Skitouren gehe ich für gewöhnlich schon. Dieses Jahr allerdings noch nicht. Irgendwie ist es mir zu wenig Schnee. Letzte Woche war die Lawinengefahr dann ja auch eher hoch. Sonst ist es bestimmt ein gutes Alternativtraining das stimmt schon.
Gestern habe ich die Mittagspause genutzt um mal wieder wieder länger zu laufen. 30 km sind es geworden. Da ich auch hier nicht an der Belastungsgrenze unterwegs war, ging es ganz gut. Ursprünglich war dann geplant, dass ich heute wieder zur Arbeit hin und retour laufe. Ich habe mich aber heute morgen spontan anders entschieden. Zum einen muss ich spontan heute Mittag zum Zahnarzt (mir ist gestern ein Stück von einem Zahn abgebrochen) und befürchte, dass ich dann gar keine Stunden im Büro zusammenbekomme. Was immer ein bisschen doof aussieht, wenn am nächsten Tag eine Besprechung ist, für die noch einiges vorbereitet gehört :-). Zum anderen war die Nacht eher unruhig (kinderbedingt). Nun ist der Plan, dass ich nicht allzu spät Feierabend mache, heimfahre und dann direkt aus dem Auto zum Laufen starte und gar nicht erst "Hallo" daheim sage.
Am Samstag war ich noch in den Bergen laufen. Während der letzten Tage war es recht warm bei uns, so dass ich davon ausgegangen bin, dass die Südhänge ganz gut gehen könnten und ich ohnehin die meiste Zeit innerhalb des Waldes unterwegs wäre. Lawinentechnisch sollte die Gefahr also nicht so groß sein. Es ist in der Tat auch nichts passiert. Ich bin ein zweites Mal zur Magdeburger Hütte gelaufen.
Nach rund 400 Höhenmetern bin ich jedoch falsch abgebogen. Ich bin bereits am Beginn einer Freifläche einen Weg hochgelaufen, von dich ich dachte, dass es der Steig zur Hütte war. Richtig wäre jedoch gewesen, am Ende der Freifläche abzubiegen. Schon nach kurzer Zeit kam mit der Weg irgendwie komisch vor. Ich konnte keinen offensichtlichen Weg mehr erkennen, dachte, dass das plattgedrückte Gras diesen vielleicht unkenntlich gemacht haben könnte. Außerdem wurden einige Baumstämme den "Weg" hinuntergeschickt, so dass viele Rutschspuren von den Stämmen da waren. Ich war dann immer recht aufmerksam mit Blick nach oben unterwegs. Wenn da ein Stamm runterkommen gekommen wäre, wäre es vermutlich richtig gefährlich geworden. Ich bin dann etwas abseits stumpf den Berg hoch. Zum Glück hatte ich meine Stecken mit, so dass ich nicht auf allen vieren krabbeln musste. Ich wusste ja, dass oben irgendwo ein Querweg kommen würde. Irgendwann hatte ich diesen erreicht.
Dummerweise war dort recht viel Schnee so dass ich nicht erkennen konnte, ob irgendwo ein Pfad von dem Weg abging. Ich bin dann erst einmal ein Stück links, dann wieder zurück gelaufen, bis der Weg dort zu Ende war und dann wieder zurück :-) Irgendwann kam dann die Abzweigung an der ich eigentlich hätte rauskommen sollen, wenn ich den richtigen Steig genommen hätte. Da konnte ich auch den weiteren Steig erkennen.
Nach kurzer Überlegung bin ich dann weiter den Steig durch den Schnee hochgestapft. Das ging auch ganz gut, phasenweise bin ich fast bis zu den Knien versackt, wenn ich aber darauf geachtet habe auf die Tritte meiner "Vorgänger" zu gehen, ging es ganz gut. Zwischendurch fühlte ich mich wie in dem einen oder anderen Jack-London-Roman aus meiner Kindheit versetzt :-)
Von da an, war fast durchgängig Schnee mal mehr mal weniger. Ein Waldstück war noch ohne Schnee, da konnte ich dann auch wieder laufen. Irgendwann bin ich dann an der Hütte angekommen. Ich glaube ca. 15 min. später im Vergleich zum ersten Mal, aber ich hatte mich ja etwas verlaufen und mit dem Schnee etwas erschwerte Bedingungen. Ich wäre zwar gerne schneller gewesen (ich möchte mich ja immer steigern), aber das hat so schon gepasst.
Zurück bin ich dann über den Forstweg. Da waren dann auch ein paar Schispuren auf denen ich laufen könnte. Der Schnee wurde dann recht schnell weniger und dann musste ich nur noch an den bereisten Stellen aufpassen, die waren durch das Schmelzwasser oft recht glatt. Sicherheitshalber bin ich hier dann immer bergseitig gelaufen. Das letzte Bergstück bin ich dann wieder über einen Steig nach unten.
Insgesamt war ich dann 2:48 Std. unterwegs und bin 1100 Höhenmeter und 19,6 km gelaufen.
Über die Woche bin ich 115 km gelaufen, davon eben jene Einheit in den Bergen und den Rest auf der Straße.
Nun nehme ich mir erst einmal ein paar Tage Pause. Die letzten Wochen bin ich zunehmend mehr gelaufen. Körperlich ging es zwar gut, aber ich habe das Gefühl, dass die Pause wichtig ist. Die Tage waren auch beruflich und familiär fordernd, so dass ich wieder etwas Ruhe einkehren lassen möchte und nicht zu viel Stress kumulieren möchte. Am Mittwoch möchte ich dann wieder laufen. Dann hatte ich drei Tage Pause. Angeblich gibt des den Leistungszuwachs ja ohnehin in der Pause :-)
Mittlerweile sind schon wieder zwei Wochen vergangen. Vorletzte Woche habe ich die Ruhewoche brav eingehalten und bin nur dreimal Laufen gewesen. Davon einmal mit etwas Tempo. Oder richtiger an der anaeroben Schwelle. Tempo war es nicht wirklich Aber ich hatte einfach das Gefühl, dass so gar kein Tempo mehr da ist und ich nur noch rumkrebse. So wollt einfach einen anderen Reiz setzen.
Diese Woche bin ich ca. 120 km gelaufen. Mit zwei Ruhetagen.
Mo: 2*16,5 km
Di: 1*16,5 km
Mi: nüscht
Do: 1*15 km
Fr: 9km halbe Std. Pause und dann noch einmal 18 km
Sa: nüscht
So: 29 km
Insgesamt stelle ich fest, dass das Laufen, oder besser ambitioniertes Laufen, mit zwei kleinen Kindern und zwei Berufstätigen nicht so einfach ist. Derzeit ist es so, dass unsere Kleinste noch nicht in die Kinderkrippe darf (es fehlen noch 4 Monate), wir aber beide wieder arbeiten. Also verbrauche ich aktuell angesparten Urlaub und bin seit letzter Woche in einer Drei-Tage-Woche. Mittwoch wollte ich eigentlich die Kleine vor die Brust spannen und mit ihr wandern gehen. Das hat leider nicht hingehauen. Morgen hätte ich da einen neuen Anlauf starten wollen. Aber jetzt ist die Große Krank und entsprechend nicht im Kindergarten. Also bin ich morgen mit den Zwergen allein daheim. Wandern kann ich mir also wieder in die Haare schmieren.
Ich schau einfach, war ich machen kann. Neue Woche, neues Spiel.
Damit es nun richtig spannend wird, ist auch die Schwiegermutter nun auch noch außer Gefecht. Die war für die Kinderbetreuung natürlich fest eingeplant. Ich bin echt froh, dass ich in einem sehr familienfreundlichen Unternehmen arbeite. So habe ich viel Flexibilität um solche Situationen abzufedern.
Heute gingen sich dennoch 24 km aus. Dafür werde ich dann gleich noch arbeiten. Da geht ja während die Kleinen pennen. Raus zum Laufen und sie allein daheim lassen, das geht (leider) nicht.
Letzte Woche ist dann doch nicht mehr so viel passiert, also trainingstechnisch. Am Freitag habe ich noch eine schnellere Einheit gemacht. 12 km in 4:15er Schnitt und am Sonntag bin ich 23 km gelaufen.
Am Donnerstag habe ich mir dem Ultramarathonbuch einmal die Trainingspläne angeschaut, so ganz planlos zu trainieren, passt irgendwie dann doch nicht so richtig zu mir, bzw. meinem Charakter.
Ich werde mich nun so ganz grundsätzlich an einem Jahresplan für 100 km in 8 Std. orientieren. Dabei werde ich die letzten 12 Wochen nicht einem normalen 100er Trainingsplan befolgen, sondern auf einen anderen Plan umswitchen. In dem Buch ist auch ein Trainingsplan für einen 100er mit 5400 Höhenmetern. Das ist ja so in etwa die Relation, um die es bei mir auch geht.
Und ich gehe einfach mal davon aus, dass trainingstechnisch zwischen der Vorbereitung auf einen 100er mit 5400 Höhenmetern und einem 160er mit 10000 Höhenmetern nicht die Welten liegen. Irgendwann braucht der Körper ja auch Ruhe, die Einheiten können also nicht unendlich länger werden. Und meine Vermutung ist, das irgendwann eher das mentale entscheidend ist und nicht mehr die körperliche Leistungsfähigkeit. Damit will ich nicht sagen, dass diese keine Rolle spielt, sondern nur dass andere Dinge wichtiger werden, ab einer gewissen Renndauer.
Heute bin ich dann (endlich), wie ich das für einen Montag geplant hatte, mit meiner Tochter auf dem Rücken losmarschiert. Ich wollte den Weg von der Verpflegungsstation in Kematen (mein Wohnort) weiter Richtung Axams anschauen, insbesondere den Einstieg direkt nach der Verpflegungsstation. Aber dieser Einstieg war nicht zu finden. Allerdings wollte ich mit meiner Kleinen auf dem Rücken auch nicht ewig auf der Landstraße hin- und hermarschieren. Ich bin dann auf den gewohnten Weg gewechselt und wollte dann einmal von weiter oben schauen, ob ich den Weg dort finde. Einen wirklichen Weg habe ich nicht gefunden, theoretisch wäre es möglich neben einigen Wasserabfallrohren hochzulaufen, das ist von der Wegführung her aber auch anders als auf dem derzeitigen Streckenplan. Ich vermute nun einfach mal, dass Streckenplan hier etwas ungenau ist, da es keinen Wanderweg o.ä. gibt an dem man die Strecke entlang ziehen kann.
Ich bin dann eine Stunde bergan marschiert und habe mir den nächsten Punkt angeschaut, der von einer meiner normalen Runden abweichend ist. Da habe ich alles gefunden, so dass ich das irgendwann mal laufen werden. Nachdem es vor zwei Tagen wieder etwas Neuschnee gab, wird das wohl noch ein paar Tage dauern. Aber gut, so stressig habe ich es jetzt nicht.
Also ich habe die Streckenkarte jetzt mit meiner Wanderkarte verglichen und da ist genau der gleiche Weg angezeichnet. Ist der Weg Nr. 36 und als gut markierter / gefestigter Weg gekennzeichnet.