Du beziehst dich dabei aber immer auf vom Menschen verursachte Zustände. Eine Kuh oder ein Pferd würde von alleine ziemlich sicher nie auf die Idee kommen, einen schweren Pflug durch harten Boden zu ziehen um dort etwas anzupflanzen von dem sie nichts hat.
Letztendlich ist alles von Menschen verursacht, mich wundert nur die Art und Weise wie sich Vorstellungen über artgerechte Tierhaltung verändern und in welcher Weise Menschen glauben sich ein Urteil über artgerechte Tierhaltung machen zu können.
Nur mal so: Nicht jeder Mensch empfindet 5 Stunden Radfahren als gleich angenehm, genauso wenig wie der kostenpflichtige Besuch eines Dominastudios. Aber viele Menschen glauben sich ein Urteil zur Massentierhaltung bilden zu können.
Letztendlich ist alles von Menschen verursacht, mich wundert nur die Art und Weise wie sich Vorstellungen über artgerechte Tierhaltung verändern und in welcher Weise Menschen glauben sich ein Urteil über artgerechte Tierhaltung machen zu können.
Nur mal so: Nicht jeder Mensch empfindet 5 Stunden Radfahren als gleich angenehm, genauso wenig wie der kostenpflichtige Besuch eines Dominastudios. Aber viele Menschen glauben sich ein Urteil zur Massentierhaltung bilden zu können.
Ich verstehe ehrlich gesagt deine Argumentationskette nicht ganz. Die Haltung der Menschheit gegenüber bestimmten Dingen verändert sich offensichtlich mit unserer historischen Entwicklung, egal im positiven oder im negativen. Vor 1000 Jahren war es für Menschen vollkommen okay im Koloseum Gladiatoren zu zu schauen die sich gegenseitig abschlachten, Männer haben sich an Mädchen und Knaben vergriffen, Sklaven wurden verschenkt wie irgendwelche Gegenstände. Heute ist ein Großteil der Menschheit soweit solche Zustände abzulehnen.
Früher galt die Erde als flach und jeder der etwas anderes sagte wurde von der Kirche als Ketzer verbrannt. Heute gibt es zwar sicher noch ein paar die glauben die Erde sei flach, aber inzwischen werden diese Leute eher milde belächelt und das verbrennen von ihnen wäre gesellschaftlich vermutlich also nicht mehr anerkannt.
Früher zogen wir mit den Tierherden mit, bis irgendwer begriffen hat, dass es einfach wäre sich einen Teil dieser Herde zu Hause zu halten, dann kam man drauf diese großen Tiere für sich arbeiten zu lassen und irgendwann mussten sie zumindest bei uns nicht mehr arbeiten sondern nur noch für uns groß werden und sterben. Und nun beginnen wir darüber nachzudenken wie wir eben diesen Tieren die uns den evolutionären Aufstieg geebnet haben, zumindest in der Zeit in der wir sie leben lassen möglichst artgerecht halten. Das dies nicht eingesperrt in einem Stall sein kann liegt doch auf der Hand und sagt uns der gesunde Hausverstand oder?
Nur mal so: Nicht jeder Mensch empfindet 5 Stunden Radfahren als gleich angenehm, genauso wenig wie der kostenpflichtige Besuch eines Dominastudios. Aber viele Menschen glauben sich ein Urteil zur Massentierhaltung bilden zu können.
Ist ja auch nicht weiter schwer. Das Leid der Tiere dort lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Dazu kommt, dass wir die Tiere selbst nach unseren Zwecken umgestaltet haben, durch Zucht.
Damit ein Masthuhn 1kg Muskelfleisch ansetzt, sind nur 1.5 Kilogramm Futter nötig. Das Muskelwachstum ist so monströs, dass vergleichbares zehnjähriges Kind jeden Tag (!) 2 kg Muskeln entwickeln müsste. Das Knochenwachstum der Hühner hält damit nicht Schritt, sodass die Beine vieler Hühner vor der "Schlachtreife" durch das eigene Körpergewicht brechen. Es ist doch makaber, darüber zu spekulieren, ob unser gelegentliches Mitgefühl womöglich auf Einbildung beruht.
Der amerikanische Ethiker Adam Shriver schlägt vor, die Viehbestände in der industriellen Landwirtschaft gentechnisch so zu verändern, dass sie keine Schmerzen mehr empfinden können. Was nicht passt wird passend gemacht...
Ich frage mich halt, warum so viele Leute glauben nur aufgrund von Sekundärinformationen sich ein Urteil über Massentierhaltung bilden zu können.
Es verwundert mich eben auch, das sich auf der einen Seite die Zustände in der Nutztierhaltung immer weiter verbessert haben, aber trotzdem die Diskusion darüber intensiviert wird.
Ich habe 26 Jahre auf nem Bauernhof gelebt und darüber hinaus die Entwicklung in der Nutztierhaltung verfolgt. Es verwundert mich schon, warum es derartige Diskusionen nicht schon vor 40 Jahren gab.
Die Technik macht es möglich und unser Wohlstand. Man kann Informationen einfacher verbreiten, mehr Leute haben dazu Zugang und natürlich hat sich das Bewusstsein für Lebensmittel und Ernährung in den letzten Jahren enorm entwickelt.
Ist ja auch nicht weiter schwer. Das Leid der Tiere dort lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Dazu kommt, dass wir die Tiere selbst nach unseren Zwecken umgestaltet haben, durch Zucht.
Damit ein Masthuhn 1kg Muskelfleisch ansetzt, sind nur 1.5 Kilogramm Futter nötig. Das Muskelwachstum ist so monströs, dass vergleichbares zehnjähriges Kind jeden Tag (!) 2 kg Muskeln entwickeln müsste. Das Knochenwachstum der Hühner hält damit nicht Schritt, sodass die Beine vieler Hühner vor der "Schlachtreife" durch das eigene Körpergewicht brechen. Es ist doch makaber, darüber zu spekulieren, ob unser gelegentliches Mitgefühl womöglich auf Einbildung beruht.
Der amerikanische Ethiker Adam Shriver schlägt vor, die Viehbestände in der industriellen Landwirtschaft gentechnisch so zu verändern, dass sie keine Schmerzen mehr empfinden können. Was nicht passt wird passend gemacht...
Grüße,
Arne
Und früher in der guten alten Zeit ist ab und zu der Marder ins Hühnergehege gekommen und hat in einem mehrstündiges Blutbad den kompletten Bestand getötet, ist schon ein sehr viel schönerer Tod...
Es ist normal, das bei 50 Hühnern in mehr als artgerechter Freilandhaltung 3 davon von ihren Artgenossen grausam niedergemacht werden. Der gleiche Prozentsatz in einer großen Hühnerfarm lösst dann wieder ein mediales Großereignis aus...
Nun ja, zu dieser gentechnischen Veränderung wären wohl auch genug Triathleten bereit...
Die Hühner brauchen einfach ein Gericht, eine Polizei, am besten eine Demokratie; und gegen die Marder hilft ja wohl nur eine Hühnerarmee und Propaganda.
Das für mich zentrale ethische Prinzip, das mich zum Fleischverzicht gebracht hat, ist mein grenzenloses Staunen über das Leben an sich.
Wir wissen bis heute nicht, was Leben eigentlich ausmacht, wie Leben entstanden ist, daher ist es MEINE PERSÖNLICHE Meinung, dass wir Leben auch nicht einfach nehmen dürfen.
Für mich persönlich ist das Staunen über das Leben nicht der Grund, es zu schützen. Auch nicht die Unkenntnis darüber, wie es entstanden sei.
Für mich persönlich zählt nicht mein Wissensstand über die Natur, sondern die Tatsache, dass Tiere Leid empfinden können. Die Frage nach dem verursachten Leid ist für mich die entscheidende moralische Richtschnur. Nicht nur im Umgang mit Tieren, sondern auch zwischen den Menschen untereinander. Sei es die "Pille danach", sei es gleichgeschlechtliche Liebe, Pornografie, vorehelicher Geschlechtsverkehr, Promiskuität, Hahnenkämpfe, Sportfischen, Dressurreiten, Legebatterien.
Bei all diesen Dingen sollte man nach meiner persönlichen Überzeugung nach dem Leid fragen, das verursacht oder vermieden wird, und es behutsam abwägen gegen konkurrierende Interessen.
Moral oder Ethik ist nach meiner Überzeugung nicht nur Privatsache des Einzelnen. Sondern sie ist eine Verabredung innerhalb einer Gruppe oder Gesellschaft auf gemeinsame Werte. Man muss sich in meinen Augen daher durchaus mit anderen darüber austauschen und verständigen. Das folgt aus der Einsicht, dass es eine von außen vorgegebene, feststehende Moral nicht gibt, sondern dass man sich mit anderen auf ein Wertesystem einigen muss.
Dieser Prozess geht über die Meinung des Einzelnen hinaus. In diesem Austausch ist sowohl die Meinung der Fleischesser wie auch die der Veganer oder Vegetarier wichtig.
Disclaimer: So sehe ich das. Es ist meine persönliche Meinung. Sie kann falsch sein. Ich könnte mich irren.