Rad rollte gemächlich an, irgendwie wollte ich mich nicht anstrengen .
Da kam es mir gerade recht, dass mich auf dem Weg nach Greding immer wieder Gruppen überholten. Für mich ein Alibi langsamer zu fahren. Ich will mir keinen Stress machen, um immer wieder auf den genauen Abstand achten zu müssen oder vielleicht sogar in einer Gruppe festzuhängen. Ok, noch dazu eine Ausrede für meine spätere Radzeit .
Einzig den Kalvarienberg hoch kann ich mich traditionell nicht ganz so zurückhalten. Dies ist für mich immer der schönste Strechenabschnitt. Nach dem ersten Hügel in Aerohaltung fast durchgängig überholend
Ok, bergab wendet sich das Blatt wieder. Alleridngs fühlte ich mich in meiner vorsichtigen Kurventechnik bestätigt. In der ersten Kurve lag ein Sportler mit dick verbunden Arm, Notarzt und Krankenwagen daneben. Überhaupt war das gestern der Wahnsinn, wie oft Sirengeheul ertönte, Sportler oder Sportlerinnen sich in den Schatten setzen und aufgaben.
Mir war auch furchtbar warm . Ich trank so viel wie noch nie und balancierte trotzdem gefährlich nah an einer Dehydration
Irgendwann öffnete ich immer wieder mein Radtrikot, um meinen Körper zu kühlen. Dass dies aerodynamisch wenig sinnvoll war, wurscht. Ich wollte später nur noch das Rad nach Roth bringen.
Meine rechte Fußsohle muckte auf der zweiten Runde und drohte zu krampfen, war aber noch auszuhalten. Zwischendurch wurde ich von einem gelben Staffelradler überholt und überlegte noch, ob dies Carlos sein könnte. Allerdings war seine Geschwindigkeit auch nicht ganz so hoch wie erwartet. Zum Glück hatte ich weder Tacho noch Uhr dabei. Meine Zeit hätte mich wohl doch etwas frustiert . So war ich nur froh, mein Rad irgendwann abgeben zu können.
Wechsel 2 war mit Toilettengang und abermaligem Eincremen gut ausgefüllt. Ab jetzt trank ich Wasser, wo nur was zu kriegen war. Meine dickflüssigere Pampe würde ich erst bei km 4 erhalten.
Dann Murphy Nummer 2:
Bei einer Getränkestation schüttet eine gutmeinende Helferin kaltes Wasser über meinen Kopf. Sofort wird mein Trikot nass, um den Bauch kalt und mein befürchtetes Seitenstechen beginnt
Langsam weiter getrabt, das nasse Trikot geöffnet, meine warme Hand auf die linke Bauchhälfte gedrückt. Meinem Herzblatt rief ich noch zu, dass es heute lang werden kann, doch es wirkte
Zum Glück bin ich ein Mann, so konnte ich mit megagewagt offenen Ausschnitt weiter laufen. Ich nahm mir vor bis km 10, hatte aber wenig Hoffnung. Es war so warm An der Seite lag jemand auf einer Trage. Fast hätte ich gewünscht, mit ihm zu tauschen. Ich nahm mir meine Krise. Dann sah ich Alex und war abgelenkt vom Selbstmitleid. Später traf ich meinen Lieblingskontrahenten Godie(Klasse Schwimm- und Radzeit ). Super, dass Du nicht aufgegeben hast. Ich merkte, dass es vielen ja noch viel dreckiger geht als mir. Man kann dann aber auch sagen, so schlecht kann es mir dann doch nicht gehen . Ich lief weiter, immer mit dem Ziel noch 1-2 Km, dann gehen. Kurz nach dem zweiten Treffen mit Herzblatt an der Ländle fängt es an zu donnern und zu regnen, aber auch abzukühlen.
Murphy Nummer 3: Meine Trkot wird wieder nass, Seitenstechen beginnt von neuem. An Trocknen war nicht mehr zu denken, was tun? Meine Laufkappe geschnappt unter das Trikot geschoben und so das nasse Trkot ferngehalten.
Meine Rettung , ich beschleunige, sehe Innez, Diver, meine Vereinskameraden, meine Homefamily, sauge aus jedem Treffen neue Kraft, widersage der Versuchnung bei Km 28 100m zu meiner Wohung abzubiegen(wie früher jemand, den die Helfer nachts suchten, weil er sich zwischendurch mehrere Stunden daheim ausruhte, ehe er wieder auf die Strecke ging). Jetzt hatte ich einen kleinen RunnersHigh. Die Füße ächzen, egal, die Muskeln krampfen, aber es läuft und läuft. Selbst den berüchtigen steilen Buckel kurz vor Roth laufe ich hoch. Unterwegs treffe ich Felix, bedanke mich bei ihm für ein Jahr Vorfreude und genieße, wie von ihm empfohlen die letzten Kilometer und den Zieleinlauf, geschafft
Im Ziel war ich noch erstaunlich fit, ging diesmal bewusst erst einige Minuten, bevor ich mich mit leckeren Kuchen und Apfelschorle versorgte. Ich freute mich über ein kurzes Treffen mit Kiwi , ehe es zum Auschecken ging.
Zur Statistik: Meine zweitschlechteste Zeit ever, aber eben auch nur meine zweitschlechteste. SW 1:24, Bike 6:25 , Run 4:41, vorallem mit 10 Minuten schnelleren zweiten Hälfte , insgesamt mit gemütlichen Wechseln 12:43, immerhin 40 Minuten schneller als 2013.
Zeit ist aber sowieso zweitrangig, wichtig war mir das tolle Jahr auf dem Weg dahin mit vielen aufmunternden Wünschen, Meinungen und Ratschlägen
Vielen Dank an Alle
Toll, Toll, Toll!
Hab so großen Respekt wie gelassen Du alles ertragen hast und bei den Bedingungen, die für Dich bestimmt doppelt schlecht waren, gefinisht hast!
Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall am Start - als Supporter! Dann sehe ich auch nicht so gequält aus und kann Dir mehr Aufmerksamkeit widmen.
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"Die Grenzen deiner Gedanken, sind die Grenzen deines Erfolges."
Ich war wohl zu vernünftig und bin nach dem Radpart ausgestiegen. kaum das ich im Zielbereich/Roth war wurde es kühler und es fing das regnen an...mein Laufwetter
Ach es hat mich richtig gefreut dich auf der Stecke kurz kennen zulernen, das hat mich richtig gefreut...."Klappergestell..ja..ich bin Mathias...FMMT...wir sehen uns im Ziel".
Leider bin ich zu Fuß in dieses , gehender weise und zwar gemütlich, aber ehrenhalber das Rad in T2 selber abgestellt. Das wollte ich mir bei der Hitzeschlacht nicht nehmen lassen
Erhole dich gut und bei irgend einem swi,-bike-run sehen wir uns wieder.
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Road Trip 2018:
a bisl was geht oiwei
... wichtig war mir das tolle Jahr auf dem Weg dahin ...
Das glaube ich dir gerne. Ganz ehrlich, deine Trainingsberichte lesen sich auch viel geschmeidiger als das Erlebnis Roth. Weiterhin viel Spaß und mach mal locker.
Ich hoffe ich habe dich vor den Start nicht zu sehr bequatscht, denn ich war mächtig aufgeregt. Leider hatten die für mich keine Finishershirt. Ich es bei KM 6 auf der Laufstrecke sein lassen. Die Problem gingen bei KM 40 auf den Rad los. Der Magen wollte nicht so wie er sollte und kann kam noch dieses frösteln. Bei KM 60 war der erste Gedanke ans Aufgeben, aber vor dem Solarer Berg geht es ja nicht. Somit hab mich sogar noch die zweite Runde bis WZ 2 durchgeschlagen. Dann kam der der Entschluss ich will die Lende sehen. Am Erdinger Verpflegungsstand war eigentlich schon Ende aber die 2km bin ich dann noch gewandert. Wenn ich deine Zeiten so sehe könnte es sogar sein, dass du das Boot gesehen hast, was mich zum BRK gebracht hat. Dort wurde ich dann rundum versorgt. Das geilste Gefühl war die Decke, gegen das frösteln, was ich schon Stunden hatte. Eigentlich bin ich ganz Stolz, dass ich es sein hab lassen, denn wenn ich sehe wie andere aussahen die da rum lagen. Einer war komplett kollabiert und bewusstlos.
Ich hab für mich mit der LD abgeschlossen und werde wieder kleinere Brötchen backen. Mir ging in der Vorbereitung das ganze Training mit wenig Wettkämpfen auf den Keks. Mir macht es mehr Spaß so alle 3 Wochen zu einer SD, OD und einem 10ner zu fahren.
Er hole dich gut und such dir wieder eine schöne Herausforderung!