Zitat:
Zitat von Necon
Warum nicht versuchen auf den Unterdistanzen ordentlich schneller zu werden und dann das Tempo auf die LD übertragen?
Also wenn du 17 Monate Zeit hast und 9 Monate für die LD Vorbereitung nimmst, bleiben gute 8 Monate in denen du ordentlich Tempo auf OD und MD machen kannst.
Also von jetzt bis August schnelle Sachen machen, dann ab August auf den Herbstmarathon vorbereiten, danach ein paar Wochen regenerieren und mit der LD Vorbereitung beginnen.
|
Das gerne bemühte Skalierungsmodell funktioniert nach meiner bescheidenen Meinung nicht. Den Beweis dafür bringen ja die Frodenos dieser Welt, auf OD sauschnell, aber das heißt noch lang nicht, dass das innerhalb einer Saison auf längere Distanzen problemlos funktioniert.
Warum nicht?
Training für kurze Distanzen bedeutet dem Körper durch spezifisches Training beizubringen, mehr Leistung für kürzere Zeit zur Verfügung zu stellen. Der Ofen muss heißer brennen: Dies gelingt durch Zufuhr von mehr Brennstoff in die Kraftwerke und durch das Verwenden von Brennstoff, der auch heiß brennt, in unserem Fall: Kohlehydrate.
Die Frage ist jetzt, ob sich dieses System von WK über 2h so einfach auf WK über 9h hochskalieren lässt?
Ich behaupte das funktioniert so nicht. Aber wie wird man nun aber auf einer LD schneller? Durch Ökonomisierung. Und dafür gilt es an zwei Aspekten zu arbeiten:
an der Technik. Technik heißt Koordination (innerhalb jedes Muskels aber auch der Muskeln untereinander), aber auch Schnelligkeit. Schnelligkeit heißt aber wiederum nicht, einen 10er in 35 laufen zu können. Sondern eher einen 60er in 7sek.
am Stoffwechsel: Aus vorher besprochenen wird deutlich, dass es gerade auf der LD ganz besonders darum geht, möglichst schnell zu sein aber dabei möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Das ist eigentlich auch Ökonomie, aber halt Stoffwechselökonomie.
Durch spezielles Training der Unterdistanzen erreichst Du diese Ziele nicht. Deine Frage nach dem Siebzehnmonatsplan würde ich folgendermaßen beantworten:
Mach in der Saison ’14 möglichst viel Technik: Beim Schwimmen, beim Laufen aber auch am Rad. Am Rad? JA! Entgegen der oftmaligen Meinung gibt es die im Februar für ewige Zeiten bestimmte Sitzposition nicht. Gewinnst du zB an Beweglichkeit, kannst Du aerodynamischer sitzen.
Trainiere soviel wie möglich und stabilisiere Deine Grundlagen. Hat nicht 3rad heuer auch 3 LD gemacht? Hat er sich damit alles zerschossen? Stabile Grundlagen erlauben in der heißen Trainingsphase ab Feb’15 härtere Reize und mehr Umfang und damit einen größeren Trampolineffekt. Zum einen trainierst Du dein Immunsystem aber auch deine Verletzungsanfälligkeit geht zurück und die Regenerations- und Kompensationsfähigkeit wird besser. Dazu würde ich heuer durchaus auf eine LD trainieren. Allerdings würde ich dort nicht voll durchziehen und ich würde auch nicht bis ins Letzte die Form zuspitzen. Schonmal an Inferno oder Embrun gedacht?
Gleichzeitig würde ich mir den Oktober schön frei nehmen und im November mit einem klassischen Aufbau beginnen. Bei mir geht dabei die Form bis Dezember in den Keller und mit der Tageslänge steigt die Form auch wieder an. Wir Mitteleuropäer unterliegen einfach auch dem Rhythmus der Jahreszeiten!
Boahh, viel Text - sorry
Nik