Wenn ein Athlet oder eine Athletin zu 100% hieb- und stichfest überführt ist, könnte man eventuell über eine lebenslange Sperre nachdenken. Im Wiederholungsfall sowieso. Das Problem ist aber IMO die eindeutige, zweifelsfreie Überführung. Es sind viele pharmazeutisch-analytische Teilschritte und ebenso viele Verfahrensregeln nötig, um am Ende einer langen Kette zu einem positiven Befund bei A- und B-Probe zu kommen. Hier können Fehler gemacht werden. Da Gewissheit des Befunds nicht 100%ig ist, darf IMO auch die Strafe nicht 100%ig sein. Im Zweifel ließe ich lieber einen Dopingsünder laufen, als einen Unschuldigen lebenslang zu sperren.
Liegt ein Geständnis vor, sieht die Sache anders aus. Aber wer wird angesichts einer drohenden lebenslangen Sperre noch gestehen?
Richtig.
Ich wuerde aber nichtmal bei 100% Sicheheit lebenslang sperren, da ich das schlicht fuer falsch halte.
Ich finde uebrigens KDs statement interessant, 2004 hat er noch gesagt, dass NK im Gegensatz zu Schumacher wieder starten duerfe, da sie sich nicht so gewunden hat.
Noch etwas zum Thema "lebenslange Sperre", gefunden im Tour-Forum aber IMHO durchaus treffend:
"Angenommen, ein (vermutlich, aber wahrscheinlich) exzessiver Doper wie Tyler Hamilton würde 2007 die Tour de France fahren, und hätte seit 1. November 2006 keine einzige unerlaubte Substanz zu sich genommen, würde ich ihn dennoch nicht als sauberen Fahrer bezeichnen, da es ja noch der "alte" Körper ist, der ja Mal manipuliert wurde, und alle folgenden Leistungen und auch Trainingsumfänge aufeinander aufbauen. Eine Muskulatur, die jahrelang "frisiert" wurde, und danach dann vermeintlich sauber "betrieben" wird, entspricht ja nicht jener, die nie manipuliert wird. Konsequenz wäre letztlich, dass einem einmal Überführten sämtliche Karriereerfolge abzuerkennen wären, auf die Gefahr hin, dass dies auch Ergebnisse vor Dopingbeginn beträfe."
Keine schlechte Argumentation!
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
13. Die Moral der Sportler funktioniert anders als die des Publikums. Sie haben getan, was sie tun mussten, wenn sie vorne dabei sein wollten. Sonst hätten sie ihren Job verloren, das Team seinen Sponsor, der Sponsor die übertragende Fernsehanstalt und die Fernsehanstalt ihre Zuschauer. Alles hängt mit allem zusammen, und alles hängt an der optimalen Leistung. Das entschuldigt nichts. Aber der Verweis auf das System, das eben so funktioniert, dass jeder funktionieren muss, wenn er mitspielen will, ist trotzdem nicht falsch. Schweigen ist Loyalität. Reden ist Verrat. Wenn nur der mithält, der dopt, und jeder glaubt, dass alle es tun, dann ist der der Dumme, der von nichts weiß oder der nicht mitmachen möchte. Dann ist Betrug eine ungenaue Bezeichnung für das, was sich ereignet hat. Dann ist der Sieger immer noch der Beste unter Gleichen. Der Gewinn, der sich in durchschnittlichen wirtschaftlichen Transaktionen einstellt, ist schließlich auch kein Betrug, sondern eine wohlverdiente Rendite.