Raceday
Wer kennt es nicht, am WK-Tag mitten in der Nacht aufstehen und frühstücken was geht und vertragen wird. So war es auch bei mir, bin um 4:30 Uhr aufgestanden, Kaffeemaschine eingeschaltet und mein Frühstück gerichtet. Dann so viel gefrühstückt wie mir geschmeckt hat und in mich hinein ging, ca 200 g KH, Ziel um 5:00 Uhr ist gefrühstückt erreiche ich gut, so hat mein Körper zwei Stunden Zeit das zu verdauen bis der Startschuss fällt. Dann mit dem Rest Kaffee die 500m in die WZ gelaufen, Reifen aufgepumpt, Radcomputer dran und kallibriert und natürlich die Radflaschen mit Malto-Grüntee-Mix ans Rad. Den After Race Beutel und den Beutel mit den Special-Needs abgegeben.
Dann wieder zurück nach Hause. eine zweite Tasse Kaffee eingeschenkt und Angelika aus dem Bett geworfen. Anschließend die letzte Salbung, die WK-Kleidung angezogen und noch mal 10 min hinlegen um Ruhe zu finden. Dann die Prozession mit vielen anderen Athleten und Supportern von der WZ zum Schwimmstart, Beutel aufhängen, Trinkflasche leer machen und an den Strand.
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Morning walk
Swim
Fürs Schwimmen habe ich mir Ohrenstöpsel gegen das Kältegefühl in die Ohren geschoben, dazu zwei Bademützen und eine kläre Schwimmbrille. Leider hatte ich ein Gummiband vergessen, habe mich aber trotzdem für ein trockenes aufwärmen entschieden. Ich hatte mich so in die fünfte Reihe einsortiert und eine Minute vor dem Start durften die Pros schon an die erste Boje schwimmen und wir bis an die Wasserkante vorgehen. Dann der Start und ganz aussen rum um die erste Boje (70m) auf die erste Gerade, etwas drücken, hauen und stechen gehört dazu. Ich lasse es gemütlich angehen, kontrollierte Atmung, Rythmus finden, guten Zug machen, bei der nächsten Boje mit 160° Richtungswechsel dann Stau, ganz langsam schauckelt sich die Masse um die Boje und dann geht es weiter. Dann läuft es, es kommt der Landgang, der sich nach dem geschaukel etwas komisch anfühlt und schnell auf die zweite Runde. Rythmus bleibt ich fühle mich eher besser als bei der ersten Runde und schwimme immer wieder an meinen Füssen vorbei. Dann ist es vorbei und ich sehe bei Ausstieg kurz die Uhr,
1:05 h, egal bei dem was folgt wird sich hier nur aufgewärmt. Leider gibt es keine Dusche nach dem Ausstieg, egal die Rampe hoch den Neo aus, in die Laufschuhe und bei einer tollen Atmosphare in die WZ gejoggt.
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Swimming
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On the first run
Rad
Ich hatte mich ja im Vorfeld für eine solide Kleidung entschieden und habe mich auch daran gehalten. Also Socken, Radschuhe mit Zehenschutz, Wintertrikot (in den Taschen sind noch Langfingerhandschuhe), Kopfschutz, Brille mit klaren Gläsern und Startnummer und rauf aufs Rad. Auf der Strecke dann relativ schnell in einen lockeren Rhythmus gekommen und angefangen an der Flasche zu nuckel. Nach 5 km habe ich mich wohl gefühlt und etwas mehr Drück gemacht und bei 10 km kam dann Krümel an mir vorbei. Ab da habe ich dann immer mit einem Auge auf meine Durchschnittliche Wattleistung im 10 km Rhytmus geachtet. Bei der Verpflegung in Angel (km 35) wollte ich mindestens die erste Radflasche leer haben, 65g Malto, was auch gut geklappt hat. Dann führ ich mit (abgestandenem) Wasser und einer höher konezentrierten (100g Malto) weiter. Ist es bis dahin das Wetter immer etwas freundlicher geworden kam jetzt der erste Regenschauer und die Temperaturen sind um 5°C auf 10°C gefallen. Ich und wohl auch alle anderen waren klatsch nass und ich war froh um meine Kleidungswahl. Bei km 60 geht es dann auf den anstruchsvollen Teil der Radstrecke, kleine Wege, oft Hohlgassen und ein ständiges auf und ab mit vielen Kurven. Ab hier ist das Feld sortiert und ich habe immer die gleichen Nummern um mich rum die mich bis fast zum Schluss gegleiten. Ich nuckle im brav weiter an meiner zweiten Flasch und trinke dazu immer noch ein zwei Schluck Wassser, klappt alles bestens mein Körper verarbeitet alles was ich in ihn hineinfülle. Bei km 85 ist dann die zweite Flasche leer, gut gemacht aber vielleicht war es doch zu wenig.
Nach der 100 km Marke wird es zäh und das liegt nicht nur an den 500 hm auf dem Schlussabschnitt, bei km 110 kann ich dann anhalten und meinen special needs aufnehmen. Nach 10 km passiere ich wieder Tenby und muss wieder auf die Runde, mein Tritt fühlt sich wieder besser an. So nach und nach verlieren sich meine Mitfahrer, nach meiner Leistungsangabe fahre ich aber immer noch den selben Tritt und schaue das ich die zweiten 160g Malto in mich hineinbekomme. In Tenby sind beide Flaschen leer und ich hoffe mit etwas Reserve auf die Laufstrecke zu gehen.
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Bike start
Run
Kurzer Wechsel, ich entscheide mich für die Sonnenbrille und lasse die Weste im Beutel, bei Laufen friere ich nie. Ich versuche gleichmässig mit kleinen Schritten zu laufen, Angelika ruft mir aus der Menge zu und es gibt mir einen kurzen Kick, ich weiß sie ist gut im Zeitplan und ich bekomme bald meine erste Verpflegung. Der Anfang ist nach der Radstrecke der absolute Hammer, es geht für 4 km nur berghoch ich überhole nicht und versuche locker zu bleiben. Aber dann mein Vorläufer streikt, er bleibt stehen, ok ich vorbei und langsam weiter als ich beim nächsten bin bleibe ich mit Abstand dahinter bis wir oben am ersten Wendepunkt sind, dann bleibt auch er stehen. Ich laufe weiter, trinke an jeder Verpflegung Wasser und es geht wieder runter nach Tenby, dort meine erste Verpflegung 250ml mit 20g Wassser und ein Notgel (habe ich noch nie probiert. Ich schleppe die Flasche mit und lass mir Zeit beim trinken, bei 10 km zeigt die Uhr irgendetwas mit 52 min, ich liege voll in der Zeit, "locker bleben", "langsam machen". Es geht wieder an den Anstieg, in mir grummelt es, die Energie wird nicht verstoffwechselt sondern sorgt für Blähungen, noch bevor ich den Anstieg oben bin fange ich an zu frieren. Bei runterlaufen mache ich von meinem Gel gebrauch (ohne Laktose, Gluten, Fruktose) und Wasser dazu, ich motiviere mich das ich bei Angelika einen Espresso bekomme. Unten angekommen gibt es einen Kaffee, sie ist extra nach Hause geflitzt und hat Kaffee gemacht und meine zweite Trinkflasche. Ich mache kurz langsam und nehme ein paar Schluck Kaffee, die Flasche schleppe ich wieder mit. Ich merke wie die Muskulatur hart wird, keine Krämpfe sonder einfach nur fest und blockiert. Jetzt werde ich auch beim Anstieg nicht mehr warm aber ich laufe noch durch, an der Verpflegung merke ich das mein Hals angeschwollen ist, habe ich sonst nur nach den WKs. Bei km 26 ist meine Atmung weg, ich bekomme keine Luft mehr in mich hinein, die Bronchen sind zu, greife zum Astmaspray und laufe weiter ... . Dann es geht kurz hoch und ich bin in den Beinen bocksteif, ich gehe den kurzen Anstieg, strecke die Beine durch, merke das es kalt ist , laufe wieder an, die Atmung spielt nicht
mit, ich japse, mein Hals macht mehr zu, bekomme Tränen in den Augen ... ich laufe noch eine zeitlang vor mich hin. Am nachsten Anstieg vom Northbeach zur City gehe ich wieder, es ist vorbei, ich bereit mich darauf vor bis ich zu Angelika bei km 30 gegangen bin. Dort bekomme ich etwas zu trinken und ruckzuck habe ich eine Decke. Wir laufen gemeinsam Richtung Ziel, abmelden und gleichzeitig Richtung zu Hause. Die Leute an der Strecke sind echt der Hammer, wenn sie dürften wurden sie mich die letzte Runde ins Ziel tragen.
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Second run start