Letztes Jahr hatten wir ja so einen denkwürdigen Sager von einem österreichsichen "Spitzensportler" über einen anderen österreichischen Spitzensportler:
"
Ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, wenn du weniger denkfähig bist. Es gibt einen guten Grund, warum die richtig guten Sportler nicht viel im Kopf haben, weil da ist der Kopf nicht im Weg."
Ist natürlich eine Saudumme Aussage, gerade wenn es sich gegen den österreichischen Sportgott himself richtet. Aber die Kernaussage zielt schon in die richtige Richtung: Zuviele Gedanken (über sich und das was man eben tut, sportelt) sind einer Spitzenleistung scheinbar doch eher im Weg. MMn gibts aber 3 Ebenen: (Rogan in Ebene 2, Maier definitiv in Ebene 3)
Ebene1: Man ist jung (oder auch nicht) und dumm und unerfahren und irgendwie funktionierts einfach, man denkt nicht drüber nach, haut einfach drauf und ist erfolgreich. Solange das funktioniert ein wunderbarer Zustand. Oft zu beobachten bei jungen Athleten. Aber wehe es kommt was daher, dann sind meist noch keine Prpblembewältigungsstrategien entwickelt.
Ebene2: Man beginnt zu Denken. Analysieren. Sich einordnen. Steuert übers Hirn. Eine gefährliche Ebene. Es kann funktionieren, aber falsche Gedanken können auch mächtig im Weg sein. Niederlagen werden mit großem Aufwand analysiert und verarbeitet, Siege ebenso. Es entwickeln sich Strategien um Leistung zu garantieren: Trainingsmodelle, Tapering, an der Technik wird gefeilt, etc.
Ebene3: Der Athlet weiß über Ebene1 und Ebene2 Bescheid. Er weiß genau was notwendig getan werden muss um erfolgreich zu sein aber auch wenns zu wenig war. Er kann seine Gedanken kontrollieren und programmiert sich selbst. Er kann loslassen und mit Sieg und Niederlage umgehen, beides beeinflusst seinen Selbstwert nicht mehr entscheidend. Der Sport läuft vom übrigen Leben grundsätzlich entkoppelt ab, Synergien können beide Lebensbereiche aber bereichern. Die für den Sport notwendigen Opfer werden bewusst gewählt oder vermieden. Am Biertisch mit Kumpels wird auch mal über was anderes als über Wattwerte geredet.
Natürlich gibt es in allen 3 Ebene vielfarbige Nyancen.
Modell zur sportpsychologischen Entwicklung
(c) niksfiadi
So mein Lieber. Ziemlich klar, wo du dich befindest.
Und deine Leistung in Brixen ist sehr bemerkenswert. Ich finde das überraschend, dass du als "Flachländer" so stark bist am Berg. Gut die VO2max hat Du einfach und wenn du dann da auch noch speziell dafür trainieren würdest, dann wärest Du wohl auch noch weiter vorne.
Nik