Ist das der Dr. Feil, der noch vor ein paar Jahren Traubensaft dirket nach dem Training empfohlen hat ??
Wird er wohl sein. Aber wirklich interessant, wenn sich das so geändert haben sollte.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Hawley, J. A. and L. M. Burke (2010). “Carbohydrate Availability and Training Adaptation: Effects on Cell Metabolism.” Exercise and Sport Sciences Reviews 38(4)
Auch wenns OT wird ("train low - compete high"), interessant ist hier eine Studie, die sich auf die von Dir genannte bezieht:
Nutrients.2014 Jun 27;6(7):2493-508. The effects of a ketogenic diet on exercise metabolism and physical performance in off-road cyclists. Zajac A1, Poprzecki S2, Maszczyk A3, Czuba M4, Michalczyk M5, Zydek G6.
The main objective of this research was to determine the effects of a long-term ketogenic diet, rich in polyunsaturated fatty acids, on aerobic performance and exercise metabolism in off-road cyclists. Additionally, the effects of this diet on body mass and body composition were evaluated, as well as those that occurred in the lipid and lipoprotein profiles due to the dietary intervention. The research material included eight male subjects, aged 28.3 ± 3.9 years, with at least five years of training experience that competed in off-road cycling. Each cyclist performed a continuous exercise protocol on a cycloergometer with varied intensity, after a mixed and ketogenic diet in a crossover design. The ketogenic diet stimulated favorable changes in body mass and body composition, as well as in the lipid and lipoprotein profiles. Important findings of the present study include a significant increase in the relative values of maximal oxygen uptake (VO2max) and oxygen uptake at lactate threshold (VO2 LT) after the ketogenic diet, which can be explained by reductions in body mass and fat mass and/or the greater oxygen uptake necessary to obtain the same energy yield as on a mixed diet, due to increased fat oxidation or by enhanced sympathetic activation. The max work load and the work load at lactate threshold were significantly higher after the mixed diet. The values of the respiratory exchange ratio (RER) were significantly lower at rest and during particular stages of the exercise protocol following the ketogenic diet. The heart rate (HR) and oxygen uptake were significantly higher at rest and during the first three stages of exercise after the ketogenic diet, while the reverse was true during the last stage of the exercise protocol conducted with maximal intensity. Creatine kinase (CK) and lactate dehydrogenase (LDH) activity were significantly lower at rest and during particular stages of the 105-min exercise protocol following the low carbohydrate ketogenic diet. The alterations in insulin and cortisol concentrations due to the dietary intervention confirm the concept that the glucostatic mechanism controls the hormonal and metabolic responses to exercise.
Wird er wohl sein. Aber wirklich interessant, wenn sich das so geändert haben sollte.
Ja, sieht nach einem Paradigmenwechsel aus.
Aber so ist das in der Wissenschaft: Wege und Irrwege.
Und in ein paar Jahren kann alles schon wieder ganz anders aussehen. Dann trinken wir Olivenöl nach dem Training und die Mitos explodieren förmlich ...
Der Mechanismus, der zur Empfehlung von schnell verwertbaren Kohlenhydraten in den ersten 30 Minuten nach einer erschöpfenden Trainingseinheit führt, existiert nach wie vor. Hier hat sich nichts geändert. Wer in die nächste Trainingseinheit mit möglichst vollen Glykogenspeichern gehen will, bleibt dabei und hat nach heutigem Kenntnisstand auch keine Alternativen.
Nur wenn man einen zweiten Aspekt untersucht, nämlich die Zunahme der Mitochondrienmasse als Anpassungsreaktion an eine Trainingseinheit, könnte es interessant sein, die Nahrungsaufnahme nach dem Training um 2 Stunden hinauszuzögern.
Jedoch wird ein so handelnder Athlet am Folgetag weniger Glykogen in der Muskulatur haben. Eine möglicherweise anstehende intensive Trainingseinheit wird dadurch in den meisten Fällen etwas schlapper ausfallen. Das kann die Zunahme der Mitochondrienmasse wiederum negativ beeinflussen.
Forschung zur Entwicklung der Mitochondrien ist für Ausdauersportler immer interessant. Man darf die Ergebnisse aber nicht überinterpretieren: Der Anstieg eines bestimmten Markers ist nicht gleichzusetzen mit einem leistungsfähigeren Sportler. Es gibt zum Beispiel keine Pokale für Athleten mit der besten Fettverbrennung, sondern nur Pokale für die schnellsten Beine.
Und zum Thema ketogene Ernährung findet man zig Studien in dem Buch von Volek und Phinney.
Zum Dude:
Zitat:
Ich bin grosser Noakes Fan, aber der bekommt sich gerade gut mit Ross Tucker von Science of Sports in die Haare. Scheint ein heikles Thema zu sein bei dem eine extreme Position vielleicht nicht richtig ist.
Danke für den Hinweis. Kannst du da was drüber posten? Ich verfolge die Debatte recht gut - das wusste ich nicht. Allerdings gerät Noakes ja gerade mit allen Standesvertreter, die jahrzehntelang den ganzen pro-Carb und Anti-Fett-Quatsch verbreitet haben (Ernährungswissenschaftler, Ernährungsberater und Industrie) aneinander.
Was dabei immer wieder auffällt ist, dass die Kritiker selten überhaupt nur wissen was sie kritisieren und Noakes Aussagen unterstellen, die einfach Käse sind.
Ich bin auch ein Noakes - Fan, weil
a) er ist ein erstklassiger - und sehr rigider - Wissenschaftler (mir als Feldforscher teilweise etwas zu sehr )
b) er ist extrem fleissig und kennt die gesamte Literatur
c) er ist kein Heißsporn sondern sehr besonnen.
Auf jeden Fall eine sehr spannende Debatte - und gesellschafts-/gesundheitspolitisch DIE wichtigste Debatte überhaupt. Wenn Noakes recht und die ganzen Zivilisationskrankheiten (Obesity, Diabetes, Herzkreislauf, Autoimmun etc.) etwas mit kohlenhydratbedingten Entzündungszuständen zu tun haben, dann fliegt uns das Gesundheitssystem bald um die Ohren.
... The research material included eight male subjects, aged 28.3 ± 3.9 years, ...
[/i]
Wenn ich sowas lese (Studie mit nur 8 (!) Probanden), dann höre ich normalerweise sofort auf, mich mit einer solchen Publikation auch nur zu beschäftigen.
Mit derartigen Fallzahlen erreicht man niemals irgendein statistisches Signifikanzniveau, egal was auch immer man untersucht.
Um eine Kontrollgruppe zu haben ("Corssover-Design) wurde die Stichprobe auch noch geteilt, d.h. man hat gerade noch 4 Probanden in der Verum-Gruppe...
Solche "Studien" (die im medizinischen Bereich durcvhaus nicht so selten auftauchen) sind billigste Fake-Wissenschaft, die einzig und allein dazu dient, irgendein Publikationsverzeichnis eines Titel- und Postenjägers sowie die Seiten drittklassiger Journale zu füllen.
(Für meine Promotion habe ich übrigens 106 Patienten nachuntersucht- und auch tatsächlich etwa so viel gebraucht, da man sonst keine Ergebnisse mit irgendeiner Aussagekraft erhält- ich hätte seinerzeit nichts dagegen gehabt, wenn mein Doktorvater mit weniger Probanden/ Daten zufrieden gewesen wäre...)
Das ist für mich halt die Frage: echter Paradigmenwechsel oder nur ein "wir brauchen mal was Neues"?
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Auf jeden Fall eine sehr spannende Debatte - und gesellschafts-/gesundheitspolitisch DIE wichtigste Debatte überhaupt. Wenn Noakes recht und die ganzen Zivilisationskrankheiten (Obesity, Diabetes, Herzkreislauf, Autoimmun etc.) etwas mit kohlenhydratbedingten Entzündungszuständen zu tun haben, dann fliegt uns das Gesundheitssystem bald um die Ohren.
Grüße
Holger
Lass doch die Kirche im Dorf Holger.
Der Mensch ist ein Allesfresser und kommt mit nahezu jeder Ernährungsweise sehr gut klar. Diese extrem gute Anpassbarkeit ist einer der entscheidenden evolutionären Vorteile gegenüber jeder anderen Tierart, der es uns ermöglicht hat, jede Vegetationszone von der Antarktis bis zur lebensfeindlichsten Wüste zu besiedeln.
Das entscheidende Problem im Zusammenhang mit den von dir aufgezählten Zivilisationskrankheiten ist nicht, dass sehr viele Leute verkehrt essen, sondern dass sie zuviel essen und sich zu wenig bewegen (und trotz dieser bekannten problematik steigt die durchschnittliche Lebenserwartung mit jeder Dekade rapide an!)