Das ist wirlich ekelhaft.
Da fühle ich mich als Konsument von "normalem" Billigfleisch gleich viel besser.
Zitat:
Zitat von dickermichel
Das für mich zentrale ethische Prinzip, das mich zum Fleischverzicht gebracht hat, ist mein grenzenloses Staunen über das Leben an sich.
Wir wissen bis heute nicht, was Leben eigentlich ausmacht, wie Leben entstanden ist, daher ist es MEINE PERSÖNLICHE Meinung, dass wir Leben auch nicht einfach nehmen dürfen.
Das führt u. a. dazu, dass ich im Sommer nur mit erheblichen, utilitaristischen Verrenkungen das Totschlagen von Mücken in unserem Schlafzimmer rechtfertigen kann, dafür aber immerhin die Stubenfliegen (von denen es bei uns viele gibt) höflich wieder nach draußen abschiebe...
Im Prinzip finde ich es nicht sonderlich verwerflich, Tiere zu unserer Ernährung zu töten. Das ist ja in der Tierwelt völlig normal. Müsste ich es aber selbst tun, würde ich wohl sofort zum Vegetarier ...
Problematischer als das Töten scheint mir die Art der Haltung - zugegebenermaßen ohne dass das größeren Einfluss auf mein Ess- und Einkaufsverhalten hätte.
Im Gegensatz zu früher bin ich aber zurückhaltender, Tiere zu töten, nur weil sie mich stören. So versuche ich, Spinnen, Fliegen etc. möglichst unbeschadet nach draußen zu befördern.
Das Thema Ethik von Fleischkonsum ist eigentlich schon komplex genug, ich glaube nicht das Quervergleiche mit Flugzeugbenutzung etc, dann noch sein müssen.
Ich selbst bin auf einem Familienbauernhof groß geworden. 30 Kühe, 30 Mastbullen, 50 Schweine, ein paar Hühner, manchmal 2 oder 3 Schafe, ein paar Stallhasen...
Ich habe niemals moralische Bedenken gehabt, das diese Tiere eines Tages getötet werden und ich sie dann esse. Weder meine Stallhasen, noch die Schweine, noch die Kühe (die ich alle beim Namen kannte) Für mich ist es immer ein ganz natürlicher Lauf des Lebens gewesen. Die Tiere hatten meiner Meinung nach ein zufriedenes Leben und einen fairen Tod.
Ich hab mich aber seinerzeit auch schon gefragt, ob man überhaupt so genau beurteilen kann, was angenehm oder unangenehm für ein Tier ist.
Ein paar Beispiele:
Ein Schaf, welches von seiner Herde getrennt wird gerät in absolute Panik, anstelle die Freiheit zu geniesen. Wenn die Schafe über Nacht eingepferscht wurden, drängen sie sich möglichst eng zusammen und nutzen nicht gleichmäßig den Platz aus.
Ähnlich bei Schweinen, die drängen sich in einem ausreichend großen Stall immer dicht zusammen.
Manchmal kam es vor, das bei den Kühen die Verankerung vom Halsbügel am Boden durchrostete und dies erst Wochen später bemerkt wurde. Die Kühe sind aber dann niemals von ihrem Standplatz weggelaufen sondern einfach dort zwischen den ihnen vertrauten Nachbarkühen geblieben.
Prinzipiell kann meiner Meinung nach Massentierhaltung nicht als immer schlecht bzw. bei allen Tierarten gleich schlecht eingestuft werden.
Wie jemand zum Leben und Tod eines Nutztieres steht ist sicher sehr verschieden.
Ich persönlich finde es ok, wenn jemand durch den Verzicht auf Fleisch sich nicht für den Tod von Nutztieren verantwortlich fühlen möchte.
Es ist aber für mich auch ok, wenn jemand sich sagt, das der Tod zum Leben dazugehört und es ohne Tod kein mehr oder minder glückliches Leben davor gäbe.
Ob wir als Menschen überhaupt beurteilen können, ob oder wie ein Nutztier Dinge wie Glück und Zufriedenheit empfindet, weiß ich nicht.
Ich selbst kann dies für andere Menschen oftmals nicht einschätzen. Wenn ich z.B. im Fernsehen Kinder sehe, die auf Müllhalden nach Verwertbarem suchen, frage ich mich schon, was für sie Glück ist, welches Maß an Zufriedenheit sie in ihrem Leben empfinden.
Und was ich mich auch frage: Wie wäre eine solche Diskusion vor hundert Jahren geführt worden. Für die Nutztiere war seinerzeit das Leben sicher nicht angenehmer als heute und der Tod erst recht nicht.
Es geht doch nicht um Glück oder darum ob Tiere Glück empfinden. Es geht um artgerechte Haltung. Und wenn sich eine Kuh nicht von Fleck bewegt wenn ihre Ketten durchgerostet sind, bedeutet das doch nicht das sie das nicht möchte, sondern nur das ihr Herdentrieb größer ist, bzw sie nichts anderes kennt.
Natürlich Drängen sich alle Herdentiere zusammen, dass ist ihr Schutzmechanismus, bedeutet aber nicht, dass sie keinen Platz haben wollen zum frei bewegen und grasen.
Es geht auch darum, artgerecht prinzipiell zu definieren.
Viele hier die sich über "artgerechte" Tierhaltung eine Meinung bilden haben ihre Informationen nur aus irgendwelchen Medien, aber selbst noch keine Nutztiere gehalten. (und vielleicht dabei deren Verhalten beobachtet)
Das Hühner anderen Hühnern die Federn auspicken ist kein Phänomen von Massentierhaltung, sondern kommt auch bei großzügigster Freilandhaltung vor. Auch bei Schweinen kommt z.B. Kanibalismus bei noch so artgerechter Haltung vor. Es ist z.B. ein großes Problem bei der Ferkelaufzucht, das die Muttersau ihre Jungen auffrist. Artgerecht wäre dann wohl dies zu akzeptieren.
Mich wundert es schon, in welcher Art sich Leute ihre Meinung über artgerechte Tierhaltung machen, während gleichzeitig aber andere Misstände gesellschaftlich akzeptiert sind, z.B. das scheinbar artgerechte Halten von Tieren in Käfigen zur Kinderbelustigung oder die Haltung von Hunden. Von der biologischen Abstammung her, war es ja schon immer so, das Wölfe in der Innenstadt in einer 2-Zimmerwohnung groß geworden sind.
Es geht auch darum, artgerecht prinzipiell zu definieren.
Viele hier die sich über "artgerechte" Tierhaltung eine Meinung bilden haben ihre Informationen nur aus irgendwelchen Medien, aber selbst noch keine Nutztiere gehalten. (und vielleicht dabei deren Verhalten beobachtet)
Das Hühner anderen Hühnern die Federn auspicken ist kein Phänomen von Massentierhaltung, sondern kommt auch bei großzügigster Freilandhaltung vor. Auch bei Schweinen kommt z.B. Kanibalismus bei noch so artgerechter Haltung vor. Es ist z.B. ein großes Problem bei der Ferkelaufzucht, das die Muttersau ihre Jungen auffrist. Artgerecht wäre dann wohl dies zu akzeptieren.
Mich wundert es schon, in welcher Art sich Leute ihre Meinung über artgerechte Tierhaltung machen, während gleichzeitig aber andere Misstände gesellschaftlich akzeptiert sind, z.B. das scheinbar artgerechte Halten von Tieren in Käfigen zur Kinderbelustigung oder die Haltung von Hunden. Von der biologischen Abstammung her, war es ja schon immer so, das Wölfe in der Innenstadt in einer 2-Zimmerwohnung groß geworden sind.
Da hast du Recht, aber speziell bei Hühner die eine Hackordnung aufbauen führt es nun einmal zu weiteren Problemen wenn so viele ihrer Artgenossen um sie herum sind, dass sie sich die Ordnung nicht merken können oder? Denn soweit ich weiß picken Hühner zwar auf den schwächeren Mitgliedern der Gruppe herum, müssen aber nicht ständig Rangkämpfe ausführen.
Auch Kannibalismus bei Tieren ist etwas natürliches und kommt ja bei vielen Arten vor, wobei das zu unterbinden nun nicht zwingend als nicht Artgerecht empfunden werden muss.
Aber manche Dinge kann man glaube ich auch beurteilen wenn man nicht am Bauernhof aufgewachsen ist, wie eben das anbinden von Kühen im Stall, das halten von 16 Hühnern auf 1 m^2, das halten von diversen Nutztieren auf Gitterböden damit der Mist gleich durchfallen kann und man weniger Arbeit hat.
Wölfe mit Hunden zu vergleichen ist ungefähr so sinnvoll wie eine Kuh mit dem Auerochsen zu vergleichen. Da sind zu viele vom Menschen erzwungene Zuchtschritte dazwischen. Wobei ich im Grunde genommen deine Meinung teile und ein Hund nichts in einer 2 Zimmerwohnung verloren hat, wenn die Besitzer nicht für genug Auslauf sorgen und das sollte nicht mit 20 min am Tag erledigt sein.
Aber was hat ein Pekingese oder ein anderer dieser Handtaschenratten auch noch mit einem echten Hund zu tun?
Aber so wie unsere Hunde nicht mehr an Hetzjagden über mehrere Stunden durch Wald und Wiesen gewohnt sind, sind Rinder nicht mehr an lange Wanderungen gewohnt, was aber eine Haltung an einer Kette im Stall nicht rechtfertigt.
Es ist nicht artgerecht Hauskatzen ohne Freigang zu halten, Vögel in Käfigen, Hunde anzuleinen etc.
Dieser Hype geistert derzeit durchs inet. Auf fb treten z.B. auch Promis für Tierschutz ein derzeit. Wahrscheinlich ist der Ursprung in iwelchen Frauenzeitschriften zu lokalisieren, die beim Friseur zum Beispiel rumliegen. Passt insgesamt gut zur femininen Fürsorge- und auch Friedensmoral. Ist ja nichts dagegen einzuwenden. Sind dann allerdings oft die gleichen Frauen, die gerne mitm Jeep fett rumcruisen zum Shopping fahren, sich a ka Tierschutzaktivistin sozial geben können, und sich dann aber überhaupt nicht wundern, warum Männer sich aufregen, wenn iwo mal wieder ein Ölfeld brennt oder iwelche Irren mit Sprengstoffgürtel rumrennen müssen, oder die einen den anderen Kugeln in die Körper jagen und umgekehrt. Männer sind auch nicht besser. Die pflanzen halt mal iwo wieder einen Baum. Bringt Null, ist aber gut fürs Image.