Wenn die ersten Hins und Hers angenehm waren, habe ich mich schnell als Lügner geoutet. Das war den meisten Frauen ziemlich egal, das fand ich schon überraschend. Am Besten war es aber bei meinem 'Volltreffer'. (Ich nenne sie immer liebevoll mein 'Netzteil'. Auf die Idee brachte mich ein Kollege der erzählte, seine Schwester hätte sich auch einen 'im Netz runtergeladen'. Ein IT 'ler, die sind so...)
Sie hatte damals keine Lust viel zu schreiben, da sie gerade zurück nach Berlin gezogen war und noch keinen Internet-Anschluss besaß. Es nervte ins Smartphone zu tippen, also wollte sie gleich telefonieren. So musste ich mich ungewohnt früh, praktisch gleich, als Schwindler outen, wegen der Vorwahl. War mir überhaupt nicht recht, da ich ahnte, dass sie die Richtige ist.
Sie konnte darüber nur lachen, weil diesen Trick kannte sie. Bevor das mit Job und Wohnung in ihrer alten Heimatstadt geklappt hat, war sie auch als Schwindlerin auf Parship unterwegs.
Ist das nicht anstrengend? Das, was und wie man schreibt, ist ja nur ein Bruchteil der eigenen Persönlichkeit. Ich zum Beispiel bin im täglichen Leben total langweilig, trotzdem impulsiv und kann nicht kochen. Zudem sehe ich im Moment auch noch schlecht aus, da ich von den 3 Kilo Gewichtsabnahme offensichtlich zwei im Gesicht verloren habe. Auf so einer Plattform versucht sich doch jeder PR-mäßig gut darzustellen, das wäre nichts für mich. Aber schön, wenn es für Euch geklappt hat !
Zitat:
Zitat von jannjazz
Immer, wenn ich zu Hause eine kleine Ehekriese möchte, brauche ich nur zu sagen, dass ich als Rentner aber wieder in Hamburg City wohnen will. Wie wär´s mit einer wa-Gruppe? Nur wir zwei...
Alters-WG finde ich ja tatsächlich eine interessante Idee .
Kurz vor 8 Uhr werde ich geweckt. Der Filius steht mit Kaffee vor dem Bett. Ich freue mich über die kleine Geste und revanchiere mich mit einem: „Ja, Du darfst mal kurz auf Dein Handy gucken.“ Heute geht es für den Nachwuchs zur medizinischen Sportuntersuchung nach Frankfurt. Und das Beste daran für ihn: schulfrei.
Um kurz vor 11 Uhr sind wir da. Rechts von uns liegt die Commerzbank-Arena, links biegen wir zur Sportklinik ein. Gleiches Procedere wie jedes Jahr. Ein paar Jungs haben als Termin die gleiche Uhrzeit zugewiesen bekommen und wir werden den Großteil der Zeit mit Warten verbringen. Im Eingangsbereich stöbere ich ein Regal mit Informationsmaterialien durch. Ich nehme ein Buch über den „Hamburg Triathlon 2012“ in die Hand und beginne zu blättern. Hamburg – das Tor zur Welt.
Ich habe noch niemanden kennen gelernt, der da nicht gern wohnen würde. Vielleicht könnte ich da hinziehen, wenn ich alt bin? Aktuell spukt mir die ganze Zeit der Ironman 2019 im Kopf rum. Blödsinn, klar. Aber wie das so ist mit Engelchen und Teufelchen, sie werden noch ein Weilchen brauchen, mal gucken, wer gewinnt. Zurück zum Thema „Wohnen im Alter“:
Hamburg, Landungsbrücken, Pauli, ach, das wäre schon was. Eine Bekannte ist am Wochenende genau da. Einladung zur Agentur-Party mit allen Schikanen. Ein paar Dortmund-Spieler werden wohl auch da sein. Hoffen wir, dass sie dem Filius ein paar Autogramme mitbringt. Wir tummeln uns derweil in Otterfing bzw. Putzbrunn mit U13-Mannschaften und das klingt natürlich fast so mondän wie Hamburg und Borussia Dortmund. Die „Alte Liebe“ ist auf Pauli. Eine andere in einem anderen Stadtteil. Hätte auch anders ausgehen können.
In Frankfurt geht’s im ersten Stock zum Orthopäden. Auf dem Flur hängt ein Farbfoto in A2-Größe: Professor Peil mit Michael Schumacher. Jung sehen sie beide aus. Zwei Karrieren, beide gut gelaufen. Das Leben des einen von jetzt auf gleich ausgebremst. Ich weiß nicht, warum, aber der Anblick des Fotos geht mir nah. Übermäßige Sympathien hatte ich nie für Michael Schumacher, aber vielleicht ist es in dem Augenblick die Angst um das eigene Kind, das einen manchmal so unverhofft erwischt. Die Angst, dass es sich schlimm verletzt und ich es nicht davor bewahren kann.
Das ist ja wie mit den Patzern von Liverpools Keeper Loris Karius im Champions League-Endspiel gegen Real Madrid. Sie hatten ihm schlimmstenfalls Häme und bestenfalls Mitleid gebracht. Eigentlich das Ende für einen Spieler auf dem Niveau. Ob seine Mutter das Spiel gesehen hat? Ich würde das nicht aushalten. Aber davor bewahren kann man sie nicht.
Nach allen Untersuchungen gibt es ein Abschlussgespräch mit Dr. Böckler. Auf dem Sideboard stehen afrikanische Holzschnitzereien. Mitbringsel der Läufer, die immer in Kenia trainieren, erklärt er mir auf Nachfrage. So langsam frage ich mich, ob wir hier vielleicht zufällig im Zentrum der Macht gelandet sind. Mit einem Blick auf den Abschlussbericht stelle ich fest, dass der Filius wieder gewachsen ist und uns nur noch ein paar Kilo vom Gleichstand auf der Waage trennen. Ansonsten alles klar, das Kind ist fit, keine Bedenken für weitere sportliche Betätigung. Wunderbar.
Selbstverständlich könnten wir den direkten Weg nach Hause nehmen, tun wir aber nicht, sondern kehren im nahe gelegenen Nike-Shop aus. Das Kind braucht neue Badelatschen und Schienbeinschoner. Geduldig gucke ich dem Anprobieren verschiedener Hoodies und sonstigen Lifestyle-Produkten zu. Überhaupt ist das Sortiment eher auf übergewichtige Lifestyle-Experten ausgerichtet, habe ich den Eindruck. Mehr Sneaker als Trainingsschuhe.
Aber dazwischen gibt es Glaskästen, die echte Perlen enthalten, weitgehend unbeachtet von der Kundschaft. Ich mache ein paar Fotos: gelbes Trikot von Didi Thurau aus dem Jahr 1977, Laufbekleidung von Herbert Steffny beim Gewinn des Höchst Marathons 1985 und die Laufschuhe „Ekiden“, die Lothar Leder 2002 beim ersten Ironman Frankfurt getragen hat. Sobald ich das hin bekomme, stelle ich die Fotos davon hier ein.
Trainiert hätte ich auch gern diese Woche, bin aber so erkältet, dass das einfach nicht geht (jaja, aus Prinzip Shorts und Flip Flops bis Oktober … blöde Prinzipienreiterei, ich weiß). Stattdessen muss ich jetzt noch eine Runde putzen.
Immer, wenn ich zu Hause eine kleine Ehekriese möchte, brauche ich nur zu sagen, dass ich als Rentner aber wieder in Hamburg City wohnen will. Wie wär´s mit einer wa-Gruppe? Nur wir zwei...
Also jannjazz, seit Pantone hier mit neuen Familienstand erschienen ist lernen wir ganz neue Seiten an dir kennen...
Aber ich habe die doch gerade aus gegebenen Anlass in "weich und feucht" geändert. Ausserdem bin ich sicher nicht "Girl-crazy", sondern, um mal den göttlichen Komponisten von "s&w" (auch schon 40 Jahre alt, also, der Song, der Komponjist ist schon 60 - und tot) zu zitieren, "Wemen not girls rule my world".
Ist es nicht immer anstrengend, wenn es schön werden soll? Und in unserem Alter im richtigen Leben jedemanden zu finden ist auch anstrengend. Alleine alt zu werden stell ich mir noch anstrengender vor.
Fürs erste Date brauch man halt die Nerven. Mein Ding ist das nicht, zumal ich dafür auch extra nach Berlin musste. Habs mit der ersten Frau geübt, und mir die Zweite dann gleich genommen.... So hielt sich der Stress in Grenzen.
Aktuell spukt mir die ganze Zeit der Ironman 2019 im Kopf rum. Blödsinn, klar. Aber wie das so ist mit Engelchen und Teufelchen, sie werden noch ein Weilchen brauchen, mal gucken, wer gewinnt.
Ah, interessant, kannst Du denn Engelchen und Teufelchen unterscheiden? Ich oft nicht
Ist es nicht immer anstrengend, wenn es schön werden soll? Und in unserem Alter im richtigen Leben jedemanden zu finden ist auch anstrengend. Alleine alt zu werden stell ich mir noch anstrengender vor.
Puuh. Leicht ist besser als anstrengend. Allein alt zu werden ist ein Punkt, der nicht so verführerisch klingt. Aber das Schöne ist ja, dass man sich nie so alt fühlt wie man tatsächlich ist.
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Fürs erste Date brauch man halt die Nerven. Mein Ding ist das nicht, zumal ich dafür auch extra nach Berlin musste. Habs mit der ersten Frau geübt, und mir die Zweite dann gleich genommen.... So hielt sich der Stress in Grenzen.
Du schreibst, dann telefonierst Du und dann hast Du ein Date in Berlin? Krass.
für die schöne Geschichte von heute, Pantone!
Prima, dass dein Filius so putzmunter ist. Ich kann schon nachvollziehen, dass man ab und zu ein wenig in Sorge ist um seinen Nachwuchs, wenn es um Sport geht. Nicht nur Michael Schumacher, sondern auch etliche Radfahrer und Triathleten haben in den letzten Jahren reichlich Stoff geliefert, wie schnell es damit vorbei sein kann. Heute auch noch die Nachricht von Kristina Vogel...
Also versuchen wir eben, so gut und so verantwortlich zu leben, wie uns das möglich ist. In welcher Konstellation auch immer. Alter ist dabei nur eine Zahl. Es schützt weder vor Einsamkeit noch vor Torheit. Und manchmal auch nicht vor Schmetterlingen...
__________________ "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)