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Zitat von Klugschnacker
Mir gefällt es gut, was da bei der Challenge läuft (Bahrain, Dubai, Oman, Rev3).
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Ich finde es auch zunächst mal gut. Die WTC braucht ein Gegengewicht, damit sich im Triathlon kein Monopol entwickelt und Wettbewerb belebt das Geschäft.
Die Challenge-GmbH hat zwei Schwachpunkte in der WTC-Entwicklung erkannt und mustergültig ausgenutzt. Einerseits wird bei Ironman-Rennen (mit Ausnahme von Hawaii) Windschattenfahren im Profi- und Age-Grouper-Bereich m.E.n. viel zu sehr toleriert und starke Radfahrer dadurch entscheidend benachteiligt.
Challenge Bahrein war da, was man bei der hervorragenden HD-Übertragung perfekt beobachten konnte, ein exzellentes Gegenbeispiel: mit genügend Kampfrichtern, genügend breiten Straßen und vernünftigen Regeln (20m-Windschattenbox) kann man auch auf brettebenen Kursen faire Rennen gewährleisten, selbst bei enorm hoher Lesitungsdichte, bei der viele Profis nahezu zeitgleich mit dem Schwimmen fertig werden.
Der zweite Schwachpunkt war die Preisgeldentwicklung (und Antritsgeldentwicklung) der WTC seit der Einführung des KPR. Ein professioneller Sport muss auch mit seinen Spitzensportlern fair umgehen. Wenn ein Sport boomt, die Starterfelder schneller voll werden, die Startgelder für Agegrouper immer teurer werden, erkennbar wesentlich mehr Geld im Umlauf ist, müssen auch die Preisgelder steigen. Sind sie aber kaum, weil die WTC ihre Profis im vergangenen Jahr über ihr Punktesystem an sich gebunden hat, zumindest die Profis, die auf Hawaii starten wollten und Kona hat ein solches Alleinstellungsmerkmal, dass es sich kein echter Langdistanzprofi leisten kann, auf einen Start dort zu verzichten.
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Zitat von Klugschnacker
Zu den Dopingkontrollen: Das ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht die Aufgabe der Veranstalter. Dopingkontrollen müssen unabhängig von Veranstaltern durchgeführt werden. Einige Triathlon-Siege der letzten Wochen sind hochgradig suspekt.
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Dopingbekämpfung ist sicher hauptsächlich Aufgabe der WADA und der zuständigen Verbände und nicht direkt Aufgabe der Veranstalter (wohl aber indirekt) Allerdings ist effektive Dopingbekämpfung immer auch eine Frage des Geldes. Und von den neuen Wettkämpfen der Triple Crown-Serie profitieren die o.g. Institutionen nichtmal im Ansatz, weil es vermutlich in Bahrein, Oman und Dubai keine Triathlonverbände mit entsprechenden Gebühreneinnahmen gibt, wie sie in Europa und in den USA üblich sind.
Die WADA kontrolliert im Auftrag der Triathlon-Fachverbände in erster Linie die Kadersportler, die in Rio an den Start gehen wollen.
Die WTC finanziert (über die WADA) einen zusätzlichen Testpool für die Top-Athleten mit WTC-Lizenz, die in Hawaii an den Start gehen (bzw. gehen wollen).
Wenn sich jetzt neben dem Testpool der ITU für den Olympischen Triathlon, dem Testpool für die Athleten mit WTC-Profi-Lizenz eine dritte Gruppe von Profi-Athleten entwickelt (und diese Entwicklung wird es garantiert geben, denn man kann als Triathlet nicht auf allen Hochzeiten tanzen!), die sich klar auf die bei der Triple-Crown-Serie in Aussicht stehenden Preisgelder fokussiert, dann muss auch für diese Athleten ein zusätzlicher Testpool geschaffen und finanziert werden.