Könnt ihr euch noch an die Rennen am Deutschen Eck vor 20 Jahren erinnern?!
Ganz kurze Distanzen in wechselnder Reihenfolge ohne lange Pausen zwischen den einzelnen Rennen!
Alle waren sie da: Die Kurzdistanzcracks, wie Simon Lessing, wie auch JZ, LL oder Greg Welch...
Das war ein Format, das auch heute noch gehen müsste...
Ja das war sehr cool. Haben wir dann im verein auch selber mal so gemacht und mir hats spass gemacht. Hat was. Vor allem der durchgang mit schwimmen zum schluss war heftig.
Rad nach Marathon halte auch ich aus etlichen Gründen für keine gute Idee:
- Auf dem Rad zu kollabieren / krampfen / kotzen etc. ist deutlich gefährlicher als zu Fuß. Und nach dem Marathon dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür um ein Vielfaches höher sein als davor.
- Zieleinlauf auf dem Rad ist sowohl für Zuschauer als auch Teilnehmer doof.
- Nicht zuletzt: Tradition. Ein Triathlon ist nun mal so, wie er ist. Und das ist auch gut so.
Generell halte ich es für kaum möglich, Triathlon im TV ähnlich attraktiv zu machen wie den Radsport. Der Aufwand dafür bei der TdF ist gigantisch. Das ist im Triathlon einfach nicht finanzierbar. Ok, wenn man das Geld aus dem Fenster werfen will, dann schon. Aber ich würde nicht erwarten, dass es wieder reinkommt, indem die Zuschauerzahlen und damit Werbeeinnahmen explodieren.
Und selbst wenn man im Triathlon 20 Kameras hätte - sooo viele spannende Situationen kann man damit trotzdem nicht einfangen.
Ultrakurzformate für Profis mögen zwar für Zuschauer im TV und auch vor Ort attraktiv und mit begrenztem Aufwand zu übertragen sein, aber das ist dann nichts für die Teilnahme von Massen.
Man kann sich auf dem Rad besser verpflegen als beim Laufen, und man hat kühlenden Fahrtwind. Das käme als Abschlussdisziplin vielen entgegen.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass man als starker Radfahrer davon profitieren könnte, wenn man die ganzen Lutscher abhängt und Radfahren die letzte Disziplin ist. Da würde an jedem Hügel aussortiert.
Mir ist schon klar, dass niemand diese Idee ernsthaft in Erwägung zieht. Der Mangel an erkennbarer Renndynamik im Triathlon im Vergleich zum Radsport ist jedoch derart eklatant, dass sich auch mal ein solcher Gedanke lohnt. Manche brauchen dann halt Licht am Zeitfahrboliden.
Darf ich mal ernsthaft die Frage stellen, warum Triathlon und hierbei speziel die Mittel- und Langdistanzrennen, auf "Teufel komm raus" mainstreamtauglich gemacht werden müssen?
Auf der Kurzstrecke geht der Trend doch jetzt bereits zu Sprint und Relay-Formaten, nicht zuletzt um fernsehtauglich zu sein.
Aber warum sind wir nicht einfach damit zufrieden, dass Triathlon ein Sport ist, der wenige interessiert, die dann aber zugegebenermaßen umso interessierter sind
Ich habe selbst an der Hawai-Übertrgung meinen Spaß, wenn ich parallel zum Rechner, in dem die Übertragung läuft, "im Rosenberger-Style" die Zwischenzeiten der Top 10 im Blick habe und zusätzlich die neuesten Tweets von Spottern an der Strecke lese
Spaß beiseite: Höhere Fernsehgelder, durch mehr Vermarktung, füllen zwar das Säckel der WTC, allenfalls hoffentlich noch die Börse der Pros, aber was hat die breite Masse der Triathleten davon?
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mal schauen, was kommt
Geändert von abc1971 (04.02.2016 um 10:25 Uhr).
Grund: Ergänzung
Die Verpflegung am Rad ist sicher besser, dafür lauft man davor einen Marathon bei dem viele Probleme haben sich zu Versorgen, also kommen die meisten mit leeren Speichern und total am Ende aufs Rad. Davon erholt man sich die nächsten 180 km nicht
Was das Wettkampfformat angeht, verweise ich mal auf die Team-Relay-Staffel im ITU-Bereich: Disziplinwechsel alle drei bis sechs Minuten, Startsprünge ins Wasser aus dem Vollsprint heraus mit langen Flugphasen, Möglichkeit für den abschließenden Lauf auf Schuhe zu verzichten zur Minimierung der Wechselzeit... mehr Action geht in einer Ausdauersportart nicht (zumindest solange man den Athleten keine Schusswaffen auf den Rücken schnallt).
Im Vergleich zum ITU-Team-Relay-Wettbewerb ist auch Paris-Roubaix Schlafwagensport, zumal Sprintentscheidungen auf der Radrennbahn wie 2015 dort auch eher selten sind. Sehr oft wird dort die rennentscheidende Attacke schon 5-10km vor dem Ziel aus der bis dahin massiv ausgedünnten Spitzengruppe heraus lanciert.
Danke, Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.
Megaschade, dass das IOC wieder umgekippt ist, und das Format in Rio wieder von der Agenda genommen hat.
Und dazu eine Variante von Triathlon, wo beide Geschlechter auf Augenhöhe zusammen unterwegs sind.
Könnt ihr euch noch an die Rennen am Deutschen Eck vor 20 Jahren erinnern?!
Ganz kurze Distanzen in wechselnder Reihenfolge ohne lange Pausen zwischen den einzelnen Rennen!
Alle waren sie da: Die Kurzdistanzcracks, wie Simon Lessing, wie auch JZ, LL oder Greg Welch...
Das war ein Format, das auch heute noch gehen müsste...
Yep.
Viermal hintereinander 300 m Schwimmen, 7 km Radfahren, 2 km Laufen, wobei die Reihenfolge jedes mal wechselte.
Gab' damals (1996) in Koblenz mehr Preisgeld als beim Ironman Hawaii, und lief bei Eurosport im Fernsehen.
Brad Beven, Greg Welch, Mark Allen, Mike Pigg, Spencer Smith, Simon Lessing, dazu Jürgen Zäck, Wolle Dittrich, Thomas Hellriegel (Frauen durften nur zuschauen)
Zehn Wettkämpfe weltweit, immer gleiches Teilnemerfeld (Einladungsrennen), eine Million US$ Preisgeld.
Was auch nett war: die Top-4-Tour ziemlich zur gleichen Zeit im Schwobeländle. Vier Wettkämpfe an vier Tagen hintereinander an vier verschiedenen Orten im Stil der Tour-de-France.