 160000 Jahre, aber die Vorfahren des Menschen kochen seit fast 2 millionen Jahren ihre Nahrung.
Der US-Wissenschafter Richard Wrangham sagt in seinem Buch “Feuer fangen“ gerade, daß das Kochen der Nahrung dazu geführt hat, daß der Mensch sich so entwickeln konnte. Es gibt auch keine Völker der Erde, die nicht ihre Nahrung kochen: http://www.spektrum.de/artikel/1044152&_z=798888
Sorry - "Kochen" konnte man erst nach Erfindung von Kochgefässen und die gibt es erst seit maximal 13.000 Jahren. Was aderes ist es mit Grillen, braten etc.. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das seine Nahrung erhitzt. Dass dies Vorteile bringt (Abtöten von Mikroben, Unschädlichmachen von Toxinen in Hülsenfrüchten) ist unbestritten. Dass dadurch aber auch Vitamine, Enzyme, Fettsäuren zerstört werden und Proteine denaturieren ist das andere.
Da wir Menschen aufgrund unserer Abstammung als früchteessende Baumbewohner keine ausgeprägt agressive Magensäfte entwickeln, die Parasiten und Mikroben zuverlässig killt, wie bei Raubtieren der Fall, war die Nutzung des Feuers ein wichtiger Faktor der Vermeidung von Lebensmittelvergiftungen. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass unser Stoffwechsel nicht doch besser läuft, wenn man "lebendige" und "naturbelassene" Nahrungsmittel bevorzugt.
Es gibt viele gute Argumente für Rohkost - auch den Verzehr von rohem Fleisch und Fisch, sofern die Hygiene einwandfrei ist und Parasitenbefall ausgeschlossen ist. Manche tierische Nahrungsmittel würde niemand der bei kulinarischem Verstand ist überhaupt kochen: zb Austern. Andere Lebensmittel werden allein aus kulturellen Traditionen heraus erhitzt, die auch jegliche Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel erklärt. Man denke nur an den Verzehr von rohem Fisch in Europa gegenüber Japan.
Abgesehen davon kochen die Völker dieser Welt lediglich einen Teil ihrer Nahrung und nicht die gesamte Nahrung, und zwar primär den einschlägig riskanten Teil. Insbesondere Obst und vielerlei Gemüse und Nüsse werden i.d.R. roh gegessen.
Geändert von pinkpoison (12.11.2010 um 10:46 Uhr).
Somit spielt bei uns Breitensportlern die Ernährung auch eine wichtige Rolle , denn wir wollen ja alle gesund und verletzungsfrei durchs Jahr kommen und uns verbessern. Das wir dabei nicht asketisch leben müssen oder ein Ernährungsprinzip bis in die Unendlichkeit ausleben müssen, sollte klar sein. Wo bleibt den da der Spaßfaktor?
Liebe Grüße
S.
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One week without training makes one weak.
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