Hier noch ein interessanter Einblick in die Beschaffungswege von Dopingmitteln. Der Artikel ist aus dem Jahr 1999 aber trotzdem sehr lesenswert. Man darf davon ausgehen, dass die Beschaffungswege heute erheblich "kundenfreundlicher" sind.
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Grüße,
Arne
Gur recherchierter Artikel. Glaube allerdings nicht, dass die Beschaffungswege in Deutschland heutzutage wesentlich kundenfreundlicher sind.
Die Sensibilität für das Thema und die persönlichen Risiken bei falsch ausgestellten Rezepten, dürfte gerade nach den Geschehnissen der letzten beiden Jahren, bei Ärzten und Apothekern eher zugenommen haben.
Aber klar ist: Sportler und Trainer die genügend skrupellos sind und über genügend kriminelle Energie verfügen, finden auch in Deutschland Mittel und Wege, an Epo ran zu kommen.
... Als besonders praktisch erwies sich, dass die Ärzte laut Jaksche das Epo gleich selbst besorgten und bisweilen per Kurier an die Fahrer verschickten. Wie und wo sich Schmid und Heinrich jedoch mit dem Mittel eindeckten, darüber schweigen die Mediziner bislang beharrlich. Zwar lässt sich das begehrte Dopingpräparat relativ problemlos im Internet besorgen, doch es geht offenbar noch leichter.
"Es ist ganz einfach", sagt Peter Steffe vom SWR, der eine Möglichkeit im Selbstversuch durchgeführt hat: "Man geht mit einem Privatrezept in die Apotheke, legt Bares auf den Tisch und geht mit Epo wieder raus". Auch im Fall der Freiburger Ärzte soll dieser Weg beschritten worden sein. Schmid und Heinrich sollen sich laut Jaksche ihre Epo-Lieferungen bar bezahlt haben lassen. Über eine involvierte Apotheke hätten die Mittel besorgt werden können.
Der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier sagte SPIEGEL ONLINE dazu: "Es ist eine Apotheke beteiligt, welche weiß ich noch nicht." Und Jürgen Walter, der für die Grünen im Stuttgarter Landtag sitzt, will "von mehreren Apotheken in Süddeutschland" wissen, "gegen die ein Ermittlungsverfahren läuft", weil Epo im großen Stil verkauft worden sein soll. Einzelheiten überprüfe derzeit die Landesregierung.
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Hmm, ich frage mich immer, wie schwer es ist, ein Rezept zu fälschen. Ich fürchte, dass das relativ einfach ist.
Aber selbst, wenn nicht, ich hab gestern 5 Minuten gebraucht, um nen "guten" Online-Versand für Epo zu finden
Allerdings bin ich der Ansicht, dass wir hier wie beim Thema Drafting einen kleinen Moralisten-Mikrokosmos darstellen.
Neulich hab ich ne Stunde mit nem Bekannnten (Professor, nicht gerade dumm) diskutiert. Der konnte nicht verstehen, warum ich nichts nehme. "Du wirst doch beschissen von der Konkurrenz, da trifft's doch keinen Falschen."
Meine ganze Argumentation von wegen Fairness, Anstand, Ehre, ist einfach vorbei gegangen. Da ging es nur um Leistung und Wettbewerb. "Du trainierst doch nicht 500h im Jahr um dann von nem trainingsfaulen Doper abgezogen zu werden."
Und im Doperforum hab ich gehört, dass Boxer, Fußballer, Radfahrer, Bodybuilder, Schwimmer, Sportstudenten (für die Aufnahmeprüfung),... Epo einwerfen. WÜRG
Rezept fälschen ist ganz einfach. Musst einfach einen kleinen einfachen Zettel mit Name, Adresse etc bedrucken, drauf krickeln und fertig.
In der Apotheke können Sie bei Verdacht höchstens bei der Ärztekammer anrufen ob Du gemeldet bist und / oder Dir das Medikament verweigern.
Gibt inzwischen ganz individuelle Rezeptblöcke.
PS: Bei uns laufen einige approbierte rum, die ihren eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben, aber einen Rezeptblock in der Tasche haben.
Gruß strwd
Zitat:
Zitat von Danksta
Hmm, ich frage mich immer, wie schwer es ist, ein Rezept zu fälschen. Ich fürchte, dass das relativ einfach ist.
Aber selbst, wenn nicht, ich hab gestern 5 Minuten gebraucht, um nen "guten" Online-Versand für Epo zu finden
Allerdings bin ich der Ansicht, dass wir hier wie beim Thema Drafting einen kleinen Moralisten-Mikrokosmos darstellen.
Neulich hab ich ne Stunde mit nem Bekannnten (Professor, nicht gerade dumm) diskutiert. Der konnte nicht verstehen, warum ich nichts nehme. "Du wirst doch beschissen von der Konkurrenz, da trifft's doch keinen Falschen."
Meine ganze Argumentation von wegen Fairness, Anstand, Ehre, ist einfach vorbei gegangen. Da ging es nur um Leistung und Wettbewerb. "Du trainierst doch nicht 500h im Jahr um dann von nem trainingsfaulen Doper abgezogen zu werden."
Und im Doperforum hab ich gehört, dass Boxer, Fußballer, Radfahrer, Bodybuilder, Schwimmer, Sportstudenten (für die Aufnahmeprüfung),... Epo einwerfen. WÜRG
Auch wenn ich sonst absolut deiner Meinung bin, obiges ist IMHO falsch!
Mit Deinem Einwand kann ich leben .
Hafu hat die unterschiedliche Definition/Begriffsbestimmung von Droge/Medikament ja bereits getroffen.
Das EPO schwarz günstiger ist als legal entzog sich meiner Kentniss. Mea culpa. Aber irgendwie bin ich auch froh das ich das nicht wusste..ein Zeichen meiner "Jungfräulichkeit".
Ich habe einfach den normalen Marktmechanismus auf den EPO-Schwarzmarkt übertragen.
@Danksta: Ich finde die Haltung des Profs erschreckend. Eigentlich sollten Menschen in dieser Position über einen ethischen und moralischen Kodex besitzen und diesen auch offen Leben. Vorbildfunktion und so. Aber so viel zur Theorie.
Was mich an der ganzen Diskussion ein wenig wundert ist die Tatsache das niemand über evtl. Spätfolgen spricht.
Ist es das Risiko Wert als Hobbysportler seine Gesundheit langfristig zu gefährden nur um ein "paar" Plätze weiter vorne zu sein?
Wer so denkt is in meinen Augen ne arme Sau..
Wie eng muss dieser Horizont nur sein..
Hmm, ich frage mich immer, wie schwer es ist, ein Rezept zu fälschen. Ich fürchte, dass das relativ einfach ist.
Richtig. Meine Frau ist Apothekerin und es ist der Hammer was da an gefälschten Rezepten daherkommt. Von dummdreist bis hochgeschickt.
Die gefälschten Rezepte sind allerdings überwiegend von Süchtigen. Sportler, die Rezepte für Arzneimittel zum (offensichtlichen) Dopingzwecke einlösen haben recht oft Originalrezepte vom Arzt. Letztere scheinen ab und an die Meinung zu vertreten: Lieber ein hochwertiges Originalmedikament unter meiner Beobachtung als ein "irgendwas" aus dem Internet." Nicht ganz verkehrt wenn Ihr mich fragt. Risikominimierung.
Ist es das Risiko Wert als Hobbysportler seine Gesundheit langfristig zu gefährden nur um ein "paar" Plätze weiter vorne zu sein?
Wer so denkt is in meinen Augen ne arme Sau..
Wie eng muss dieser Horizont nur sein..
IMHO sind es nicht nur die Leute, die schon lange im Sport aktiv sind, sondern auch die "Verwegenen", die irgendwas extremes machen wollen.
Vielen ist das zeitaufwendige Training schlicht zu zeitaufwendig und suchen Mittel und Wege ihr "wenig" Training zu "Optimieren".
Bei den vielen Bodybuildern die drei mal die Woche Gewichte stemmen und Anabolika einwerfen geht es mehr um eine Wirkung nach Aussen und nicht um den Wettkampf.
Ich befürchte im Ausdauersport, der gerade im Bereich LD einen Boom erlebt, sieht es nicht anders aus. Und da geht es nicht um die letzten Prozent, sondern um gerade genug Prozente eine LD durchzustehen.
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Dies ist eine Signatur.
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