Tja, das war dann ja von der Idee her eher nicht so, aber ich hatte nach all dem Training so einen Appetit. Also dann nochmal 50 km Rundtour nach Las Gigantes. Hier ist ein berühmter Photopoint, mit Steilküste, 500 m:
Die Tour dahin war gar nicht schön. Viel zu viel Verkehr. Die Autofahrer sind zwar durch die Bank sehr rücksichtsvoll, auch Hupen ist immer freundlich gemeint. Bloß, auch wenn er nicht hupt, ist ein Bananenlaster, der Dir in einer Kletterpartie dicht auf der Pelle hockt, weil er weder überholen noch nach vorne gucken kann, einfach lästig. Und es gibt nicht nur Bananenlaster und Busse, es sind eben 900.000 Einwohner, von den 3.000.000 Touristen p.a. gar nicht zu reden. Allerdings sind bei 12 Tagen Durchschnitt ja auch immer nur ca. 100.000 gleichzeitig da. Na jedenfalls sind viele Straßen mühsam zu fahren. Vielleicht lerne ich ja noch was anderes kennen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die anderen Touristen, die mit Auto oder Bus, auch gern dahin wollen, wo ich hin will. In Las Gigantes war es so. Der Lärm und der Gestank sind nicht mit im Bild.
Mir gefällt die Berichterstattung wirklich hervorragend.
Mir auch!
Das Bild wo Du vor dem Pool stehts ist sehr nett. Da würde ich gerne jetzt auch sofort reinspringen und ein paar km schwimmen. Na sagen wir mal 2 würden reichen.
Mach mal heute lieber einen Ruhetag, so dass Du morgen die Königsetappe durchhälst.
Heute ist tatsächlich Ruhetag, den Frühstückslauf in GA 1 habe ich trotzdem schon gemacht. Von Training kann da auch keine Rede sein. Meine Eltern, die hier auch jeden Winter sind, sagen immer, ihnen fehle dort nix, weil die Wärme gut für die alten Knochen ist. Das will ich auch fühlen, mit 48 darf man ja hoffentlich schon mal den einen oder anderen Schmerz kennen. Ich gesunde also, indem ich beim Lauf die Wärme von 16 Grad an meinen Körper lasse.
Und zum Schwimmen: herzlich willkommen im T3, Liam Tancock! Der 2malige Weltmeister und aktuelle Weltrekordhalter über 50 m Rücken will in London auch was aus dem Pool fischen... Heute keine Sportberichte, dafür vielleicht etwas off topic.
Ja, ich weiß, niemand von Euch hat je neben seiner Frau auf dem Sofa gesessen, während sie Richard Gere (Ein Offizier und Gentleman) dabei zusah, wie er mit der Zahnbürste die Treppe schrubben mußte. Jedenfalls kommt in all diesen Amimilitärfilmen (Top Gun mit dem jungen Tom Cruise, Superstar over night Status, fällt mir z.B. noch ein) immer auch der American Track vor:
Noch nie vorher hab ich so ein Ding live gesehen, hier im T3 steht eins. Allerdings, wenn ich die Spurenlage richtig interpretiere, haben sie es am Ende doch nicht gebraucht, denn genau in die Mitte wurde später eine Anlage platziert, mit der man perfekt 11m-Schießen üben kann. Hier nochmal ein Bild von dem Ding von weiter oben im Trainingscentrum:
Also ich hab nur 1x hangeln probiert, das konnte ich vor 35 Jahren perfekt und endlos. Heute, mußte ich leider feststellen, ist das Gift für die Bandscheiben. Da hab ich aber Riesenglück gehabt, dass ich nicht in Westpoint war, was meint ihr, wie der Drillinstructor mich zur Schnecke gemacht hätte, vor allen anderen Rekruten.
...und dann reitet Richard in weißer Ausgehuniform auf dem Motorrad zur Fabrik, schnappt sich sein Mädchen und sie fahren in die untergehende Sonne,...
So, den Ruhetag habe ich gut genutzt und noch in der Werkstatt eine Bremsreparatur durchführen lassen. Also, die Werkstatt ist in Las Americas, 6 km fahren. Das ist echt anstrengend, wenn man keinen Guide hat. Las Americas war ursprünglich eine Trabantenstadt, Reißbrett wie Mannheim oder Manhattan. Ampeln gibt es nicht mehr, nur noch Kreisel, teilweise recht groß. Da durchzufahren erfordert, obwohl die Autofahrer sehr rücksichtsvoll sind, einige Konzentration. Sehr viel Verkehr. Dafür gibt es allerdings viel zu gucken, Gebäude, Menschen, Messe- und Kunstzentrum, Pflanzen. Viele Pflanzen. Vor allem natürlich die Palmen, aber auch viele Bougainvillien, Lantanen, Depladenien,... eine Blüte. Toll. Werkstatt. Jedenfalls war die Reparatur echt günstig und fachlich einwandfrei. Später dann habe ich noch den anderen vorgeschlagen, dass wir langsamen eine Stunde früher losfahren, weil der Aufstieg ja doch 4 h dauern soll, was aber abgelehnt wurde. Außer der Tour sind morgen noch wie üblich der Frühstückslauf sowie später noch Athletiktraining und Schwimmtechnik und GA vorgesehen. Abends wollen wir dann noch gemeinsam einen Film über Hawaii 2011 gucken.
So, letzte Vorbereitungen für den Teide: hier scheint die Sonne, 20 Grad, oben soll es Nebel haben, 6 Grad. Also muß ich für die Abfahrt etwas mitnehmen, Armlinge und eine Radjacke. Blöd, das wird mich 4 h beim Aufstieg behindern, aber was hilft´s? Dann noch einen Blick in den Reiseführer und in 30 min geht es los...