Live-Sendung 14.03.2008: Training mit F. Vytrisal, optimale Kurbellänge, Cube-Bikes - Seite 27 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Warum kommt jetzt eigentlich keiner mit dem Lehrdeputat von Hochschullehrern? Sind das nicht acht 'Schulstunden' pro Woche, bei 30 Wochen im Jahr. Und damit es nicht zu eng wird, jedes 5. Semester gar keine Lehre, sprich Forschungssemester.
Natürlich hängt das mit den Forschungsverpflichtungen zusammen. Es gibt aber viele Uni-Profs, die nicht forschen.
Was Raimund angesprochen hat, ist auch nicht ganz unwichtig: Wenn man den Job wirklich gut macht, ist man so eine Art Entertainer. Und solch eine Leistung ist nun mal nur begrenzt reproduzierbar.
Oder anders ausgedrückt: Was ist der Storman eigentlich für eine Lusche? Macht max. zwei Ironman im Jahr, und das wars dann..... Der bleibt ja unter 17 Stunden Jahresarbeitszeit.
Und wie mache ich denen so einen Job schmackhaft? Schließlich lockt ja auch das große Geld in der Industrie oder der freien Wirtschaft...
Lehrer sollten schlecht bezahlt sein, denn dann machen es wirklich nur die, die es wollen. Nicht auszudenken, wenn man da Kohle machen könnte. Dann würde diese geldgeilen, powerpointschrottproduzierenden Pflaumen, die jetzt Jura und BWL studieren, Lehrer werden.
Mal ehrlich: Ich habe vor Lehrern größten Respekt. Von mir aus können sie noch mehr Freizeit haben und noch mehr verdienen. Denn sich jeden Tag vor einen Haufen teilweise völlig aus der Reihe geratener Jugendlichen zu stellen, ist für mich nicht vorstellbar. Ich war früher Nachhilfelehrer in der "Schülerhilfe" und träume noch heute davon Ich denke zudem, dass die Ansprüche an die Lehrer enorm gewachsen sind. Von Seiten der Schüler und von Seiten der Eltern. In meinen Augen ein echter Knochenjob.
Ist es unter den gegebenen Umstaenden also entschuldbar, dass viele Lehrer ihren Beruf nicht als Ganztagesjob ansehen?
So? Sehen das die Lehrer wirklich so oder eher du und viele in der Gesellschaft?
Zitat:
Zitat von dude
Ist mein Eindruck. Sei es in der Schule, ...
Den Eindruck, den man als Schüler hatte, zählt nicht. Willst du wirklich behaupten, du warst mit max. 19 Jahren (in den meisten Klassen deutlich jünger) und ohne jegliche Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt in der Lage, die tatsächliche Arbeit von Lehrern (oder anderen Berufsklassen) zu sehen? Für einen Schüler existiert nur das, was er sieht. Der Unterricht zum Beispiel plant sich von alleine, und wenn nicht, dann ist das sowieso nur Kinderkram...
Zitat:
...Donnerstag um 11h vor den Ferien auf der Autobahn ...
Wow, alles Lehrer da im Stau? Meinst du wirklich? Oder ist Stau nicht der Beweis dafür, dass auch andere Leute Donnerstags um 11 Uhr nicht arbeiten...?
Zitat:
Zitat von Raimund
Ich denke, es ist einfach zu sagen, dass ein Großteil der Lehrer überfordert ist und das daher kommt, weil sie schlecht ausgebildet wurden bzw. schlechte Noten in der Schule hatten.
Woher könnte Überforderung noch kommen? Von mieserablen Arbeitsbedingungen vielleicht?
Zitat:
Die Frage ist doch, was muss ein guter Lehrer können?
Perfekte Frage!! Wer kennt die Antwort?
Zitat:
Ist es tatsächlich besser noch intelligentere Schüler für den Lehrerberuf zu akquirieren?
Ich halte die generelle Einschätzung, dass vor allem schlechte Schüler Lehrer werden wollen für bedenklich. Bevor der liebe Herr Rauin so etwas veröffentlicht, sollte er diese These genau untermauern können, also z.B. nach Schulzweigen aufschlüssen können. Ich halte es für unverantwortlich (und nebenbei bemerkt für eine Unverschämtheit), so etwas Gymnasiallehrern zu unterstellen. Deren Staatsexamens-Studium umfasst meistens nahezu die gleichen fachwissenschaftlichen Umfänge wie das Diplom-Studium und meistens noch mehr fachliche Umfänge als bei einem Magister-Studium...
Zitat:
Zitat von dude
Warum muessen Lehrer unkuendbar sein?
Die Frage ist nicht ganz unberechtigt.
Im heutigen mangelhaft ausgestatteten Schulsystem macht der Beamtenstatus aber Sinn, sonst würde ja jeder sofort streiken...
Zitat:
Die Attraktivitaet soll durch die Ferien ruhig aufrecht erhalten werden, keine Frage. Es ist halt die falsche Motivation fuer viele.
Das ist die falsche Motivation, das stimmt! Denn was aus Schülersicht stimmt, stimmt in Lehrerposition nur noch begrenzt... Wer die vielen Ferien als Motivation nimmt, ist definitiv falsch in dem Beruf (zumindest in dem eines Gymnasiallehrers), denn er hat dann keine Ahnung vom Unterschied zwischen den Ferien für Schüler und Lehrer...
Was Studien und publizistische Polemik alá Herrn Rauin angeht:
Davon halte ich rein gar nix: Er vermischt (angebliche) Studien mit pseudowissenschaftlichen Arbeiten und persönlichen Vermutungen.
Sowas ist extrem unprofessionell und kann man vielleicht in der Bunten und dem Berliner Tagesblatt bringen. Mich beeindruckt das kein bisschen und schließlich verdient er auch noch sein Geld damit...
Finde die Beurteilung der Schwere eines Jobs äußerst schwierig.
Nur mal zwei Beispiele:
Wer verdient mehr Bezahlung?:
1. Der Lehrer:
6 Uhr 30: Aufstehen, Fahrt zur Schule
7 Uhr 45 - 13 Uhr: Unterricht (Klasse 5-13). In der Pause Aufsicht auf dem Schulhof.
13-15 Uhr: Zusammensitzen mit den Kollegen und Debatieren über Veränderungen der Klassenräume und AG-Betreuung
15-18 Uhr Beginn der Klausurdurchsicht (Stufe 12 Mathe LK)
2. Der IT-Aussendienstler:
6 Uhr: Aufstehen und Fahrt zum Flugplatz
7 Uhr 45: Einchecken und warten auf Abflug
9 Uhr: Abflug, Köln-Berlin
10 Uhr 15: Ankunft Berlin, Auschecken und Fahrt mit dem Taxi zum Kunden
11 Uhr 15: Ankunft beim Kunden, kurze Absprache über die zu erwartenen Themen, Warten auf weitere Diskussionsteilnehmer
12 Uhr: Mittagessen mit dem Kunden im Vier Sterne Restaurant
13 Uhr 30: Beginn der Präsentation mit anschließender Diskussion
15 Uhr 30: Ende der Verhandlungen. Man entschließt sich an einem weiteren Termin über Vertragsmodalitäten zu diskutieren.
15 Uhr 45: Abfahrt zum Flughafen, Einchecken...
18 Uhr: Ankunft zuhause
Der Lehrer natürlich, denn DIESEN IT-Außendienstler gibt es nicht (höchstens hat er manchmal so einen Tag, wobei er am Flughafen und im Flieger noch den Feinschliff an seine Präsentation anlegt). Außerdem wurde am Vorabend noch bis 22 Uhr mit den Kollegen am Angebotstext gefeilt.
Erinnert mich auch an die Geschichte mit der Frau, dem Mann, dem Weihnachtsmann im Auto und dem Verkehrsunfall. Bin zu faul zum Suchen, eifrige Forumsleser werden sich erinnern.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Sowas ist extrem unprofessionell und kann man vielleicht in der Bunten und dem Berliner Tagesblatt bringen.
Zumindest eignet es sich dazu, dass Du nun siehst, wie der Spiegel sich aufstellt. Kaum kennt man sich bei einem Thema mal wirklich aus, ist es vorbei mit der Spiegel-Herrlichkeit.
@Felix: Warum verteidigst Du den gesamten Berufstand? Wer zeigt mit dem Finger auf Dich? Darf man sich als aussenstehender mit gehoerigem Einblick kein Bild machen?
Kennste den: Was ist ein Jurist am Meeresboden? Ein guter Anfang.
Der Lehrer natürlich, denn DIESEN IT-Außendienstler gibt es nicht (höchstens hat er manchmal so einen Tag, wobei er am Flughafen und im Flieger noch den Feinschliff an seine Präsentation anlegt). Außerdem wurde am Vorabend noch bis 22 Uhr mit den Kollegen am Angebotstext gefeilt.
Erinnert mich auch an die Geschichte mit der Frau, dem Mann, dem Weihnachtsmann im Auto und dem Verkehrsunfall. Bin zu faul zum Suchen, eifrige Forumsleser werden sich erinnern.
Doch, den gibt es (mindestens einmal)...
Aber du hast Recht. Genau das wollte ich damit sagen.
Im Übrigen möchte ich hier auch niemanden verteidigen, sondern nur zum vorsichtigen Umgang mit Äußerungen diesbezüglich aufrufen.