Ich bin jetzt seit 2 Jahen Vegetarier aus ethischen Gründen und ich vermisse nichts.
..eigentlich wäre die logische Konsequenz vegan zu leben wenn man aus ethischen Gründen Vegetarier ist,
denn Eier und Milchprodukte bringen auch immer ein sehr grosses Leid für die Tiere mit sich...Sicher in naher Zukunft mein nächster Schritt.
Ich hätte zu diesem Thema eine gute Buchempfehlung:
Das Buch "Tiere essen" von Jonathan Safra Foer behandelt das Thema von mehreren Seiten. Die philosophische Betrachtung fand ich unter anderen auch sehr interessant. Er stellt sich und uns beispielsweise die Frage warum wir eigentlich kein Hundefleisch essen und Menschen in anderen Ländern verurteilen die dies tun.
Umgekehrt essen wir Rind was z.B. die Hindus verurteilen.
Warum ist es nicht auch bei uns verwerflich Schwein zu essen. Schweine sind hoch sensibel und viel intelligenter als z.B. Hunde.
Das Buch ist echt informativ, teilweise musste ich es allerdings für eine Zeit zur Seite legen weil ich einfach nicht weiterlesen konnte aufgrund der Grausamkeiten die zur Massentierhaltung beschrieben und von J.S.Foer selber recherchiert wurden.
Gesundheitlich muss man wirklich aufpassen ,dass solche Dinge wie Eisen Vitamin D und Vitamin B 12 ausreichend zugeführt werden.
Gerade Eisen war bei mir ein Problem ich hatte im letzten Jahr ein Ferretinwert von 8 das war dann etwas niedrig. Ansonsten kann man sehr gut und lecker vegetarisch kochen.
das Buch von Foer kenne ich auch, wirklich lesenswert. Mit der Darstellung des Tierleids in der Massentierhaltung hat er sicher Recht, sehr umfangreich und nachvollziehbar dargestellt, neben der berechtigten Empörung ist es gleichzeitig möglichst unaufgeregt und damit sehr glaubwürdig.
ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass Vegetarier/Veganer gerne auf Seite 230 aufhören das Buch zu lesen bzw. sich darauf zu beziehen. Da mach ich mal an der Stelle weiter:
S237: Wenn Viehzucht so betrieben wird wie sie sollte, dann kann der Mensch dem Tier ein besseres Leben bieten als das, womit es in freier Wildbahn rechnen könnte, und ziemlich sicher einen besseren Tod.
S238: Doch auf jeden Fall ist es normal, dass Tiere andere Tiere essen, und da wir Menschen Teil der Natur sind, ist es auch ganz normal, dass Menschen Tiere essen.
S239: ... eine Menge Veganer, die glauben, die Menschheit würde das Problem Massentierhaltung dadurch lösen, dass die Leute aufhören, Fleisch zu essen. Da bin ich anderen Ansicht.
S240-241: Massentierhaltung ist das allerletzte System, das einem einfallen würde, wenn man menschliche Ernährung nachhaltig über einen längeren Zeitraum sicherstellen wollte. ... Auf der Weide gehaltene Tiere leben besser, ihre Haltung ist umweltschonender. Auch aus harten wirtschaftlichen Erwägungen heraus wird das Weidesystem immer sinnvoller. ... Fleisch von mit Gras gefütterten, auf der Weide gehaltenen Tieren essen sollte, vor allem Rindfleisch.
S250: ICh sage dass Fleischessen natürlich ist, weil eine riesige Anzahl von Tierenin freier Wildbahn das Fleisch anderer Tiere isst. ... für den weitaus größten Teil der Geschichte von Mensch und Tier war Fleischverzehr nie bloß eine Frage des Genusses, sondern Überlebensgrundlage.
S251: ... Fleischproduktion an sich eine Verschwendung von Ressourcen darstellt? ... Solche Daten lassen sich jedoch nicht auf grasfressende Tiere wie Rinder, Ziegen, Schafe oder Hirsche anwenden, die ausschliesslich auf Weideland aufgezogen werden.
...
Land umzupflügen und Nutzpflanzen anzubauen ist auch an sich umweltschädlich.
...
Wie Wendell Berry ... darstellt, sind landwirtschaftliche Betriebe, die beides, Viehzucht und Ackerbau betreiben, am ökologischsten.
Egal von welchem Standpunkt aus man sich für das Thema Ernährung interessiert, das Buch von Foer lohnt sich in jedem Fall.
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Grüße
Tri-K
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Ich glaube es ist grundsätzlich wichtig, dass man, wenn man nicht auf Fleisch verzichten möchte nachhaltig einkauft. Es muss nicht jeden Tag das fette Stück Fleisch sein. Einmal oder zweimal die Woche Qualität auf den Tisch die dann auch etwas teurer sein darf.
Denn Geiz ist gerade in diesem Bereich echt nicht geil!!!
Wobei mit Fett hat das nichts zu tun. Billiges Fleisch bedeutet nicht fettes Fleisch, mittlerweile eher das Gegenteil, weil ja alles das magere wollen.
Ein gutes Fleisch ist gut mir Fett durchwachsen. Ansonsten bin ich bei dir. Wenn dann vom Metzger des Vertrauens, der z.b. auch aushängen hat, wo die Kuh gelebt hat, die gerade in der Auslage liegt.
Ansonsten bei Wurst wirds natürlich wieder schwieriger (und hier hat man auch das Fettproblem eher). Aber Wurst ess ich fast keine mehr.
S250: ICh sage dass Fleischessen natürlich ist, weil eine riesige Anzahl von Tierenin freier Wildbahn das Fleisch anderer Tiere isst. ... für den weitaus größten Teil der Geschichte von Mensch und Tier war Fleischverzehr nie bloß eine Frage des Genusses, sondern Überlebensgrundlage.
Solche Argumente haben für mich persönlich keinerlei Relevanz. Tiere haben zum Beispiel keine Altersheime, und sie bringen keine Milliarden auf für kranke Artgenossen. Ist das jetzt ein Argument für das Verhalten des modernen Menschen?
Ich finde die Diskussion solcher Gaga-Argumente eher mühsam.
Da hat Arne Recht man muss sich den Herausforderungen der aktuellen Welt stellen und nicht hinkende Vergleiche zu Umweltsituationen vor 100/1000/10000 Jahren stellen, die Verfechter dieser Theorien sollen dann bitte auch den Strom und Wasser abstellen, ihre Autos abschaffen und in Hütten, Zelte oder Höhlen ziehen, damit sie der vorzeitlichen Ernährung angepasstes Leben führen.
Schau Dir mal die Entwicklung der Fischbestände der 1950er Jahren bis heute an, das ist wirklich erbärmlich was wir uns in den letzten Jahrzenten geleistet haben.
Ich zitiere bewußt nicht irgendwelche Zitate, Ausschnitte da da viel zu oft Sachen aus dem Zusammenhang gerissen wird und gerne auch mal fehlinterpretiert (oft mit kommerziellen Hintergrund) wird. In der Ernährungsindustrie geht es um Gewinnmaximierung, nicht um gesunde Ernährung.
Deine These komplexe Kohlehydrate eher Diabetes 2 erzeugen wie Fleischkonsum ist wirklich so haarsträubend, das man es fast schon nicht glauben kann das Du ernsthaft Dich mal mit dem Thema auseinader gesetzt hast. Fleischkonsum führt zu höheren und längerfristigen Insulinausschüttungen wie der Verzehr von komplexen (sprich Stärkehaltigen) Nahrungsmitteln wie Reis und Karftoffeln zum Beispiel.
Normalerweise halte ich mich aus solchen Diskussionen heraus, da die in der Regel in so einem Kreis nichts bringen, finde es aber gut das Arne dieses Thema aufgegriffen hat.
Ich will auch keinen zum Veganer bekehren, da das jeder für sich entscheiden muss, wenn sich eine Großzahl mit wenig Fleisch- und Milchprodukten ernähren, tuen wir was für unsere Umwelt und Nachwelt.
Leider wird das weder von den Regierungen oder Lebensmittelproduzenten gefördert und da ist halt der Verbraucher gefragt, der aber von der Industrie zum Teil mit falschen Empfehlungen informiert wird und deren Lobby geht bis in die Kreise wo Ernährungsempfehlungen ausgesprochen werden.
Solche Argumente haben für mich persönlich keinerlei Relevanz. Tiere haben zum Beispiel keine Altersheime, und sie bringen keine Milliarden auf für kranke Artgenossen. Ist das jetzt ein Argument für das Verhalten des modernen Menschen?
Ich finde die Diskussion solcher Gaga-Argumente eher mühsam.
Foer sagt, dass der Verzehr von Fleisch natürlich ist. Was ist daran Gaga, bitte? Verstehe nicht was du mit "Altersheim" hier sagen willst. Wenn eine Herde Zebras vom Löwen gejagt wird, wird es wohl ein altes oder krankes Tier erwischen. Dass du deine Großmutter nicht auf ähnliche Weise entsorgt sehen möchtest sondern sie im Altersheim besser aufgehoben wähnst ist ok, ändert aber nichts am Lauf der Natur. Daraus dass in den letzten paar Jahrhunderten jemand das Altersheim erfunden hat zu schliessen dass es für den Menschen nicht natürlich wäre, Fleisch zu essen, kann ich nicht teilen. Schau dir den Verdauungsapparat des Menschen an, das ist als Allesfresser ausgelegt, tendenziell eher in Richtung der Verdauung von Fleisch (saures Milieu) als 'EDIT: stärkehaltige' Pflanzen, ganz sicher nicht für Zellulose.
Der moderne Mensch unterscheidet sich genetisch so gut wie nicht von seinen Vorfahren, die vor vielen Tausenden von Jahren lebten und und in deren Zeit sich unser Genpool gebildet hat. Soziale, gesellschaftliche Entwicklungen als Argumente zu bemühen, was die Biologie unseres Körpers angeht, ist nicht zielführend. Der passt sich nämlich nicht so schnell an, nur weil Marx oder Keynes oder Blockupy oder Tierschützer irgendwelche Ideen haben, die im menschlich-sozialen Bereich liegen, das ist der Biologie herzlich egal.
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Tri-K
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Da hat Arne Recht man muss sich den Herausforderungen der aktuellen Welt stellen und nicht hinkende Vergleiche zu Umweltsituationen vor 100/1000/10000 Jahren stellen, die Verfechter dieser Theorien sollen dann bitte auch den Strom und Wasser abstellen, ihre Autos abschaffen und in Hütten, Zelte oder Höhlen ziehen, damit sie der vorzeitlichen Ernährung angepasstes Leben führen.
wie schon als Antwort auf Arnes Post geschrieben, was bei uns gesellschaftlich in den letzten paar Jahrzehnten passiert ist, ist unserer Biologie herzlich schnuppe.
Zitat:
Zitat von pXpress
Schau Dir mal die Entwicklung der Fischbestände der 1950er Jahren bis heute an, das ist wirklich erbärmlich was wir uns in den letzten Jahrzenten geleistet haben.
dass die Überfischung der Meere keine gute Idee ist, ist Konsens. Dass ändert aber nicht unsere Herkunft, wir haben als Homo Spaiens 2Mio Jahre lang Fleisch/Fisch gegessen, das ist ein wichtiger Teil unserer natürlichen Lebensgrundlage.
Zitat:
Zitat von pXpress
Ich zitiere bewußt nicht irgendwelche Zitate, Ausschnitte da da viel zu oft Sachen aus dem Zusammenhang gerissen wird und gerne auch mal fehlinterpretiert (oft mit kommerziellen Hintergrund) wird. In der Ernährungsindustrie geht es um Gewinnmaximierung, nicht um gesunde Ernährung.
Der letzte Satz findet meine volle Zustimmung. Gilt gleichermassen für insudstriell erzeugte Nahrung pflanzlichen und tierischen Ursprungs.
Zitat:
Zitat von pXpress
Deine These komplexe Kohlehydrate eher Diabetes 2 erzeugen wie Fleischkonsum ist wirklich so haarsträubend, das man es fast schon nicht glauben kann das Du ernsthaft Dich mal mit dem Thema auseinader gesetzt hast. Fleischkonsum führt zu höheren und längerfristigen Insulinausschüttungen wie der Verzehr von komplexen (sprich Stärkehaltigen) Nahrungsmitteln wie Reis und Karftoffeln zum Beispiel.
Wie würdest du den Glykämischen Index/ gl. Last von komplexen KHs im Vergleich zu Fleisch/Fisch einordnen?
Was passiert, wenn in der Verdauung die langen Glucoseketten der komplexen KHs aufgespalten sind?
Soll ich jetzt die Gegenposition zitieren, wo sogar 1500 Studien ausgewertet wurden?
"genussvoll" oder nicht ist extrem subjektiv, was dem einen schmeckt ist für den anderen ungeniessbar, das hat nichts mit Wissenschaft zu tun.
Zitat:
Zitat von pXpress
Normalerweise halte ich mich aus solchen Diskussionen heraus, da die in der Regel in so einem Kreis nichts bringen, finde es aber gut das Arne dieses Thema aufgegriffen hat.
ich denke Arne ist ein echter Stratege, da es ansonsten im forum eher ruhig ist im Moment hat er mit dem Thema Ernährung einen Dauerbrenner nach vorne geholt, da kann er sich sicher sein dass es viele Meinungen und Wortmeldungen gibt
ich finde aber auch dass solche Diskussionen sehr zäh sind.
oft sind die Positionen so festgefahren, dass den Kombatanten der blick auf die Fakten recht verstellt ist. (Damit meine ich pXpress, und er wird mich meinen)
Zitat:
Zitat von pXpress
Ich will auch keinen zum Veganer bekehren, da das jeder für sich entscheiden muss, wenn sich eine Großzahl mit wenig Fleisch- und Milchprodukten ernähren, tuen wir was für unsere Umwelt und Nachwelt.
EDIT: der zweiten Hälfte deines Satzes widerspreche ich ganz klar und offen. Ich würde formulieren "wenn sich eine Großzahl mit wenig industriell erzeugten Nahrungsmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs ernähren, tuen wir was für unsere Umwelt und Nachwelt. Entscheidend ist nicht "pflanzlich oder tierisch", sondern "industriell oder nachhaltig"
Zitat:
Zitat von pXpress
Leider wird das weder von den Regierungen oder Lebensmittelproduzenten gefördert und da ist halt der Verbraucher gefragt, der aber von der Industrie zum Teil mit falschen Empfehlungen informiert wird und deren Lobby geht bis in die Kreise wo Ernährungsempfehlungen ausgesprochen werden.
ich finde von allen Ansätzen von denen man so liest den der extensiven Weidewirtschaft am überzeugendsten, was Nachhaltigkeit etc. angeht.
In dem Sinne äussert sich ja auch Foer, wie ich oben mit Zitaten aus seinem von Vegetariern gerne angeführten Buch versucht habe zu belegen.
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Grüße
Tri-K
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Geändert von tridinski (20.03.2015 um 14:14 Uhr).
Grund: siehe oben hinter "EDIT"