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Man bekäme dann plötzlich AFD-Wahlbeamte, -Staatssekretäre, AFD nahe Amtsdirektoren im Bildungsbereich, der Justiz, der Polizei, dem Verfassungsschutz, der Kultur, der Jugend usf. Die kurz- und Langzeitfolgen können verheerend sein. Wo soll ich mich dann beschweren, wenn AFD nahe Polizisten, die es natürlich jetzt schon gibt, einer Anzeige wegen rassistischer Übergriffe in der U-Bahn z.B. nicht nachgehen, und die vorgesetzten Beamten meine Beschwerde nur abheften oder gar im Papierkorb verschwinden lassen?
Was tun, wenn das Jugendamt Gelder für AFD-Jugend-Zeltlager mit Neonazis stellt, das Bauamt Strassen nach Rudolf-Hess, Leni-Riefenstahl, Gebäude nach Albert Speer benannt, der Volkstrauertag wieder Heldengedenktag heisst? Oder die öffentlichen Betriebe mit AFD nahen Personen besetzt und z.B. die Berliner Wasserbetriebe und andere öffentliche Einrichtungen dann versilbert und privatisiert, den Mietendeckel in Berlin aufhebt usf. Die Beispiele lassen sich steigern, ich nannte nur die harmlosesten.
Deswegen gilt es eine AFD Regierungsbeteiligung auch in den Ländern auf jeden Fall zu verhindern, weil die Länder in vielen Bereichen die staatliche Hoheit besitzen.
Solche Prozesse sind längst Realität. Die Bürgermeisterin unserer italienischen Partnerstatdt ist seit der letzten Wahl eine Kandidatin der Lega und hat dann auch schon mal dafür gesorgt, dass die Gelder für den Städteaustausch gekürzt werden.
Nichts Dramatisches, aber Drama würde den Bürger auch nur verschrecken.
Ja, und genau das ist es, warum die AfD so viel Erfolg hat. Wer CDU wählt, hat sich viele Jahrzehnte darauf verlassen können, daß auch CDU drin ist, also konservative Politik gemacht wird. Frau Merkel hat über die letzten 10 Jahre vieles von diesem konservativem Kern entfernt, und CDU-Mitglieder, die an alten konservativen Werten festhielten, erfolgreich ins Abseits gestellt. So manchen Schritt zu weniger Konservativ hielt ich auch für gut - aber andererseits muß man nun mal anerkennen, daß es Menschen gibt, die eine politische Vertretung für diese Ansichten brauchen, und das steht ihnen in einer Demokratie auch zu. ...
Das Versagen der politisch Konservativen, indem sie konservative Menschen nicht mehr anspricht, kann noch ein unangenehmes Nachspiel haben und ein politisches Monster aufbauen. Ich habe als Bayer nie die CSU gewählt, fand die Partei aber trotzdem gut und wichtig. Heute würde ich problemlos die CSU wählen - oder SPD oder die Grünen. Es ist beliebig geworden.
Was ist denn der Unterschied bei den etablierten Parteien.Es gibt keinen.
Niemand wagt eine wirkliche Opposition.Wenn ja, wird diese direkt nieder gemacht
und in die rechte Ecke gestellt.
Es gibt nur zwei Probleme in Deutschland:Das Klima und an jeder Ecke lauern die bösen Nazis.
Was ist denn der Unterschied bei den etablierten Parteien.Es gibt keinen.
Niemand wagt eine wirkliche Opposition.Wenn ja, wird diese direkt nieder gemacht
und in die rechte Ecke gestellt.
Es gibt nur zwei Probleme in Deutschland:Das Klima und an jeder Ecke lauern die bösen Nazis.
Die Beliebigkeit der Parteien hat für die Regierenden den Vorteil, dass das Wahlvolk quasi wählen kann, wen es will, Hauptsache es wählt. Je nach Sichtweise kann man das als politischen Erfolg sehen. Gegen eine gewisse Kontinuität ist ja auch nichts einzuwenden. Kann halt sein, dass es irgendwann solche Blüten wie Trump treibt. Zum Glück sind Amerikaner nicht besonders obrigkeitshörig.
Das finde ich eine zu verkürzte Darstellung der Entwicklung der CDU …
Ich wollte ja auch keine geschichtliche Abhandlung schreiben, sondern die aktuelle CDU und die Vorstellungen aktueller konservativer Wähler ansprechen.
Keko hats verstanden:
Zitat:
Zitat von keko#
Das Versagen der politisch Konservativen, indem sie konservative Menschen nicht mehr anspricht, kann noch ein unangenehmes Nachspiel haben und ein politisches Monster aufbauen. Ich habe als Bayer nie die CSU gewählt, fand die Partei aber trotzdem gut und wichtig. Heute würde ich problemlos die CSU wählen - oder SPD oder die Grünen. Es ist beliebig geworden.
Geht mir ähnlich, und der Wahlomat der letzten Wahlen hat diesen Eindruck bestätigt. In (für mich) wesentlichen Punkten kann ich die "Altparteien" kaum noch differenzieren. Kein Wunder, daß so mancher schon von der "Einheitspartei" spricht; der Eindruck wird gerade bei Thüringen noch verstärkt: alle sind vor allem gegen die AfD - das ist wichtiger, als der eigene Markenkern. Und die Folgen sind auch schon vielfach zu sehen, z.B.:
Zitat:
Zitat von keko#
... Kann halt sein, dass es irgendwann solche Blüten wie Trump treibt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dem kann ich nur zustimmen.Sobald ein Politiker der Altparteien den Mund aufmacht bekennt er sich zuerst zur Demokratie in diesem Land.Anschließend lässt er wissen wer der böse Feind ist und alles zerstören will,nämlich die AFD.
Nur seine Partei ist der wahre Glaube.Das kommt mir doch auch sehr bekannt vor die bedingungslose Huldigung zum System.
Das kommt mir doch auch sehr bekannt vor die bedingungslose Huldigung zum System.
Das macht her doch auch jeder wenn er von seinem "System (Rad)" spricht.
Zum Thema:
Ich kenne keinen Politiker der jemals behauptet hat, das die anderen Parteien besser als seine sind.
Jetzt mal ne ganz steile These:
Im Grunde sollte die AfD wirklich mal einen Legislaturperiode in einem Bundesland regieren.
Ich wäre echt gespannt was da rauskommt.
Klar, das will natürlich keiner.
Es wäre aber geil zu sehen, wie die mit Anlauf sich an Themen die "Fresse einrennen" würden, wovon sie absolut keinen Dunst von haben.
Die FPÖ in Austria hat ja auch nicht viel hinbekommen.