Nu ja, einen Aspekt hab ich noch ausgelassen.
Oder hatte keinen Bock mehr dazu. Irgendwie bin ich grad um Elfe platt.
Also: wenn der Weg nicht da ist, wo er auf der Karte hingemalt ist, sprich: wo ihn die Gemeinde vermutet;- wo isser dann?
Gute Frage, nä?
Vielleicht hat ihn irgendwer geklaut?
Antworten gibts mehrere.
Im Wald kommts öfter vor, dass nach Holzrückaktionen auf und in den Rückergassen mit Bauschutt neue Wege angelegt werden.
Dazu hab ich mal den Kommentar gehört, dass die Waldbauern halt Probleme hätten, auf den aufgeweichten Wegen nicht mit ihren Fuhrwerken zu versinken.
Da kann ich nur lachen.
So n Vollroder versinkt nicht eben mal im Wald;- im Winter schon mal gar nicht, und die Wege werden auch erst angelegt, nachdem diese Monster durch sind.
Wär auch ziemlich deppert, die sicher relativ teuren Reifen dieser Dinger mit Armierstahl, der aus den Betonklötzen teilweise noch rausschaut, zu perforieren.
So blöd sind die Bauernschlauen hier auch nedd.
Und ich kann ne illegale Bauschuttdeponie, auch wennse als Weg getarnt ist, sicherlich noch ziemlich gut von nem wirklich mit Bauschutt ausgebesserten Weg unterscheiden...
(BTW: die Welleternitplatten sind verschwunden. Waren entweder nur zwischengelagert oder es hat jemand kalte Füsse bekommen)
Wie auch immer: die alten Wege werden dann aufgelassen und wachsen allmählich zu.
Problem dabei ist, dasses keine Wanderwege gibt hier, also auch niemand nen Grund hat, irgendwelche Pfade zu unterhalten.
Es gibt n paar Routen, die von A nach B führen und benutzt sowie unterhalten werden, der Rest dient oder diente halt der Holzwirtschaft.
N bissl was iss immer breit und geschottert, damit die Langholzfuhrwerke durchkönnen, dann müssen die fettleibigen Flintenträger natürlich mitm Auto zu ihren Ansitzen gelangen und das wars dann auch schon.
Am Waldrand kommts dann halt häufiger mal vor, das der benachbarte Acker einfach zwometerfuffzisch breiter ist und aufm freien Land muss man schlichterdings zwo Äcker umrunden statt auf dem ausgewiesenen Weg zwischendurch zu können.
Da mag man sich seinen Teil dann halt denken.
Ich halts nicht für ausgeschlossen, dass da im Zuge irgendwelcher Flurbereinigungen der ein oder andere Weg weggefallen sein könnte, aber wenn ich hier Gedenksteine der dankbaren Gemeinden an die Flurbereinigungen sehe, fangen die Jahreszahlen mit '19' an und gehn dann mit '6' oder '7' weiter.
Denke, die Geodaten, die den Karten von Garmin und anderen zugrunde liegen, sind deutlich später eingekauft worden...
Ja.
Und wo sind die Brüder, die regelmässig behaupten, Gross-Gross würde man eh nicht fahren?
Tja Leuts, das iss die bittere Wahrheit.
So n Kandidat, der trocken meint, die Konstellation käme nie vor, geht in anderthalb Wochen in Pamisch-Gelsenkirchen mit an den Start quer über die Alpen.
Er muss natürlich n 48er Kettenblatt mit 32 und 22 kombinieren, was kein Schaltwerk dieser Welt an nem Fully zusammen mit ner 11-34-Kassette gebacken kriegt.
Bin gespannt, wie weit er kommt...
Jo, höhö, und dann roll ich gestern müde vor mich hinstrampelnd Richtung Zuhause als ziemlich genau zur Halbzeit ne radelnde Gestalt am Buckel vor mir auftaucht.
Grad hatte ich noch drüber sinniert, wieso ich heuer im Schnitt gut 5Minuten länger für eine Strecke brauche gegenüber letztem Jahr und mir n paar gute Ausreden für mich selbst ausgedacht, da war plötzlich alle Mattigkeit wie weggeblasen.
Der Hubbel geht rund 1200m bergauf, eigentlich der längste Anstieg jeden Tag, und am Anfang kommen zwo hübsche Kurven, die zumindest bergab relativen Spass bereiten, heute schien der Knabe aber um die Ecken rum zu enteilen, obwohl ich sofort die Schlagzahl erhöht hatte.
Das war natürlich voll ätzend, wegen der Ausreden von grad noch...
Als es aber auf die lange Gerade ging, wo ich ihn direkt wie aufm Servierteller vor mir hatte, konnte man direkt an den Markierungspfosten sehen, dass ich je 50m rund 15-20m gutmachte.
War ok, denn die Freunde hier fahren unten alle in die Buckel rein, als gäbs kein Morgen, oben lassense dann die Flügel hängen;- ich machs halt genau umgekehrt und knall oben raus, wie wenn ich abheben wollte (oder auch nicht;- manchmal bin ich einfach auch platt...).
Na gut, kurz vor der Kuppe hatte ich ihn, flog mit gehörigem Geschwindigkeitsüberschuss vorbei und sah, dasses n Kandidat war, der mich vorige Woche schonmal am letzten Anstieg vor Zuhause schnupfen wollte.
Da hab ich noch in mich reingelacht, weil er noch fast ganz unten im Wiegetritt vorbeigepfeilt kam, auch erstmal nen gewaltigen Vorsprung mitgenommen hat, oben ging ihm aber die Puste aus.
Ich bin dann diskret mit 10m Abstand hinter ihm hergefahren, aber nach dem seichten Gefälle hinter der Kuppe kommt nochmal n ebenso seichter Anstieg, und da war dann einfach Sense bei ihm und ich musste schlicht überholen, weil ich noch heim wollte, ehe es finster war.
Hat dann noch versucht, sich im Windschatten zu halten, aber dazu war die Strasse zu frei und ich hatte die komplette Breite, ihn in den Wind zu stellen.
Da war er dann weg, obwohls nur noch bergab geht.
Gestern war er auch weg, obwohls erstmal ordentlich bergab geht, oder ich nehms zumindest an.
Umdrehen tu ich mich ja nedd, das find ich taktisch nedd so klug, obwohl ichs vielleicht mal versuchen und frech und relaxt dabei gucken sollte.
Nu gut, jedenfalls hab ich den restlichen Weg dann mal tüchtig reingetreten wie wenn er nedd weggewesen wär, und siehe da: sub 5o fürn Heimweg, das iss ganz ok.
Und ausserdem iss das n Wert, mit dem ich fürn Hinweg schon ganz zufrieden wär.
Ich glaub, voriges Jahr hab ich an der 40er-Marke gekratzt.
Dazu fehlen mir dieses Jahr aber die Samstage, an denen kein Verkehr herrscht, der Feldweg war nicht so versandet und voller Wasserrinnen und vorallem war nicht alle naselang irgendne Baustelle am Weg.
Ausserdem hatte ich wahrscheinlich schon im Mai mehr Kilometer als dieses Jahr jetzt;- Sechstagewoche machts möglich.
Die find ich grad eh ziemlich abgefahren. War sicher nedd jederzeit total angenehm, aber da ich mit meinem Chef allein gearbeitet hab im Laden, gabs wenig zu kommunizieren, weil wir beide alles mitgekriegt haben.
Ok;- auf die Überstunden bin ich nedd abartig scharf, aber streckenweise hatte die Geschichte echt Vorzüge.
So, und dann MUSST ich heut einfach aufm Heimweg anhalten und n Bildchen knipsen, nachdems eh später wurde und die Abendsonne so abartig genial auf der Landschaft stand...
