Ja, läuft prima. Deswegen ist es ja so wichtig, immer auf die Grünen einzuschlagen. Die sind die einzigen, die sich den Extremisten noch ernsthaft in den Weg stellen. Die CDU hat ja gezeigt, dass das sie auf für Kleinkram mit dem Nazis koalieren wird, der SPD fehlt jede Kraft und Idee. Läuft also gut.
Ja das beobachte ich auch. In den letzten Wochen gab es bei einem Bekannten quasi nur Grünen- und Habeck-Bashing. Würde es noch die braune Partei geben hätte er die wohl gewählt. Immerhin ist er Jurist und verdient sich dumm und dusselig und sieht dann natürlich auch die immensen Steuervorauszahlungen, die er abdrücken muss. Er zahlt viel mehr Steuern als wir Brutto-Haushaltseinkommen haben. Er ist völlig frustriert. Nun fallen die Grünen weg, man sieht es an seinen Meldungen, dass es sich nun gegen SPD und alles was Links ist richtet.
Ob Ukraine-Krieg, Wirtschaftsflaute, Migration, Inflation, Mietpreise.... Wenn es mit CDU+SPD so endet, dass man der Ampel, Frau Merkel, Putin, Trump... die Schuld gibt und keine Lösungen bringt, dann ist die Richtung klar: Wachstum für AfD.
Die "Mitte" ist ja echt schon dünn, wenn man betrachtet, dass die Grünen und die FDP wohl nicht mehr in der Regierung sind und die FDP komplett raus. Das BSW hat man erfolgreich als Putinversteherpartei dargestellt und mit den Linken will man irgendwie grundsätzlich nicht.
In dieser Denkweise sehe ich ein fundamentales Problem der aktuell in Deutschland praktizierten Demokratie: es klingt bald so, daß nur die "Mitte" (was auch immer die ist) akzeptabel ist, und die Liste derer, mit denen man grundsätzlich nicht will (und moralisch impliziert oft meint, man solle auch nicht), wächst. Das Gegeneinander wird wichtiger, als das Miteinander.
Die Konzentration auf eine imaginäre Mitte, von der abzuweichen irgendwie verwerflich erscheinen soll, erweckt in vielen mit Ost-Erfahrung die Assoziation zu einer Einheitspartei (SED). Mein Demokratieverständnis aus meinen ersten 30 Jahren in Deutschland ist, daß jede nicht verbotene Partei (deren Spektrum entsprechend der Gesellschaft eine breite Palette von links nach rechts abdecken sollte) erst mal gleichberechtigt und gleich legitim ist, und entsprechend zumindest formal an allen demokratischen Prozessen beteiligt werden muß (Wahlen, Abstimmungen, Ausschüsse, freie Rede, ...). Das hat mit einem grundlegenden Respekt gegenüber allen Mitmenschen zu tun, ohne die Demokratie nicht funktionieren kann.
Natürlich hat jede Partei das Recht, sich vor gewissen Partnerschaften abzugrenzen, keine Koalition kann erzwungen werden - aber auch keine darf verhindert werden durch "moralische Gebote" von außenstehenden; darüber haben nur die Beteiligten selbst zu entscheiden. In Abstimmungen ist jede Stimme einer zugelassenen Partei auch gleich viel Wert, und allein die Anzahl der Wählerstimmen macht eine Gewichtung. Parlamentarische Entscheidungen haben allein mit der Stimmenzahl zu tun, und ändern an ihrem Wert nichts, nur weil (auch) die falschen dafür oder dagegen waren.
M.M.n. kommt man zu Weimarer Verhältnissen, wenn diese Grundprinzipien dauerhaft ignoriert oder ausgehebelt werden; das hat leider nicht allein mit der AfD sondern einer generellen Polarisierung zu tun, wie auch mit einer m.M.n. zu starken Macht von Parteiführungen im Vergleich zu der Masse von Abgeordneten. Die Macht der (nicht gewählten) EU-Kommission über das EU-Parlament erscheint mir wie eine drohende Extrapolation der Machtverhältnisse und Machtausübung in der "Parteiendemokratie". Sowas ist m.M.n. ein wesentlicher Treiber der Politikverdrossenheit.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Grünen sollte sich erst mal um ihre eigenen Dinge kümmern. Die Jungen wählen Links oder AfD und strafen die Grünen ab. Zu meiner Zeit hat man grün gewählt.
Schon mal überlegt, warum?
Nein, wie kommst du darauf? Solche Gedanken machen ich mir natürlich nie. Da musst schon du kommen mich derart barsch darauf hinweisen. Jetzt bin ich natürlich erleuchtet.
Zu "deiner Zeit" hat überhaupt niemand die Grünen gewählt, da wurde jedes Mal um den Einzug in den Bundestag gezittert.
Oh, diese Mühe werde ich mir bei DIR zu diesem Thema sicher nicht machen. Du hast dich dazu als ernsthaften Diskussionpartner schon lange disqualifiziert.
Danke. Du kannst es offenbar nicht belegen.
Diese Ausreden kennt man. Gegen andere Parteien austeilen, "Russland Kuschelkurs" der PdL vorwerfen ohne Belege u.a., und sich umgekehrt über Bashing gegen Grüne beschweren und anderen noch die Ernsthaftigkeit absprechen.
In dieser Denkweise sehe ich ein fundamentales Problem der aktuell in Deutschland praktizierten Demokratie: es klingt bald so, daß nur die "Mitte" (was auch immer die ist) akzeptabel ist, und die Liste derer, mit denen man grundsätzlich nicht will (und moralisch impliziert oft meint, man solle auch nicht), wächst. Das Gegeneinander wird wichtiger, als das Miteinander.
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Bei dem einen großen Thema, der Migration, ist eigentlich schon viele Jahre klar, dass man da mehr tun muss. Der Grund ist ganz einfach: DE ist ein erstrebenswertes Land und es gibt zu viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen hierher wollen. Und unter diesen sind nicht nur Heilige.
Ein anderes großes Thema, der Krieg in der Ukraine, wird ebenso behandelt: Man versteift sich auf eine Strategie und kommt von der nicht mehr weg. Die Gräben werden immer größer und am Ende ist der, der ein wenig abweicht, Putinversteher oder Lumpenpazifist. Man streitet unversöhnlich über Worte, wer was gesagt hat usw.