Franke schreibt:
"Eine Erhöhung des Sauerstofftransfers findet bei Anwendung dieser Methode nicht statt und wurde auch bei einer Anfrage an die NADA im Jahr 2007 nicht als Doping klassifiziert."
Weiß nicht, ob er selbst dort angefragt hat. Ist nicht eindeutig formuliert.
Er bietet das Verfahren offen auf seiner Homepage jedem an.
Dass Pechstein es verheimlicht hat, habe ich bereits als starkes Indiz dafür gewertet, dass sie es mit Dopingabsicht betrieben hat.
Nein, ganz im Gegenteil, denn die geringe Retikulozytenzahl ist ja gerade in Indiz für Blutdoping. Um es zu verschleiern, muss man die Anzahl der Retikulozyten erhöhen, z.B. mit gering dosiertem Epo.
Ok kapiert, naiv ausgedrückt: Gibt man dem Körper einen Blutbeutel zurück, erkennt er das jetzt viele/ausreichend rote Blutkörperchen da sind, und regelt die Neuproduktion runter. Das führt zur verdächtigen, geringen Retikulozytenzahl.
Umgekehrt folgt auf eine Epo-Gabe mit "normaler" Dosierung eine hohe Retikulozytenzahl. Vielleicht meinte der Experte im o.g. Artikel ja das mit Blutdoping.
Hätte Herr Franke, wenn er selbst überzeugt vom so super tollen Infektschutz der Blutmanipulation ist, dann nicht engagiert versucht, die Behandlungen offen handzuhaben und für sich und die kranken, infektgefährden Sportler eine Bewilligung von der NADA für diese notwendige, wirkungsvolle Heilbehandlung zu erhalten, mit dem Ziel, diese auch anderen Infektgefährdeten angedeihen zu lassen (oder zumindest die Legalität abzuklären)?
Bernd Neudert, der Leiter des Olympiastützpunkts Erfurt, sagte MDR THÜRINGEN, er habe bereits 2007 eine E-Mail an die NADA geschrieben, um sich zu erkundigen, ob eine Behandlung mit UV-bestrahltem Eigenblut zulässig sei. Die NADA antwortete, dass jegliche Behandlung mit Eigenblut kritisch bewertet würde. Auf die Nachfrage, ob das Verfahren nun erlaubt oder verboten sei, hat Neudert bis heute keine Antwort erhalten.
Egal welcher Theorie man Glauben schenken mag, was ist jetzt schlimmer: Das man das alles als Schutzbehauptung vorschiebt, oder das ein Olympiastützpunkt (!) wirklich so blöd sein kann?
Egal welcher Theorie man Glauben schenken mag, was ist jetzt schlimmer: Das man das alles als Schutzbehauptung vorschiebt, oder das ein Olympiastützpunkt (!) wirklich so blöd sein kann?
Ich verstehe Dein Argument und finde es sehr sympathisch. Im Spitzensport wird aber häufig an den Grenzen des Regelwerks gearbeitet, auch an den Grenzen der Dopingregeln. Ein Hypoxiezelt stimuliert ebenfalls die Blutbildung, und niemand wird ernsthaft behaupten, dass es sich dabei um eine natürliche Methode handelt. Das ist nur ein Beispiel für eine Methode, die ich zumindest als grenzwertig einstufen würde, die aber erlaubt ist.
Ich verstehe Dein Argument und finde es sehr sympathisch. Im Spitzensport wird aber häufig an den Grenzen des Regelwerks gearbeitet, auch an den Grenzen der Dopingregeln. Ein Hypoxiezelt stimuliert ebenfalls die Blutbildung, und niemand wird ernsthaft behaupten, dass es sich dabei um eine natürliche Methode handelt. Das ist nur ein Beispiel für eine Methode, die ich zumindest als grenzwertig einstufen würde, die aber erlaubt ist.
Grüße,
Arne
wobei ich immernoch einen deutlichen unterschied zwischen "veränderung der äußeren (trainings-)bedingungen" und "was auch immer spritzen" sehe.
das muss man sich mal vorstellen... da isst man ein paar stück mohnkuchen und kann drann sein wenn man pech hat und an anderer stelle haut da einer die spritzen rein und kommt vielleicht davon?! das finde ich grenzwertig!
Kittel: Als mir Dr. Franke das zum ersten Mal erklärt hat, kam es mir schon komisch vor und ja, es hat grenzwertig geklungen. Aber er versicherte mir, dass das nichts mit Doping zu tun hätte und völlig legal sei, zumal es sich wie gesagt nur um 50 Milliliter Blut gehandelt hat. Ich war damals 18, 19 Jahre alt, hatte vollstes Vertrauen zu dem Arzt, aber nicht das nötige Selbstbewusstsein, um in der Situation zu sagen: Das will ich nicht. Das habe ich dann im Frühjahr 2008 getan und danach wurde bei mir dieses Verfahren nicht mehr angewendet.
Der Typ ist echt lustig.
Wie alt er damals war, das kriegt er nicht mehr so ganz zusammen, aber daß es genau 50 Milliliter waren, da kann er sich noch ganz genau dran erinnern.
Kann nur so sein, daß die Argumentation vorher abgesprochen war.