Zitat:
Zitat von Meik
Aber die "Nichtfachleute" mit try-and-error sind kurzfristig betrachtet meist billiger.
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Hmmm, das kann man nicht verallgemeinern.
Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn, aber stellt man im allgemeinen die Zeit für Fehlersuche (im elektrikbereich) in Relation dazu, was man letztlich abrechnen kann und wieviel Kohle man umsetzen könnte, wenn man in der gleichen Zeit Inspektionen gekloppt hätte und dazuaddiert, was mit der Supportabteilung des Herstellers/Importeurs vertelefoniert wurde, ist nimmer viel Übrig von der Herrlichkeit.
Kundenzufriedenheit zuletzt lässt sich natürlich nicht in nen Rechenfaktor packen, und Kundenunzufriedenheit ebenfalls nicht, aber man geht davon aus, dass ein unzufriedener Kunde im Schnitt 8 weitere abzieht. Und da stehen auf den ersten Blick nur diejenigen, die direkt von einem nicht zu packenden Defekt betroffen sind, letztlich geht es aber auch um jene, deren Aufträge wegen des ausufernden Stocherns verzögert und verspätet bearbeitet werden, was wiederum nen Ziehharmonika-Effekt hat.
Natürlich stehen auf der anderen Seite ne handvoll nicht völlig umsonst zu bekommender Diagnosegeräte und der "Aufwand", jemanden auf der Höhe der Zeit zu halten, der damit umgehen kann, aber ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt.
Und in Bezug auf die unzufriedenen Kunden, dass zufriedene Kunden weitere bringen.
Ausserdem bringt es Spass bei der Arbeit, wenn alles klappt, Pläne erfüllt und Ziele erreicht werden, anstatt hoffnungslos hinter irgendwelchen Vorhaben herzuhecheln oder Kunden abzuwimmeln und zu belügen.
Und Spass ist mir bei allem, was ich tue, ziemlich wichtig...
Das sind n paar Aspekte in Sachen Elektrik.
Motortechnik iss kalter Kaffee: da geht ersten kaum noch was kaputt, zweitens, wenn, dann irgendwelche alte Kisten, wo die Reparatur eh nix mehr kosten darf und drittens, braucht da keiner viel Erfahrung, solange es um Reparatur geht. Da gibt es in Papierform und interaktiv derart gute Manuals, dass man im Prinzip jeden von der Strasse holen kann, der lesen kann und bei drei nicht aufm Baum ist. Das ist so ähnlich wie bei meinem derzeitigen Job.
An sich genügt mir da, von allem, was ich jemals gelernt hab, die deutsche Sprache und der aufrechte Gang;- für alles andere ist mehr als ein gewisses Mass Grips sogar eher hinderlich, würde ich sagen.
Das Widersinnige an der Sache ist, dass sich das Salär, das ich dafür beziehe, in Regionen bewegt, die ich nem Zweiradler niemals aufs Brot schmieren könnte, ohne durch die geschlossene Tür rauszufliegen.
Aber ich sehe, dass die ein funktionierendes Controling haben und wissen, wer wieviel kostet und wieviel bringt, während der Zworadfuzzi am liebsten finanziell mit dem Rücken an der Wand steht, darüber jammert, und sich mit seit fünfzig Jahren überholten Binsenweisheiten aus seiner Branche den Dauerzustand seiner Misere schönredet, bis die Bank das Licht ausknippst.
Lächelnd aufs Schaffott, sozusagen...
