Das Wichtigste beim Bloggen ist ja eine gewisse Kontinuität. Deshalb bin ich besonders stolz euch so regelmäßig auf dem Laufenden gehalten zu haben. Jetzt wo meine Triathlonsaison vorbei ist möchte ich trotzdem nochmal ein paar Takte loswerden.
Zunächst vorab: Ich habe ne Menge Geld in den Sand gesetzt und von der Race Transfer Policy gebraucht gemacht und meinen IM Frankfurt Startplatz auf den 70.3 Wiesbaden umgeschrieben.
Für mich hat es leider einfach keinen Sinn gemacht auf einen Ironman hinzutrainieren, wenn die Zeit ohnehin knapp ist und man nicht 100prozentig dahintersteht bzw. nicht ausreichend motiviert ist.
Also bestand meine Saison aus 2 Rennen: 70.3 Rapperswil und 70.3 Wiesbaden.
Zunächst zum Training, so richtig austrainiert war ich das ganze Jahr nicht. Die letzten Wochen waren aber doch recht trainingsreich.
Gott sei Dank habe ich wieder ein positives Körpergefühl, fühle mich stark und gut.
Kurz zu den Rennen:
In der Vorbereitung auf Rapperswil habe ich mich ausschließlich auf Laufen und Radfahren konzentriert, da mir relativ schnell klar war, dass es kein Schwimmen geben wird.
Vor Ort wollte ich mit meiner Schwester und 3 weiteren Freunden campen, das haben wir schon letztes Jahr in St.Pölten gemacht und es war toll. Dieses Jahr war alles ein bisschen anders. Wir kamen Freitag Abend in Rapperswil an und mussten feststellen, dass es permanent und wie aus Eimern schüttete.
Daher stellte sich schnell die Frage Hostel oder doch Campen?
Da meine Schwester von uns die einzige ist, die mit dem Studium fertig ist und in Lohn und Brot steht haben wir uns entschieden im Strandbad Stampf zu campen. Bei 10 Grad und Dauerregen war das schon tapfer.
Es war ein Riesenakt im Dauerregen die Zelte aufzustellen, alles einzuräumen etc. Gegen 24 h war dann alles soweit. Den Tag beschlossen wir mit einem Bier für mich und einigen Bieren für die anderen.
Danach bin ich ins "Bett". Mitten in der Nacht gegen 4 Uhr wurde ich dann wach und habe ganz aufgeregte Stimmen vernommen. Intuitiv dachte ich, dass uns jemand ausrauben will, also bin ich in Kampfmodus aus dem Zelt. Draußen blendeten mich eine Menge Scheinwerfer und vor mir stand ein halbes Dutzend Feuerwehrleute. Schweizerdeutsch verstehe ich sehr schwer, aber sie konnten mir klar machen, dass wir jetzt evakuiert wurden. Der Zufluss zum Zürisee, der hinter unserem Campingplatz entlang ging, war so stark angeschwollen, dass die Böschung zu reißen drohte und wir in den See gespült zu werden drohten.
Wir haben schnell das Nötigste gegriffen und sind ab in den Feuerwehrwagen.
Wir wurden im Zivilschutzbunker der örtlichen Feuerwehr untergebracht! Ich muss sagen die Feuerwehrleute waren unglaublich nett und hilfsbereit
Mein Bike habe ich dann ordentlich übernächtigt im strömenden Regen eingecheckt, Probe gefahren bin ich es mit Gummistiefeln.
Ich wusste in dem Moment noch nicht, dass wir weiterhin im Bunker wohnen dürfen. Die schweizer Feuerwehrmänner waren auch stark irritiert davon, dass wir so begeistert waren unseren Urlaub in einem unterirdischen Bunker verbringen zu dürfen, aber was solls es hat uns nur einen Kasten Bier und eine riesige Tafel Merci gekostet.
Zum Rennen muss ich nicht viel sagen, es war schweinekalt und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht übermäßig traurig war als ich nach 35km Bike zum zweiten Mal auf die Straße am Zürisee bog und der halbe Berg auf der Straße lag. Zum Glück ist niemand verletzt worden.
Wiesbaden lief deutlich besser. Aus dem Haus meiner Oma musste ich nicht evakuiert werden. Der 70.3 Wiesbaden ist und bleibt mein Lieblingsrennen. 2009 habe ich hier meinen ersten Triathlon bestritten, 2010 meinen dritten, 2011 meinen 6. und 2013 meinen 10. (Rappi zähle ich mal nicht). Ich finde die Radstrecke einfach super und die Stimmung auf der Laufstrecke ist grandios. Kein Kilometer ist wie der andere ein ständiges Auf und Ab, Sonne & Schatten, Verpflegung und Dixie
2013 war ich genau 2 Mal im Schwimmtraining, trotzdem bin ich in Wiesbaden mit 35 min meine schnellste Schwimmzeit überhaupt geschwommen. Wahrscheinlich haben da doch ein paar Meter gefehlt. Auf dem Rad habe ich mich richtig gut gefühlt und auch der Lauf war toll. In Wiesbaden war ich nie schneller. Allerdings bin ich immernoch ein Dicker
Mit mehr Disziplin würde wahrscheinlich noch einiges nach vorne gehen.
Fotos von Wiesbaden gibt es hier:
http://www.finisherpix.com/de/fotos/...pbib/1011.html