Nachdem bei mir die letzten Mitteldistanzen recht gut geklappt haben, bin ich frohen Mutes nach Karlsruhe um zum Saisonabschluß noch einen Marathon zu laufen. Einen Schnitt von 04:50 hatte ich mir vorgenommen. Da war nicht mehr Komfortzone, aber die nächste Wochen steht Regeneration auf dem Programm und man wird ja nicht jünger. Wer weiß, ob ich die Zeit später nochmal verbessern werde. In Roth nächstes Jahr als Staffelläufer bei möglichen Temperaturen von über 30 Grad könnte es schwierig werden.
Heute morgen hat es noch fürchterlich geregnet. Zum Glück hatte Petrus ein Einsehen und es hat pünktlich zum Start aufgehört zu regnen. Wohlfühlwetter war es trotzdem nicht, die Temperatur betrug 15 Grad und der Wind blies teilweise ziemlich heftig.
Die ersten 15 Kilometer liefen dann auch super. Die Pace lag bei 04:45 (etwas Reserve konnte ja nicht schaden), aber dann wurde ich übermütig und drückte die Pace bis Kilometer 20 noch weiter nach unten.
Körperlich fühle ich mich gut, aber so langsam begann es an der ein oder anderen Stelle in den Beinen zu zwicken. Ich nahm wieder etwas Tempo raus und beendete die erste Schleife noch frohen Mutes. Bis Kilometer 30 konnte ich die Pace bei 04:45 halten, aber dann wurde es richtig hart. Der Mann mit dem Hammer war zwar nicht da, aber von Kilometer zu Kilometer musste ich mehr kämpfen und das Tempo wurde zunehmen langsamer.
Nachdem ich schon auf der ersten Schleife festgestellt habe, dass die Kilometerschilder immer später kamen, als mein Garmin angezeigt hat (im Ziel hatte ich 550 Meter Abweichung) war bei Kilometer 38 plötzlich sogar die Endzeit von 03:30 in Gefahr. Da war ich wirklich voll am Ende.
Dann kamen zum Glück die Zugläufer für 03:29 an mir vorbei. Der Zug war ihnen zwar weitgehend abhanden gekommen, aber für mich waren sie jetzt Gold wert. Auf den letzten 3 Kilometern habe ich nochmal alles gegeben um an ihnen dran zu bleiben und bin dann 03:29:24 als 52. von 201 Läufern in der AK40 ins Ziel gekommen. Die angezeigt Pace war 04:54.
Ich bin trotz der unglücklichen Tempogestaltung ganz zufrieden mit dem Rennen. Die andere Variante wäre gewesen mit den 03:29 Zugläufern von Anfang an zu laufen. Das hätte mich aber bestimmt um diese Schmerzen in den Oberschenkeln und Waden gebracht.
Und diese Schmerzen werden Motivation genug für das Herbst/Wintertraining sein.