Als ich das erste Mal in Roth war,habe ich beim Swimstart auch Gänsehaut bekommen.Geht mir aber bei vielen Rennen so.
Nur in Frankfurt war mir ganz schelcht vor Aufregung.
Ich hab´s geschafft! Ich bin noch ganz überwältigt von den vielen Eindrücken und kann eigentlich gar nicht so recht glauben, dass ich es bin, die alles erlebt hat:
Anreise war bisschen stressig mit Arbeit, schnell Packen, zur Hundepension, und dann Stau, Stau, Stau... Samstag dann brav und hochmotiviert meine kurzen wake-up Einheiten absolviert und unterstützt von meinem Mann alle Formalitäten erledigt. Beim bike check in hat mir glücklicherweise ein "alter Hase" die Sachlage erklärt, wohin und wierum mit dem Rad usw.. Ich habe hinki_1, die ich bereits vom Schwimmseminar kannte, getroffen und mich sehr gefreut, mit ihr noch ein bisschen "fachsimpeln" zu können. Leider hatte ich bei all der Aufregung im Vorfeld vergessen, mir die Startnummern der anderen Mädels aufzuschreiben und als ich bei triathlon-szene vorbeischaute, niemanden erkennen können und auch Arne nicht gesehen.
Sonntag: 3.00 Uhr Wecker klingelt! Den morgentlichen Schwimmstart habe ich soooo schön und aufregend gefunden, wunderbar pathetische Musik, Sonnenaufgang, Chrissie W. direkt vor der Nase, und ich mitten drin unter all den Athleten. Tja, und ich bin super geschwommen, worüber ich mich riesig gefreut habe. Auf´s Radfahren habe ich mich ohnehin am meisten gefreut, und wenn man dann aus der Wechselzone stürmt, unterstützt von all den Zuschauern, ist es einfach nur großartig. Mir war trotz Extrashirt und Armlingen bisschen frisch und ich habe leider Halsschmerzen bekommen, aber es lief. Es lief super. Ich bin die Hügel locker hochgetreten und megaschnell nach unten gedonnert. Den Solarer Berg bin ich fast heulend vor Glück hoch. Aus dem Augenwinkel habe ich Mandarine im Vorbeisausen erkannt! Erst bei km 90 habe ich mich getraut auf die Uhr zu schauen und bin fürchterlich erschrocken! Ich war viel zuschnell!!! Als mir mein Mann zurief, dass das nicht so schlimm sei, weil ich ja sicherlich meinen Puls kontrolliert hatte, fiel mir auch wieder ein, dass ich das ja machen wollte. Völlig vergessen! Aber ich habe auch die zweite Runde ganz gut gemeistert. Magenkrämpfe konnte ich mit Umstellung von Riegel auf Gel in den Griff bekommen, und so konnte ich mich nach einer für mich absolut sensationellen Radzeit auf die Laufstrecke machen.
Davor hatte ich am meisten Angst, weil ich wegen Verletzung einfach zuwenig Lauf-km trainiert hatte, ich immer noch Schwierigkeiten mit der Schienbeinentzündung hatte, ich Angst hatte wegen der schnellen Radzeit nix mehr zum Laufen übrig zu haben...Die erste halbe Stunde war schwer, dann lief es bis km 15 gut und dann begann es weh zu tun. Oh Mann! Ich konnte mich nur noch auf die km-Schilder konzentrieren. Im Dauersingsang habe ich mir nur noch vorgesagt, "du musst zu km 18, du musst zu km 20, zu km 21... Da habe ich auch Arne gesehen, war aber schon vorbei als ich es realisierte. Kurz um, die 2. Marathonhälfte war sehr schmerzhaft und unglaublich hart, aber ich konnte ohne Gehpausen durchlaufen. Von km zu km bis ins Ziel, mit neuer Marathonbestzeit! Und einer Endzeit von 12:37:43, was sozusagen ausserhalb meines eigentlichen Leistungsspektrums liegt!!! Ich hätte mir in meinem allerkühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass ich sooooo schnell sein kann.
Jetzt bin ich überglücklich und stolz, ein Finisher zu sein! Herzlichen Glückwunsch an die anderen Finisher, der unglaublich schnellen Wandergsellin, der Super-Läuferin Mafalda_Pallula, an annie, die ich vorhin auf einem Foto mit mir gefunden habe, und v.a. an hinki_1, die sich bis zum Finish durchgekämpft hat!
@wagnerli und Mandarine: Ihr habt nach Frankfurt gar nicht erzählt, wie man sich am Tag danach fühlt. Jetzt weiss ichs!!!
Ja,das ist ja super gelaufen bei Dir.
Gratulation von mir.Bei Arne haben wir auch eine zeitlang gestanden.
Der Tag nach den Rennen fand ich eher merkwürdig.
Es war alles wieder so unwirklich.Du bereitest Dich ein Jahr auf den Tag X vor.Besser,Du bereitest Dich auf den Zieleinlauf am Tag X vor.Dann kommt es Dir so vor,als wäre alles viel zu schnell vorbei gegangen.
Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern,als meine Töchter und ich vor einen Jahr zum Zielschluss in FFM auf der Tribühne standen,eine Athletin reinkam und beschlossen Muttern macht das auch mal.
Das ich dann aber tatsächlich ein Jahr später in der letzten Wettkampfstunde durch den Zielkanal laufe,ist für mich nach wie vor so unglaublich.
Ich habe dieses Ding durchgezogen,aber immer noch nicht realisiert.
Bei der Awardparty konnte ich sogar meinen Zieleinlauf im Film sehen und ich habe zig Fotos angeschaut,aber gesetzt hat es sich noch nicht.
Mit den Tränen habe ich auch oft gekämpft.Fragt sich,warum eigentlich.Es waren ergreifende Momente dabei,aber es hat auf der Laufstrecke wirklich weh getan.
Kurt könnte mit seinen Besen mal bei mir zuhause vorbeikommen.
Das sieht es immer noch total chaotisch aus und die Fahrt nach Roth hat die Situation nicht verbessert.
Toll .. toll... toll..
Handbremse, das mit den Tränen kann ich gut nachvollziehen, ich habe ja schon auf meiner OD geschluchzt, wie muss das dann auf einer LD erst sein? Auch ein toller Bericht, vielen Dank und gratuliere zu dieser großen Leistung!!
P.S. Ich war heute morgen nach zwei Tagen Zwangspause mal wieder 5km möglichst schnell rennen und es ging gut! Super schwül aber zum Glück nicht allzu heiß. Und nein, keine PB - aber sehr nah dran Ich weiß jetzt also, dass meinTraining sich tatsächlich gelohnt hat und ich endlich schneller zu werden scheine.
Mal sehen, ob ich das auch im WK noch bringe.
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Jan. 2008 mit Triathlontraining begonnen - auf der Sprintdistanz unterwegs.
2009 die olympische Saison absolviert.
- 2010 ging's auf die Mitteldistanz -
Ich hoffe,die Wandergsellin meldet sich auch bald.
Da bin ich!
Zuallererst die allertollsten Glückwünsche an alle anderen Finisher /-innen und die schönen Wettkampfberichte!
Und tausend Dank an Arne für die Trainingspläne!
Und eine dicke Umarmung an den Mandarinenhai für die Ernährungstipps, hat funktioniert!
Nun versuch ich mal, mein Wochenende in Worte zu fassen:
Am Freitag bin ich also angekommen und hab mich nach abholen der Startunterlagen und Einrichten beim Burgblick auf den Weg zur Pastaparty gemacht. Dort bin ich dann etwas hilflos und alleine rumgestanden, bis ich Hendock getroffen habe, neben den ich mich einfach aufgrund seiner Triathlon-Szene-mütze gesetzt habe. Nach einer kleinen Runde auf der Messe mit Besuch des Skinfit-Standes haben mich er und seine Freundin dann netterweise wieder mit zurück nach Heuberg genommen. Dann bin ich gleich schlafen gegangen und konnte auch ganz gut schlafen. Für Samstag hatte ich mir den Wecker gestellt, weil ich unbedingt noch im Kanal schwimmen wollte. Dort hab ich mir dann einen Neo zum testen geholt und was soll ich sagen, er war so super, dass er jetzt meiner ist .
Dann frühstücken und das Rad fertig machen zum einchecken. Hier noch einen großen Dank an Sybenwurz, der mir noch mal mein Rad durchgeschaut hat!
Bei der Warm-Up-Party hab ich dann schönerweise lauter Leute kennengelernt. Super, für die Namen nun auch Gesichter zu haben!
Mafalda und Mann haben mich dann mit zur Wettkampfbesprechung genommen und dort ist mir dann auch gleich die Mandarine und der Cruiser über den Weg gelaufen. Die beiden haben mich dann unter ihre Fittiche genommen. Um acht tauchte dann endlich mein Mann auf und wir sind dann alle noch beim Burgblick zusammengesessen.
Mandarine und Cruiser haben mir dann noch meine Renntaktik fürs schwimmen eingeimpft und um elf lag ich in der Falle. (Irgendwie hab ich jetzt schon so viel geschrieben und es ist noch nicht mal Sonntag )
Der große Tag:
Um vier Uhr sind wir aufgestanden, Riegel, Trinkflaschen, Radbeutel und Schwimmsachen gerichtet, dann frühstücken bei Winklers (super Service morgens um vier!) und um halb sechs beim Schwimmstart gewesen. Dann ging eigentlich alles ganz schnell und ich war im Wasser. Noch zehn Minuten bis zum Start. Ich hab mir meine Position gesucht (selber etwas unsicher über meinen Mut so weit vorne zu sein) und hab mich einfach noch im Wasser treiben lassen. Startschuss! und die Nervosität war weg. Schnell fand ich meinen Rhythmus und auch für ca. eine halbe Stunde einen wunderbaren Wasserschatten. Bis diejenige wohl etwas genervt war! Als ich aus dem Wasser kam, ein begeisterter Blick auf die Uhr. Mit 1:08 hatte ich absolut nicht gerechnet. Der Wechsel aufs Rad klappte super und die ersten 70 km liefen super und ich erwischte mich sogar dabei, vor mich hinzusingen. Am Anfang war es auch noch wunderbar ruhig bis dann irgendwann die ersten Männer aus der zweiten Startgruppe an mir vorbeisausten. Leider bekam ich dann auch meine leider häufiger auftretenden Probleme im linken unteren Rücken und die Schmerzen zogen dann auch in den linken Oberschenkel. Dazu war ich plötzlich unglaublich müde und musste mich echt zwingen, die Augen offen zu halten. Meine Gedanken dabei: Alle sagen immer, ab 120 wird es schwer und bei mir schon bei 70? Aber zum Glück gingen die Schmerzen und die Müdigkeiten dann wieder weg und ich konnte ganz gut weiterradeln. Der Solarer Berg ist einfach unglaublich!!! Ich hatte so Angst davor, zwischen diesen Menschenmassen durch zu müssen, aber es war der Hammer! Ich glaub, ich hatte noch Kilometer danach Gänsehaut!
T2 dauerte dann etwas länger und dann kam meine schlechteste Disziplin. Aber auch dort konnte ich ziemlich schnell ein für mich gutes Tempo finden und fühlte mich aufgrund endlich mal vernünftiger Ernährung auf dem Rad auch ganz gut. Ab der zweiten Verpflegungsstation legte ich dort immer ein kurze Gehpause ein und aß ein Gel und trank ein paar Schluck Wasser. Die Laufstrecke gefällt mir total gut und ich fand es super, dass einem die ganze Zeit Leute entgegenkommen und man so immer etwas zu schauen hat. Ab Km25 hab ich dann mit den Gel aufgehört und bin auf Cola umgestiegen. Leider kamen dann die Schmerzen im Oberschenkel wieder und ich hab angefangen, auch zwischen den Stationen kleine Gehpausen einzulegen. Ich habe mir immer ein Zeitlimit fürs Gehen gesetzt und eine Mindestzeit fürs Laufen. Mit dieser Methode bin ich dann ganz gut durchgekommen und der Zieleinlauf entschädigt die ganzen Mühen und lässt die Schmerzen vergessen! Dieses Gefühl dabei ist der Grund, warum ich das ganze gemacht habe. Dieses Gefühl hab ich bei meinem ersten Mal zuschauen beim Zieleinlauf gespürt und wollte ich auch mal!!
Fazit: Mit der Ernährung alles richtig gemacht, da keinerlei Magenprobleme, vernünftigerweise nach dem Rad frische Socken angezogen und die Schwämme vorher ausgedrückt und mir nur übers Gesicht gewischt (dadurch trockene Füße und keine Blasen). Und einfach mit meinem Wettkampf super zufrieden und mit meiner Zeit mehr als das! Hätte ich nie mit gerechnet!
Schön, euch alle kennengelernt zu haben und schön, wenigstens einen Teil von euch in Wiesbaden wieder zu treffen!
Liebe Grüße und euch allen eine gute Erholung
Wandergsellin