@LIDL: Der Test den du weiter oben vorgeschlagen hattest ist übrigens deshalb nicht aussagekräftig, weil du das Massenträgheitsmoment des Laufrads veränderst, wenn du das Doc Blue einfüllst.
Hab ich doch auch schon so ähnlich geschrieben. Allein aufgrund der vergrößerten Schwungmasse müsste das Rad länger laufen. Falls es mit dem Zeug trotzdem kürzer läuft, wäre um so klarer bewiesen, dass es bremst, und ich würde es keinesfalls im Wettkampf einsetzen.
Aber ich werde es mir nicht extra für einen solchen Test kaufen. Wer es aber ohnehin anwenden will, der könnte das schnell mal ausprobieren ...
PS: Hab gerade mal versucht, das Vorderrad per Hand zu drehen. Mehr als 25 km/h schaffe ich nicht, ohne mir die Finger zu brechen ...
hab mir auch schon länger Gedanken über diese Reifendichtmittel gemacht und habe mir nun dieses Thema durchgelesen.
Gibt es an der Front irgendwas Neues? Wer benutzt das? Vorbeugend oder bei Pannen?
Im Alltag würde ich das wohl nicht benutzen, und bei Radmarathons so ne Flasche mitzuschleifen ist ja auch nicht so super. Also macht das überhaupt Sinn? Dann doch lieber klassisch Schlauch und Pumpe / Kartusche?
Mein Trainingskamerad hat sowohl beim Vittoria Pannenspray (das ich bisher empfohlen habe) als auch beim DocBlue von Schwalbe schlechte Erfahrungen gemacht. DocBlue konnte eine undichte Stelle am Ventil nicht abdichten; das Vittoria-Spray konnte ein kleines Loch zwar abdichten, doch der Reifen war dennoch so gut wie platt. Wenn Du dann vor einem fast Platten Reifen stehst und hast zwei Kartuschen dabei, was machst Du dann? Auf das Dichtmittel vertrauen und eine Kartusche abschießen? Oder lieber den Schlauch wechseln? Dann hätte es aber das Dichtmittel nicht gebraucht.
Ich bin selber etwas ratlos und werde wohl auf das Vittoria Spray setzen (Plus Ersatzschlauch und 2 Kartuschen).
Grüße,
Arne
Bei mir hat das Vittoria Spray bei Platten bereits 3 mal geholfen. Allerdings war es jedes mal bissl sauerrei. Teilweise brauchte ich auch paar Versuche und das Dichtspray wirkte ein mal auch dermassen Zeitverzoegert, dass der Luftdruck schon fast wieder raus war - deswegen extra Kartusche gar net schlecht.Ich hatte aber meistens (also 2 mal bzw. in ca. 66.7 % der Faelle ;-)) auch so genug Luftdruck um zumindest weiterzufahren zu koennen....
Vergangenes Jahr habe ich eins der sündhaft teuren Vittoria Pannensprays für eine Testreihe geopfert.
Habe einen aufgepumpten 20mm Drahtreifen vorsätzlich mit nem Nagel angestochen, Luft rauszischen lassen und mit Pannenspray wiederbefüllt. Das Loch wurde nach einigen Augenblicken gut abgedichtet und ich hab' nur etwa die Hälfte der Dose verbraucht, hab' dann allerdings nochmal mit 'ner normalen Pumpe nachgepumpt um den Druck etwas zu erhöhen.
Der Restinhalt der Dose hat noch für einen zweiten fingierten Plattfuß gereicht.
Nach diesem positiven Test nehme ich bei Mittel- und Langdistanzen keinen Ersatzschlauch mehr mit sondern nur Pannenspray und zusätzlich 'ne Mini-Pumpe.
Hallo Hafu,
ist das Spray bei Dir noch im Einsatz? Wenn ja hattest Du es in den fast 3 Jahren mal bei einem Ernstfall im Einsatz? Wie sind Deine Erfahrungen?
Ist da ein Adapter dabei, dass man bei einer Scheibe an das Ventil kommt?
habe das Pannenspray ebenfalls schon im Einsatz. Der Erfolg stellte sich aber nicht ein, da es sich um einen nur wenige mm großen Riss handelte. Punktuelle Leckagen werden aber zuverlassig angedichtet. Voraussetzung Butyl-Schlauch. Kein Latex.
Schlauchadapter für Scheibe nicht im Lieferumfang!
Dann steuere ich mal meine Erfahrungen aus dem MTB-Bereich bei. Dort nehme ich NoTubes-Milch, um die dünnen Furious Fred von Schwalbe abzudichten.
Zum Einen basiert die Milch auf Wasserbasis, damit "verdunstet" ein sehr großer Teil davon durch die Schlauchwand. Wenn man einen Mantel nach Monaten abzieht, dann ist darin nur noch eine dünne Schicht Latex in der Karkasse, die man (manchmal an einem Stück) abziehen kann. Die wiegt aber (fast) nichts. Wenn man also nicht regelmäßig Zeugs nachfüllt, ist es irgendwann vorbei mit der Pannensicherheit. Beim MTB kann das aber einfach geprüft werden, in dem man das VR/HR schüttelt und nach der Milch horcht.
Zum Anderen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Milch durchgestochene und stecken gebliebene Dornen wunderbar abdichtet, ohne dass man was merkt. Größere Sachen, die nicht steckenbleiben, werden evtl. gedichtet. Aber nur, wenn der Druck nicht zu hoch ist. Bei meinem großvolumigen MTB-Reifen sind das ziemlich genau 2 Bar. Bei höherem Druck spritzt die Milch munter raus, bis der Druck auf 2 Bar gefallen oder die Milch alle ist.
Hallo Hafu,
ist das Spray bei Dir noch im Einsatz? Wenn ja hattest Du es in den fast 3 Jahren mal bei einem Ernstfall im Einsatz? Wie sind Deine Erfahrungen?
Ist da ein Adapter dabei, dass man bei einer Scheibe an das Ventil kommt?
Danke für Info
Hugo
Hallo Hugo,
bei mir ist (zumindest bei Wettkämpfen, die mir so wichtig sind, dass ich auch mit Panne ins Ziel kommen will) das Vittoria-Spray noch im Einsatz. Zum glück musste ich es im Wettkampf bisher nur einmal benutzen und zwar beim IMG in Frankfurt 2009 bei ca. km 130.
Damals hat es bei Plattfuß trotz Winkeladapter und Scheibe gelangt um genug Luft in den Reifen zu bekommen, damit ich die Radstrecke noch fertig machen konnte.
Docblue zur Vorsorge hatte ich letztes Jahr mal zu Saisonbeginn in ein anderes Laufrad eingefüllt und dann damit später beim Überfahren von Glasscherben am Tag vor dem IM70.4 in St. Pölten prompt einen Defekt eingefahren. Die Luft ist zwar dann (dank Dichtmittel) wesentlich langsamer aus dem Reifen entwichen, als bei vergleichbaren Defekten ohne Milch, so dass ich zumindest noch die 5km zur Wechselzone zurückrollen konnte, aber es war 'ne ziemliche Sauerei, weil der Reifen beim Fahren ständig Milchtropfen versprühte. Der gleiche Defekt tags darauf im Wettkampf (mehr als nur 5km vor dem Radziel) hätte vermutlich zu einem DNF geführt.