Nach einer im wahrsten Sinne des Wortes besch&%!% Nacht klingelte also um 6.30 Uhr mein Wecker. Ja, das kenne ich schon. Aufregungstechnisch bin ich zunehmend weniger resistent

Also bestand das Frühstück unter anderem aus einer Immodium und fiel ansonsten eher sparsam aus.
Nach dem Aufstehen übrigens zunächst der Gang auf die Waage… 59,3kg… oh Schreck!!! Also schnell wieder runter und versucht, es mit Fassung zu tragen – hier musste wohl einfach hingenommen werden, was eh nicht mehr zu ändern war.
Kneifen war weder wegen meiner Sch%&§-Nacht, noch wegen meiner angefressenen Kilos eine Option. Also planmäßig gegen 7.30 Uhr los. Alleine. Meine Family hatte verständlicher Weise keine Lust bei ca. 4°C den Vormittag am Rand einer Laufstrecke zu verbringen.
Der Lauf startete fast pünktlich, gegen 9.32 Uhr und vorher traute ich mich sogar noch, einen Riegel und eine Banane zu essen, da mein Magen sich bis dahin recht kooperativ verhielt.
Da ich nur eine ¾ Laufhose, ein langes Unterhemd und ein kurzes Funktionsshirt trug war mir recht kalt, ich wollte los, und hatte mich also für den Start eher vorne einsortiert. Zeitlich spielte das keine Rolle, gewertet wurde die Nettozeit.
11…10…9… der Countdown lief (und startete tatsächlich bei „11“, da es gestern noch 11 Tage bis Weihnachten waren!)…3…2…1… LOS!!!!
Gelaufen wurde, ich glaube, ich hatte es erwähnte, eine 5km Runde (laut Ausschreibung 5,025km oder so), und die optional 1 bis 4 mal. Jeder, wie er mochte, entschieden werden konnte spontan.
Also los, geplant hatte ich nach wie vor 4 Runden zu laufen und Runde 1 ging in 25:45 überraschend locker und mein Magen & Co entspannten sich zunehmend.
TOLL!!! Also weiter: Runde 2 wurde mit 25:28 minimal flotter, dafür aber gefühlt schon deutlich anstrengender. Uffff! 10km in gut 51 Minuten. Für die erste Hälfte eines 20ers prima. Den Gedanken, den ich kurz hatte, nämlich wie schön es wäre nun einfach rechts ins Ziel abzubiegen verwarf ich rasch wieder. Er war keine ernsthafte Option.
Also weiter: Runde 3.
Boaaaahhhh!!! Die war gefühlt deutlich länger als die ersten beiden. Und zog sich und zog sich und zog sich. Wie Kaugummi------------------.
Als ich nach weiteren 25:38 ganz zufrieden aber doch schon recht kläglich schnaufend die 3. Runde beendete, war die Versuchung aufzuhören größer denn je!
Das Läuferfeld wurde halt immer dünner, ein Mann kurz vor mir, den ich auf den letzten paar Km als „Pacemaker“ genutzt hatte, bog auch ab in Richtung Ziel… und ich!? Ein paar deutliche Worte meinerseits an meinen inneren Schweinehund ließen ihn übergangsweise etwas zahmer werden und mich weiterschnaufen. „So`n Mist! … Warum tust Du Dir das an? … Könntest gerade gemütlich mit Deiner Family 2. Frühstück machen!!! …„ Gedanken wie diese gingen mir reihenweise durch den Kopf. Kennen die Meisten von uns wohl...
Aber nun hatte ich die 4. Runde begonnen AUFGEBEN WAR KEINE OPTION MEHR!!!!!!!!!!!!!!! Kurz nach Beginn der 4. Runde stieß ich auf zwei Läufer. Also eine Läuferin und einen Läufer. Beide noch ziemlich gut gelaunt … und gesprächig! Ääääähm... tatsächlich, gesprächig! Ja und irgendwie waren wir ziemlich fix „auf einer Wellenlänge“ und machten einen "Plan". Meine Gedanken, dass ich meine Zeit hier in der 4. Runde eigentlich sinnvoller als mit irgendwelchem Gequatsche verbringen konnte, schob ich schnell beiseite, etwas durchschnaufen kam mir zu diesem Zeitpunkt irgendwie recht gelegen. Also, zurück zu unserem „Plan“. Wir also nach dem Motto: „Ey, psssst! Erst überholen wir die mit der pinken Mütze, dann den Typen in grau. … ja, klasse!!! … Nun weiter mit der mit den roten Schuhen, anschließend den mit dem schon etwas angespannt aussehenden Laufstil! … Großartig und loooooooooooooooos!!!“
Unfassbar, aber so konnten wir tatsächlich auf den nächsten etwa 3km noch ordentlich Läufer einsammeln!
Ca. 1,5 km vor dem Ziel schwächelten meine beiden „Zugesel“ leider etwas und ich musste sie wohl oder übel zurücklassen

Denn, man glaubt es kaum, meine Beine wollten immer noch LAUFEN!!! Und so konnte ich die 4. Runde noch in sagenhaften 25:18 besiegen!
Somit stand Im Ziel eine Gesamtzeit von
1:42:10 auf der Uhr und ich trabte rundum zufrieden als 4./45 Frauen gesamt und 1./5 Ak. ins Ziel.
Wow! Erwartungen klar übertroffen und festgestellt: Da geht noch was!!!
Fazit: wohl noch nie bin ich ein so gleichmäßiges Rennen gelaufen und habe mich sogar, natürlich „den Umständen entsprechend“, noch gut gefühlt!!!
Und außerdem…: mein Fuß, der die ganze letzte Saison über regelmäßig Zicken gemacht hat, hält!!!
Rundum zufriedene Grüße
Franzi