Also wenn man nix am Stecken hat, würde man ja nicht freiwillig auf Olympia verzichten. Da wäre man ja bescheuert. Und in diesem Zusammenhang gibt es nicht allzuviele Gründe, die mir einfallen würden, die einen solchen Schritt rechfertigen würden.
Die werden sich wohl ein Stück weit selber belasten müssen in ihrer Aussage. Mal sehen was man ihnen anbietet dafür, dass sie das tun. Besonders weit scheinen die Angebote aber nicht zu gehen. Den Rückzug von Olympia wird ihnen da wohl jemand "nahegelegt" haben.
Und der Rest von USPS trollt sich von der (olympischen) Bildfläche:
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Lässt Raum für Spekulationen, wie man so schön sagt. Lasst uns mal über ein paar Szenarien spekulieren:
(1) USADA sagt: Ihr belastet Armstrong, und bleibt von Olympia weg. Dafür bekommt ihr von uns Anonymität garantiert, und wir eröffnen kein Verfahren gegen euch.
(2) Armstrong ruft seine alten Kumpels an und sagt, "keine Ahnung wer von euch gegen mich ausgesagt hat, aber wenn ihr zu Olympia geht pack ich über euch aus".
(3) Armstrong hat noch Connections zum Dottore und lässt die Blutbeutel der Jungs verschwinden.
1: scheint mir ein schlechter Deal zu sein. Und warum sollte Usada so auf Olympia rumreiten?
2: er müsste sich dazu selber belasten oder einen Proxy finden
(3) Armstrong hat noch Connections zum Dottore und lässt die Blutbeutel der Jungs verschwinden.
Der Dottore hat die Beutel möglicherweise längst verschwinden lassen, schließlich ist er angeklagt. Die dpa meldete gestern (Quelle):
Zitat:
Bereits im vergangenen Jahr hatte der "Corriere della Serra" enthüllt, dass Armstrong nach seinem Comeback im Jahr 2009 Überweisungen auf das Konto einer Firma im Schweizer Neuchatel getätigt habe. Der "Corriere" berichtete, das Ferrari diesem Unternehmen angehören soll, das mit Doping im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet haben soll.
Hallo Arne,
ich freue mich über die gezielten Rückmeldungen von Dir!
Noch ein paar Gedanken dazu, wobei ich nochmal betone, dass ich keine Partei für Armstrong ergreife, sondern versuche, das objektiv zu betrachten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es bringt ins insofern etwas, als dass hier der Fairnessgedanke im Sport verteidigt wird. Am besten wäre es natürlich, wenn Betrüger sofort überführt werden könnten. Das können wir aber nicht, auch aus Gründen der Sorgfalt gegenüber den Beschuldigten, die Du weiter unten forderst.
Der Punkt ist der Zeitfaktor, wobei ich garkeinen Vergleich mit juristischen Fristen oder den Begriff Verjährung strapazieren will.
Ehemalige Formel1 Legenden erzählen heute erheitert darüber, mit welchen Mitteln sie in den 80ern die Konkurenz beschissen haben – interessiert das heute jemanden? Nein, alle Lachen – Wilde Hunde.
Der Gedanke ist vielleicht etwas philosophisch, und ich bin mir selbst nicht ganz im Klaren darüber aber trotzdem:
An der ‚Legende‘ die sich da entwickelt hat, vom in mehr oder weniger schwierigen Verhältnissen aufgewachsenem, am Rande des Todes gestandenem, wiederauferstandenen siebenfach en suite Tdf Sieger wird sich nichts ändern – vielleicht auf dem Papier – aber nicht in den Köpfen der Masse.
Die einzigen, die wohl was davon haben würden, sind die Autoren von Verschwörungstheorie- Dokumentationssendungen á la 9/11, die mal wieder Stoff für ein paar Sendungen hätten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Laut WADA-Code ist Armstrong nicht gesperrt, bis er überführt ist. Die Sperre ist eher ein Ausgeladen-Sein seitens des privaten Rennveranstalters WTC. – Ja, es gibt Verdachtsmomente bezüglich seiner aktuellen Leistungen. Rätselhafterweise wurde Armstrong nicht zur Dopingkontrolle gebeten, als er beim 70.3 in Panama als Zweiter ins Ziel kam. Es werden sonst standardmäßig immer die ersten drei getestet, ergänzt im Stichproben bei den Platzierten. Armstrongs Leistung beim 70.3 in Florida ist verdächtig wegen der enormen Leistungssteigerung, die er als Ü40 an den Tag legt.
Ok, aber objektiv gesehen: Armstrong bettelt doch regelrecht darum getestet zu werden, wenn ich das richtig verstehe.
Zu meinen, er oder sein Umfeld beeinflussen, wer getestet wird, grenzt erstens an Verschwörungstheorie und läßt zweitens die Kontrollen lächerlich erscheinen.
Eine außerordentliche Leistung, im vorhinein als ‚verdächtig‘ einzustufen grenzt an Vorverurteilung. Das ist etwas in der Argumentation, was mich auch persönlich stört.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nein, es geht nicht um die mexikanische Drogenmafia. Zeugenschutz ist vor Gericht nichts ungewöhnliches. Immerhin belasten sich einige der Zeugen durch ihre Aussage vermutlich selbst, indem sie von Blutpanschereien berichten, an denen sie selbst als Armstrongs Teammitglieder teilnahmen. Hier hat ein Zeuge das Recht die Aussage zu verweigern, denn er muss sich nicht selbst belasten oder gefährden. Will man ihn trotzdem zu einer Aussage bringen, baut man ihm Brücken, indem man die eigenen Vergehen nicht oder nur milde bestraft, und/oder die Anonymität wahrt. Inwieweit diese Überlegungen jedoch auch für die Verfahren der USADA gelten, ist mir nicht bekannt. – Allerdings sind einige Zeugen namentlich durchaus bekannt:
- Tyler Hamilton
- Floyd Landis
- Frank Andreu
- Betsy Andreu
- Martial Saugy, Leiter des IOC-akkreditierten Anti-Doping-Labors in Lausane
Wer von den Zeugen hat (jetzt noch) annähernd so viel wie Armstrong zu verlieren? Den Mut hätten die Leute mal früher vorbringen sollen – dann wär der Sünder vielleicht zeitgerecht überführt worden und alle wären zufrieden. Aber damals wär‘s ja auch noch um den eigenen Kopf gegangen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Niemand wird gevierteilt. Es geht lediglich um die Ehre und vielleicht ein bisschen Geld. Es soll nur der Lorbeer an die richtigen Leute zu verteilt werden. Um das geht es doch im Sport, oder etwa nicht?
Ja! Ehre, Lorbeeren und Geld an die richtigen Leute! Aber nicht mittels Schlammschlacht nach 10 Jahren. Wer damals seinen Kopf durch Zurückhaltung geschützt hat, soll jetzt nicht den fragwürdigen Wahrheitstreuen rauskehren und sein damaliges Verhalten (Schweigen) heute ‚sportlich nehmen‘.
Das ist jetzt letztendlich doch auch eine persönliche Ansicht – aber eine die nichts damit zu tun hat, daß es um Armstrong geht.
Hoffe, es ärgert sich niemand darüber.
Ja! Ehre, Lorbeeren und Geld an die richtigen Leute! Aber nicht mittels Schlammschlacht nach 10 Jahren. Wer damals seinen Kopf durch Zurückhaltung geschützt hat, soll jetzt nicht den fragwürdigen Wahrheitstreuen rauskehren und sein damaliges Verhalten (Schweigen) heute ‚sportlich nehmen‘.
Und jetzt muss ihc mich nochmal selbst zitieren
Um Lorbeeren und Geld von danale gehts in der Sache ohnehin nicht mehr. Um Ehre auch nicht - frag mal 'Ulle', ob er sich nun als Sieger fühlen würde.
Bestenfalls gehts noch um Rache - das allerschlechteste Motiv.
Bestenfalls gehts noch um Rache - das allerschlechteste Motiv.
Nein, es geht auch darum:
Zitat:
Zitat von snailfish
Vielleicht sollte man die ganze Zeit, und den ganzen Aufwand lieber dafür investieren, JETZT Doping zu verhindern und insbesondere bei der Jugend präventiv tätig sein - das wär schön!
Es ist die beste Prävention, wenn man sieht, dass auch Superstars, die sich für oberschlau und unantastbar hielten, irgendwann doch noch erwischt und zur Verantwortung gezogen werden.
Es ist die beste Prävention, wenn man sieht, dass auch Superstars, die sich für oberschlau und unantastbar hielten, irgendwann doch noch erwischt und zur Verantwortung gezogen werden.
Meine oben zitierte Anregung war auf Gegenwart und Zukunft bezogen.
Wer Armstrong als Idol hat, wird dieses nicht aufgeben, egal was passiert.
Auch 'Dopingempängliche' wird die Verurteilung anderer Sportler nicht so sehr anschrecken - Verständnis muss gebildet werden!
Idealerweise hält man sich an die Regeln - nicht weil man sieht, dass man bestraft werden kann - sondern weil man versteht, warum es die Regel gibt und wo die Gefahren liegen.
Ich halte aus diesem Aspekt das Ganze daher nur sehr bedingt als zielführend.
Noch ein paar Gedanken dazu, wobei ich nochmal betone, dass ich keine Partei für Armstrong ergreife, sondern versuche, das objektiv zu betrachten.
Das freut mich, aber Du nennst keine überprüfbaren Fakten, sondern nur eine eigene Meinung. Die ist natürlich alles andere als objektiv, wie das eben so ist mit Meinungen.
Zitat:
Zitat von snailfish
An der ‚Legende‘ die sich da entwickelt hat, vom in mehr oder weniger schwierigen Verhältnissen aufgewachsenem, am Rande des Todes gestandenem, wiederauferstandenen siebenfach en suite Tdf Sieger wird sich nichts ändern – vielleicht auf dem Papier – aber nicht in den Köpfen der Masse.
Das wird von Kennern der amerikanischen Mentalität zum Teil anders gesehen. Rod Ackermann schreibt in der Neuen Zürcher Zeitung: "Aber seine amerikanischen Landsleute neigen zum Puritanismus, und so ist der Ruf eines Sportlers dahin, sobald er vor den Richter muss. Geneigte Sponsoren werden ihn meiden wie einen Aussätzigen, und grollen wird des Volkes Stimme... Mit dem sozialen Status sowie dem Marktwert ist es selbst dann aus, wenn der Texaner juristisch ungeschoren davonkommen sollte."
Zitat:
Zitat von snailfish
Ok, aber objektiv gesehen: Armstrong bettelt doch regelrecht darum getestet zu werden, wenn ich das richtig verstehe.
Zu meinen, er oder sein Umfeld beeinflussen, wer getestet wird, grenzt erstens an Verschwörungstheorie und läßt zweitens die Kontrollen lächerlich erscheinen.
Negative Dopingtests beweisen gar nichts. Selbst geständige Doper, die jahrelang voll waren bis unters Dach, wurden nie positiv getestet. Lance Armstrong war bereit, seine Blutwerte von einem unabhängigen Experten untersuchen und auf seiner Homepage veröffentlichen zu lassen. Nach einiger Zeit hat er die Untersuchungen und damit auch die Offenlegung beendet. Es ist also nicht so, dass Armstrong an der totalen Transparenz bezüglich seiner Blutwerte interessiert wäre.
Für die Beeinflussung von Dopingkontrollen und -kontrolleuren lies mal das Buch von Stefan Matschiner, falls Dich das näher interessiert.
Zitat:
Zitat von snailfish
Eine außerordentliche Leistung, im vorhinein als ‚verdächtig‘ einzustufen grenzt an Vorverurteilung.
Die erbrachte Leistung ist doch ein wichtiges Kriterium! Doping wirkt leistungssteigernd. Es gibt Leistungen und Leistungssprünge, die verdächtig sind. Ein Verdacht ist kein Urteil.
Zitat:
Zitat von snailfish
Wer von den Zeugen hat (jetzt noch) annähernd so viel wie Armstrong zu verlieren? Den Mut hätten die Leute mal früher vorbringen sollen – dann wär der Sünder vielleicht zeitgerecht überführt worden und alle wären zufrieden. Aber damals wär‘s ja auch noch um den eigenen Kopf gegangen.
Ja! Ehre, Lorbeeren und Geld an die richtigen Leute! Aber nicht mittels Schlammschlacht nach 10 Jahren. Wer damals seinen Kopf durch Zurückhaltung geschützt hat, soll jetzt nicht den fragwürdigen Wahrheitstreuen rauskehren und sein damaliges Verhalten (Schweigen) heute ‚sportlich nehmen‘.
Was die Radsportler unter den Zeugen betrifft, gehe ich nicht davon aus, dass sie freiwillig und aus Wahrheitsliebe geplaudert haben. Es war wohl mehr die Aussicht, vom Staatsanwalt vor Gericht gezerrt und dort unter Eid aussagen zu müssen. Denn den Untersuchungen der USADA ging ja eine zweijährige Untersuchung des Staatsanwalts, vertreten durch Jeff Novitzky voraus.