Huch, vierzehn Tage Pause!
Samstag, ach, was sag ich: Mittwoch standen schon Schilder auf der Strecke, dass die B8 ab heute gesperrt wäre.
Ich also am WE das Krad mal wieder angeworfen, um für eventuelle Abkürzungen durch die Botanik gerüstet zu sein.
Vom Wetter hab ichs dann abhängig gemacht, ob ich heut die Moppeten nehme oders Fahrrad.
Ok, Nebel, 18°C am Morgen, also gleich die Radhose gegriffen.
Wurde ein phänomenaler Tag, wenngleich die ersten 30km interessante strömungstechnische Eigenarten zeigten.
Während die Luftfeuchtigkeit an den Beinen innen kondensierte, ganzflächig auf der Brille, waren die Arme nur aussen feucht.
Offensichtlich gibts da, ebenso wie an den Beinen innen, ne Zone mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit, was nen Druck- und damit Temperaturabfall nach sich zieht.
Was nutzt uns diese Beobachtung?
Keine Ahnung, ehrlich, und ob und was es am Hinterrad kondensiert, konnt ich nicht gucken;- dazu war ich zu schnell, wenngleich nicht schnell genug, oder wenigstens nicht so schnell wie neulich aufm Heimweg mit der Blauen Banane.
Das war für die Russische Rakete ernüchternd;- immerhin tat mir das G´nack nicht weh und das war auch gut so, denn es warteten ja noch n paar Stunden Arbeit auf mich.
Immerhin käste mich die Radlerei nu den ganzen Tag an und ich hatte extrem wenig Luschd, abends noch 35km heimzugurken, wenngleich mir das wenig nutzte, wenn ich nicht drei Tage im Laden campen wollte.
Wollte ich nicht, also alles verfügbare an Leuchten ans Bike gesteckt und ab durch die Mitte.
Die ersten Kilometer waren wie morgens die letzten nervig.
Verkehr, Ampeln und rote Welle.
Dann gings aber flott, wenngleich mich der Asphalt auf der Eisenmannrunde zunehmend weniger begeistert.
Extrem rauh, geflickt oder halt auch nicht und dementsprechend rissig.
Mal gucken, ob 25er Reifen da nicht besser wären und etwas komfortabler oder gar leichter rollen.
Nach ner halben Stunde wars stockduster und ich mit der Sigma Ellipsoid verloren.
Naja, jedenfalls war ich schneller als ich mit der Leuchte gucken konnte.
Die letzten Kilometer sind etwas bewaldet und das Viehzeugs rennt nur weg, wenns was hört.
Lautlos herannahende Scheinwerfer guckts, dämlich auf der Gasse stehend, an, um wegzurennen, wenn die Bremse quietscht.
Ich brauch also ne Radlaufglocke oder sonst irgendein Krawallinstrument wie Bierdeckel in den Speichen.
Fürn Weltrekord hats dennoch gereicht, wenngleich ich erst nach ein paar Metern den Tacho genullt hab.
32,01km/h im Schnitt, 1:06:irgendwas;- ab und zu erschreck ich vor mir selber und freu mich gleichzeitig, dass ich wenigstens ab und an dran denke, die richtigen Knöpfchen zu drücken. Wie hats mir früher gestunken, wenn ich zwar beim Startschuss die Stoppuhr gedrückt hab, aber erst Stunden nachm Zieleinlauf auf der Heimfahrt dran dachte, sie wieder zu anzuhalten, bis ichs irgendwann aufgegeben hab.
Also;- jedenfalls kann ich mich notfalls an diese Raserei mitm Fahrrad gewöhnen.
Ach ja: gestern (oder wars vorgestern oder noch früher?) hatten wirs davon, dass der schnellste Staffelradler beim Regensburg-Triathlon dieses Jahr nen satten 48er Schnitt (über 40km) gefahren ist. Inklusive Wechsel.
Gut, den Schelmengraben hoch garantiert nicht und auch danach gehts nochmal etwas bergauf, die gleichen Höhenmeter freilich auch wieder bergab, aber für sowas fehlt mir die Vorstellungskraft, rein auch durch die Rechnererei bei den Langstreckenrennen.
5Minuten in der Box holt man auf der Strecke nicht raus;- da muss die Konkurrenz schon auch solange stehenbleiben;- je Runde werdens bestenfalls ne handvoll Sekunden, und das auch nur mit Glück.
Was man bergauf verliert, fischt man bergab nicht ausm Teich und in der Ebene erst recht nur ganz schwer.
48er Schnitt auf der Strasse und alles andere als flach;- da fehlt mir kleinem Licht der Sauerstoff, um die
gloternde Lut des Verständnisses zu entfachen...