Jein.
Wenn es den Triaprofis PRIMÄR um Geld ginge, dann müßten sie sofort die Sportart wechseln und z.B. Fußballer werden.
Und selbst bei den Radprofis mit deutlich höher dotierten Verträgen (jedenfalls in der Vergangenheit bzw. im Ausland) kommen nur vergleichsweise wenige auf einen 'ordentlichen' Stundenlohn.
Eine der Voraussetzungen, die für 'professionelles' Doping vorhanden sein müssen, ist doch die Finanzierung des Ganzen. Es müssen gewisse Ärzte bezahlt, nicht frei verkäufliche Medikamente besorgt, 'Expertenwissen' eingekauft und evtl. Mitwisser (gerade bei mehrtägigen Rundfahrten gibt es durch die Unterbringung auf engem Raum mehr als genug davon) bei Laune gehalten werden. Dass solche finanziellen Mittel in einer Sportart wie dem Radsport (speziell Strassenrennen) deutlich einfacher zu beschaffen sind als im Triathlon, würde für mich dafür sprechen, dass sich dort eine solche Kultur des Dopings (wenn ich es mal so nennen darf) nicht so schnell etablieren kann. Oder sehe ich das zu blauäugig?
Klar geht's auch im Profi-Triathlon um Geld. Aber ging bzw. geht es Lance Armstrong und anderen denn wirklich alleine darum? Bei Profis wie Amateuren (auch dort gibt es nämlich 'schwarze Schafe', die mit nicht erlaubten Medikamenten versuchen, bessere Leistungen zu erzielen) geht es natürlich auch um Anerkennung, um Eitelkeiten, um Ruhm. Trotzdem: Um sich so ein ausgeklügeltes Dopingsystem aufbauen zu können, ist viel Geld nötig, sei es das selbst verdiente, das hier 'reinvestiert' wird, sei es ein Team-Budget oder möglicherweise Hilfen der Sponsoren. Denn ich vermute, für die meisten Hintermänner (nicht Athleten, siehe oben) geht es ums Geld verdienen. Und je größer die Gefahr ist, aufzufliegen, desto größere finanzielle Anreize muss man geben. Ergo: Ich vermute mal ins Blaue hinein, dass Doping in den letzten Jahren teurer geworden ist?
Meiner Meinung nach ja. Die ganzen von Dir angeführten Punkte, die Doping erschweren (und im Radsport vorhanden sind), sind nämlich im Triathlon viel geringer ausgeprägt.
ich denke als angehender radsportprofi, kommt man in ein system in dem man sich um wenig selber kümmert. den arzt stellt das team, die suplementierung übernimmt dieser arzt. teammanager und sportliche leiter kommen zumeist aus dem radsport (vor allem jetzt aus der hochzeit des dopings). alle im direkten umfeld werden von den selben leuten umgeben und da ist der schritt von der legalen suplementierung zum dopen nicht groß, da das umfeld ja auch betroffen ist und zweifel dadurch schnell zerstreut werden. zudem gibts ja genug vorbilder. siehe ac. rückwirkende zweijährige sperre. ja gut der tdf titel ist weg aber dafür fährt er nen halbes jahr nach urteil wieder die vuelta. gefühlte strafe ist glaube ich nicht groß.
im triathlon kommt man eher als einzelkämpfer daher. man hat zwar seine trainingsgruppen, die aber oft durchmischt werden. immer kommt mal wer von außen und trainiert mit. die nähe der pros zur basis ist im ganzen training und wk näher. so ist die gefahr, dass jemand außenstehendes etwas mitbekommt, was er besser nicht mitbekommen hätte, sehr viel größer.
ich denke es ist schwierig sportarten da zu vergleichen
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
ich denke als angehender radsportprofi, kommt man in ein system in dem man sich um wenig selber kümmert. den arzt stellt das team, die suplementierung übernimmt dieser arzt. teammanager und sportliche leiter kommen zumeist aus dem radsport (vor allem jetzt aus der hochzeit des dopings). alle im direkten umfeld werden von den selben leuten umgeben und da ist der schritt von der legalen suplementierung zum dopen nicht groß, ...
Another rider said he didn't want to take performance-enhancing drugs because he feared the health consequences. But one day, the rider said, García del Moral told him, "you're not a real professional if you don't take drugs." The rider said, "That really (angered) me." The rider said he responded, "'Well, you're not really a doctor.'"
Dass man derart zum Doping gedrängt wird, erscheint mir im Triathlon kaum vorstellbar, schon weil es i.d.R. überhaupt keine Teamärzte gibt.
Gerade weil im Triathlon weniger Geld, vor allem auf den hinteren Rängen, verdient wird, ist es für manche verlockender, nachzuhelfen, als vielleicht in Sportarten, wo auch der 10. oder 15. noch ordentlich Geld kassiert.
Triathleten sind Individualisten, wenn dort jemand dopt, vermute ich, dass er das im 'stillen Kämmerlein' tut, da gibt es keine Zimmernachbarn und kein Teammitglied, das etwas merken würde. Insofern ist ein Beweis, besser gesagt, Indiz über eine Aussage eines Zeugen, wie aktuell im Fall LA, nicht unbedingt zu erwarten.
Another rider said he didn't want to take performance-enhancing drugs because he feared the health consequences. But one day, the rider said, García del Moral told him, "you're not a real professional if you don't take drugs." The rider said, "That really (angered) me." The rider said he responded, "'Well, you're not really a doctor.'"
....
Rhetorisch starker Konter
(falls der Dialog wirklich so statt gefunden haben sollte. Oft fallen einem die besten Antworten in derlei Situationen ja erst im Nachhinein ein).