Dieses "erst GA, dann Tempo" wird aber ja auch nicht von allen unterstuetzt. Ich kann jetzt gar nicht mehr aufzaehlen wer alles vorgeschlagen hat auch schon weit vor den Rennen Tempo zu machen, aber ich bin mir sicher, dass das nicht allein meine Idee war Ich hab irgendwann angefangen auch laaange vor den Rennen, also in der klassischen GA Phase extrem harte Intervalle zu machen - da die fuer mich zur Grundlage gehoeren. Das was du da geschrieben hast hoert sich wieder nach der klassischen Variante an, also erstmal nur locker. Meinst du das wirklich?
Dagegen spricht doch, dass man sich so erstmal die Tempofaehigkeit abtrainiert, die man spaeter muehsam wieder aufbauen muss. Waehrend die Vorgehensweise auch Maximaltempo unter Grundlage einzuordnen neben den extensiven Einheiten auch hochintensive erfordert und man sich quasi von beiden Seiten mit der Zeit in Richtung wettkampfnah bewegt. Das kommt mir sinnvoller vor (da eben nicht erst alle schnellen in langsame Fasern umgewandelt werden) und hat sich bei mir auch bewaehrt.
Welcher Herangehensweise favorisierst du denn?
Und hat das Thema was mit dem ungleichmaessigen Maratempo der Pros zu tun? Auch wenn ich dann immer noch nicht einsehe, warum es sinnvoll sein sollte die ersten 10km viel zu schnell zu laufen und dann einzugehen. Ich denke auch nicht, dass die Ergebnisse dieser Taktik recht geben...
FuXX
Ich favorisiere ebenfalls die Methode, die du beschreibst. Durch die harten und kurzen Intervalle bei gleichzeitigem langen und ruhigen Ausdauereinheiten wird sich wohl keine Verschlechterung der oxidativen Kapazität ergeben. Der Vorteil liegt im immer wiederkehrenden Ansprechen der ST-Fasern. Die von mir oben angesprochenen Einheiten sollten nur in der Built-Phase und mit Abstrichen in der Peak-Phase eingesetzt werden, da die Laktatoxidation schwankt und nicht sehr lange auf Maximalniveau bleibt. Das schnelle Anlaufen der Marathons im IM hat genau diesen Hintergrund, da der positive Effekt der Laktatoxidation durch KH-Verarmung gemindert wird. Genau das passiert aber irgenwann im Rennen. Die Spitzenathleten laufen die ersten 10km meist im Bereich ihrer Solo-Marathon-Intensität und fallen dann langsam (manchmal auch schnell )ab.
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Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit.
In der frühen Phase des Trainingsjahres also polarisiert. Viel unter der aeroben Schwelle und doch 1x, 2x / Woche (?) intensive Intervalle.
In der BuildPhase dann den erworbenen Mitochondrien beibringen, das Laktat besser zu oxidieren. Dafür Laktat duschen, um dann den Mitos die Möglichkeit geben, dieses zu verstoffwechseln. Ein paar Wdh und passt schon.
Soweit richtig?
Aber das ist doch nur ein Trainingsaspekt? Trainiert man unter diesem Blickwinkel zB die "Laktatverträglichkeit" trotzdem, also quasi an der anaeroben Schwelle? Vielleicht um die Tempofähigkeit zu erwerben von der FuXX schreibt - Tempohärte?
Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
In der frühen Phase des Trainingsjahres also polarisiert. Viel unter der aeroben Schwelle und doch 1x, 2x / Woche (?) intensive Intervalle.
In der BuildPhase dann den erworbenen Mitochondrien beibringen, das Laktat besser zu oxidieren. Dafür Laktat duschen, um dann den Mitos die Möglichkeit geben, dieses zu verstoffwechseln. Ein paar Wdh und passt schon.
Soweit richtig?
Aber das ist doch nur ein Trainingsaspekt? Trainiert man unter diesem Blickwinkel zB die "Laktatverträglichkeit" trotzdem, also quasi an der anaeroben Schwelle? Vielleicht um die Tempofähigkeit zu erwerben von der FuXX schreibt - Tempohärte?
Lg Nik
Ziemlich gut getroffen. Es ist nur ein Aspekt des Trainings. 2x intensive Intervalle pro Woche und Disziplin würde ich nicht machen, daß kannst du als Triathlet in der Base-Phase nicht verarbeiten. Ansonsten so weiter denken und eigene Ansätze entwickeln, die Varianz bringt den Vorteil.
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Entschuldige wenn ich noch mal lästig bin, ich hätte noche eine Frage:
Du schreibst von Zerstörung der Mitos durch zu intensives Training (Stichwort: "Die Mitos überleben nicht lange im sauren Zellmilieu"), mir scheint das ein zentraler Punkt in der Trainingssteuerung. Eine Google-Suche zum Thema war wenig erfolgreich. Kannst Du mir (oder jemand anderer?) mit Links zu entsprechenden Papers/Artikeln aushelfen?
- Gibt es Studien zu diesem Mechanismus?
- Ab welcher Intensität?
- Das Salz der Milchsäure ist ja scheinbar nicht für die Übersäuerung verantwortlich, Studien postulieren ja sogar eine puffernde Funktion des Laktats... ?
- Neben der Intensität: Spielt auch der Umfang eine Rolle?
usw.
Danke
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Entschuldige wenn ich noch mal lästig bin, ich hätte noche eine Frage:
Du schreibst von Zerstörung der Mitos durch zu intensives Training (Stichwort: "Die Mitos überleben nicht lange im sauren Zellmilieu"), mir scheint das ein zentraler Punkt in der Trainingssteuerung. Eine Google-Suche zum Thema war wenig erfolgreich. Kannst Du mir (oder jemand anderer?) mit Links zu entsprechenden Papers/Artikeln aushelfen?
- Gibt es Studien zu diesem Mechanismus?
- Ab welcher Intensität?
- Das Salz der Milchsäure ist ja scheinbar nicht für die Übersäuerung verantwortlich, Studien postulieren ja sogar eine puffernde Funktion des Laktats... ?
- Neben der Intensität: Spielt auch der Umfang eine Rolle?
usw.
Danke
Hallo,
ich habe ja auch nicht von Übersäuerung durch Laktat gesprochen. Das saure Milieu entsteht durch die Gesamtbelastung (Harnstoff) und H+ Ionen bei intensiver Beanspruchung. Studien gibt es keine, aber Untersuchungen. Ich werde mal sehen, ob ich etwas finde. Das kann aber dauern, da ich gerade sehr eingespannt bin. Das Laktat eher eine abpuffernde Wirkung hat, ist richtig, daß wurde mehrfach bewiesen.
Wenn all diese Sachen schon quantifizierbar wären, dann würde die Trainingssteuerung wesentlich einfacher sein.
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Du schreibst von Zerstörung der Mitos durch zu intensives Training (Stichwort: "Die Mitos überleben nicht lange im sauren Zellmilieu"), mir scheint das ein zentraler Punkt in der Trainingssteuerung.
Es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Intensität des Ausdauertrainings und der Lebensdauer des mitochondrialen Proteins. Bei durchschnittlichen Belastungsbedingungen hat das Protein der Mitochondrien eine „Halbwertszeit“ von 18 bis 24 Tagen. ... Ist das Training intensiver, d.h. müssen die Mitochondrien intensiver funktionieren, verkürzt sich auch die Lebensdauer des Mitochondrienproteins. Bei einer langfristigen Belastung von etwa 85% der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität kann sich der Proteinverschleiß der Mitochondrien derart beschleunigen, dass die Halbwertszeit auf 0,65 Tage sinkt (Hollmann/Strüder, Sportmedizin, S. 421).
Ob das so zentral ist, da bin ich mir nicht sicher. Es ist ein Grund für eine Periodisierung in Base- und Build-Phase, aber sicher nicht der Einzige.
Grundsätzlich sollte man sehen was uns die Erfahrung sagt, und das ist halt eine Periodisierung wie sie z.B. in Arnes Plänen vorkommt. Dann können wir schauen warum das so funktioniert. Der umgekehrte Weg dagegen, von Mechanismen auf der Zellebene auf die Trainingssteuerung zu schließen, ist gefährlich. Es sind zu viele Faktoren im Spiel die man nicht notwendig alle kennt, wie man ja nicht zuletzt am Thema hier (Laktat als Energiequelle) sieht.
Ob das so zentral ist, da bin ich mir nicht sicher. Es ist ein Grund für eine Periodisierung in Base- und Build-Phase, aber sicher nicht der Einzige.
Grundsätzlich sollte man sehen was uns die Erfahrung sagt, und das ist halt eine Periodisierung wie sie z.B. in Arnes Plänen vorkommt. Dann können wir schauen warum das so funktioniert. Der umgekehrte Weg dagegen, von Mechanismen auf der Zellebene auf die Trainingssteuerung zu schließen, ist gefährlich. Es sind zu viele Faktoren im Spiel die man nicht notwendig alle kennt, wie man ja nicht zuletzt am Thema hier (Laktat als Energiequelle) sieht.
Thanx, you made my day!
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