Stimmt, das hatte ich noch gar nicht so genau angeguckt. 2008 waren es 232, 2009 dagegen 383 Männer Sub-10 - bei fast identischen Finisherzahlen von knapp 2100 Männern. Waren ja auch Traumbedingungen, mich hat das Sauwetter 2008 möglicherweise die Sub-10 gekostet, deshalb möchte ich es nochmal versuchen. Mit 43 guckt man normalerweise den Leistungszenith schon von der anderen Seite an .
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Gestern gelüstete es mich überhaupt nicht nach Höhenmetern, drum kurbelte ich durch den Itzgrund von Bamberg nach Coburg und mit ein paar Umwegen wieder retour. Die Tour ist aus zwei Gründen reizvoll: Erstens kann man das Reinstiefeln in der Ebene üben, und da hab ich noch Defizite, und zweitens kommt man nacheinander ungelogen durch die folgenden Ortschaften: Busendorf, Poppendorf und wenig später zu allem Überfluss Großheirath. Passenderweise sah ich während einer Pinkelpause auch noch einen Storch...
Morgen fahr ich dann wieder bergig, vielleicht über Würgau und Kotzendorf...
Irgendwie isses immer der Mittwoch der Entlastungswoche, der mich aufs Kreuz legt, so auch gestern wieder. Dreiviertel Stünchen gelaufen, Stunde geschwommen, alles ganz flockig. Abends, als die Kids im Bett waren, vom obligatorischen 20min-Nickerchen nicht mehr hochgekommen, dafür wars mir irgendwie blümerant um den Bauchnabel. Gegen Mitternacht versucht, vom Sofa ins Bett zu stolpern, zum Glück befand sich auf halbem Weg die Toilette, in welche ich mein Abendessen entleerte. Heut schon wieder besser, aber schlapp, geschlafen bis mittags. Belastbarkeit nimmt halt doch ab mit dem Alter
Aber wie sang schon einst Udo Lindenberg, immer lustig und vergnügt, bis der Arsch im Sarge liegt...
Hoffe, dass ich zumindest morgen genügend essen kann, um den Halbmarathon am Sonntag in Bad Staffelstein mit vollen Speichern anzutreten. Der wird dann gleich mal als erster Tempodauerlauf gewertet und läutet das Tempotraining ein, juchheissassa! So richtig gut vorbereitet ist er nicht, bin die letzten drei Wochen fast nur geradelt und habe dann mit ein paar kurzen Läufen zu Wochenbeginn die Laufmuskeln dran erinnert, dass sie auch noch gebraucht werden. Morgen gehts nochma aufs Rad, Samstags kurzes Läufchen und das muss dann halt reichen.
Am Sonntag bin ich wie angekündigt den HM gerannt. Vorbelastung nicht wie geplant kurzer Lauf mit paar Steigerungen, sondern stattdessen verschäftes Schaufelschwingen und Schubkarrenfahren beim Kollegen. Gut für die Rumpfmuskulatur, für die Wettkampfperformance wohl eher nicht. Außerdem am Vorabend des Laufs zum Nena-Konzert in Bamberg, Weihnachtsgeschenk an die Gemahlin. Erstmals seit Ankunft des Sohnemanns Ende Juli wieder gemeinsam ohne Kids das Haus verlassen. Auch wenns nicht gerade "meine" Musik ist, war's doch ein netter Ausflug in die eigene Jugend und beziehungstechnisch gewiss lohnend. Vier Stunden rumstehen und Schwitzen sind dann aber evtl doch nicht ganz die ideale UWV. Ach, was solls.
Naja, und dann halt der Wettkampf. Wie schon geschrieben seit vier Wochen fast nur Rad gefahren, Mittwoch gereihert und dann der gerade beschriebene Vortag. Trotzdem hat mich gleich das Wettkampf-Fieber gepackt und ich bin nach verhaltenen drei Anfangs-km ganz zügig losgestiefelt und habe Kurs auf die Sub-1:27 genommen, die ich mir insgeheim erhofft hatte und die mir einen netten Schub fürs Training geben sollten. Die ersten 10 in ziemlich genau 41, also das Zehnertempo von vor 5 Wochen. Bis 16km je nach Gefälle/Steigung zwischen 3:55 und 4:08 und dabei eigentlich gut gefühlt. Als ich mir bereits im Geiste eine nette Choreografie für den Zieleinlauf zurechtlegte, ging das Leiden los: Ein Problem, das ich schon überwunden glaubte, suchte mich wieder heim, ich lief mir Blasen unter der Hornhaut des Fußballens. Verstehe ich echt nicht, bin mit genau der gleichen Schuh/Sockenkombination im Herbst Marathon gelaufen, völlig ohne Probleme. Nun konnte ich das Lied der Täubchen aus Aschenputtel singen: Ruckediguu, Blut ist im Schuh. Als kleine Dreingabe gabs die Kilometer 18 bis 20 auf grobem Schotter, herzlichen Dank dafür. Kam im dünnen Wettkapfschlappen mit wunder Fußsohle so richtig gut. Wenn man's mag.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht nur wegen der Blasen meine erhoffte Zeit nicht ganz geschafft habe, das angeschlagene Tempo war wohl doch ein bisschen arg optimistisch. Von meinen 1:28 hoch war ich anfangs ziemlich angepisst, allerdings habe ich beim Studium der Ergebnisliste gesehen, dass ich einige Jungs hinter mir gelassen habe, die mir normalerweise den Hintern versohlen, also wars wohl doch nicht ganz so bescheiden.
Blöd is allerdings, dass meine Füße auch heute noch ganz schön Aua machen. Rad geht ganz gut, der gleichmäßige Druck im Radschuh ist zu ertragen. Schwimmen ist aber beim Abstoßen nicht wirklich schön. Laufen hab ich heute auch mal wieder probiert, naja, sagen wir mal ausbaufähig. Am Freitag steht der erste lange Lauf mit Endbeschleuningung im Plan, bin ja schon mal gespannt
So, genug gejammert, das was ich vorhabe heißt ja schließlich Ironman und nicht Seniorenausflug, wenngleich meine Gangart an den letzten beiden Tagen eher das zweite nahelegte...
hab immer mal wieder in deinem blog mitgelesen. Ich wünsche dir eine gute Endphase deiner Vorbereitung- jetzt zählts, hau rein aber schieß dich nicht ab.
Sodala, mal wieder bisschen rumtexten, bevor der Fred im Nichts verschwindet. Gestern hab ich mal auf der langen Ausfahrt ein wenig drüber nachgedacht, wie lang die Vorbereitung nun schon geht, wie viel ich bei Minusgraden geradelt bin, wie ich im Regen geflucht habe usw usf, und trotzdem ist es wie alle Jahre, ich habe des öfteren unterbewusst das Gefühl (wie wahrscheinlich jedeR), dass alle anderen ganz bestimmt mehr machen und besser drauf sind und mir nach allen Regeln der Kunst den Hintern versohlen werden.
An anderen Tagen, wenn ich nach 2 Stunden Laufen schon leicht angezählt die Endbeschleunigung starte und die dann plötzlich geht wie's Brezelbacken, seh ich mich schon jubelnd aufm Römerberg...
Nu ist 2 Monate lang wohl große Selbstdisziplin gefragt, besonders während der Ruhetage und-wochen, um nicht irgendwie verrückt zu spielen, viel mehr und härter zu trainieren als gut ist und dadurch auf dem zarten Pflänzchen rumzutrampeln, das da "Formaufbau" genannt wird. Es ist ohnehin verblüffend, wie sich die recht geringfügigen Änderungen im Plan (Umfang leicht runter, Endbeschleunigung beim langen Lauf, WK-Tempo-Intervalle aufm Rad und ein zügiger Koppellauf rein) auf Schlafbedürfnis und Hunger auswirken. Drum: Mahlzeit und gut' Nacht!
Ich hab auch neulich bei nem 2,5h Lauf genau eben darüber nahgedacht. Wie ich mich in diesem Winter durch Eis und Schnee morgens um halb sechs mit dem Rad zur Arbeit gequält habe. Dafür hab ich anglaubliche 1,5h gebraucht- da Laufe ich sonst schneller!
Aber, so kitschig es klingt- genau da werden die Ironmänner eben geformt. Nicht in Frankfurt und auch nicht in Kona. Sondern an dem Ufer der Dreisam, am Kaiserstruhl, im Schwarzwald und in der Rheinebene und was weiß ich noch wo. Jeden Tag, bei Wind und Wetter wenns sein muss (so wie gestern), das ist der Trick.
Und was war gestern? Da hab ich gekoppelt (3x30 Tempo aufm Rad) und bin dann einen 20er (persönlich vermessen!) gelaufen, der so locker flockig und absolut easy in 1:25 ging, dass es schon fast unheimlich war. Solche Beine brauche in in Frankfurt, dann passt das.