Die 64 % gelten fürs 3. Quartal, also die Sommermonate. Übers ganze Jahr ist es immer noch etwas weniger, da der Solaranteil im Winter deutlich einbricht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Automobilindustrie: Erst hat man den eigenen Kunden das Elektroauto madig gemacht (linksideologischer Quatsch), heute beklagt sie, dass ihre Elektroautos nicht gekauft würden.
Das stimmt m.M.n. nicht ganz. Die Firmen haben nie ihre eigenen Produkte madig gemacht - sie haben sich allerdings gegen die politischen Zwänge zu einem hohen Elektroautoanteil gewehrt. Linksidelogischer Quatsch ist nicht das Elektroauto an sich, sondern die politisch gewollte viel zu schnelle "Alleinherrschaft". Und natürlich beklagen sie, daß die Absatzzahlen, auf die ihre Entwicklungen und Investitionen auf Grund politischer Vorgaben ausgelegt waren, nicht annähernd erreicht werden - das Geschäft ist leider für viele noch nicht profitabel.
Wären übrigens die Elektroautos in den Augen der meisten Menschen (also bezogen auf ihre Nutzerfunktionen) so überlegen, wie es die Fans der BEV sehen, bräuchte man keine politischen Vorgaben, um sie schnell zu verbreiten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wären übrigens die Elektroautos in den Augen der meisten Menschen (also bezogen auf ihre Nutzerfunktionen) so überlegen, wie es die Fans der BEV sehen, bräuchte man keine politischen Vorgaben, um sie schnell zu verbreiten.
Klassischer Strohmann. Von der Überlegenheit der Elektroautos war keine Rede.
Wir brauchen die Elektroautos nicht, weil sie die besseren Autos wären (obwohl sie das mittlerweile in vielen Aspekten sind). Wir brauchen sie für den Erhalt der Lebensgrundlagen der kommenden Generationen.
Weil hier Gemeinnutz gegen Eigennutz steht, fördern wir die Elektroautos völlig zurecht durch politische Maßnahmen.
Ich sehe nirgendwo einen Beleg für diese Behauptung, in Deutschland sei die elektrische Grundlast zu wackelig für große Rechenzentren, in denen künstliche Intelligenz trainiert wird. Es spielt aber auch keine Rolle. Denn selbst wenn es so wäre – es folgt nichts weiter daraus.
Nur zur Klarstellung, ich behaupte nicht, dass Deutschland heute keinen Strom hätte oder Rechenzentren nicht betreiben könnte. Die physische Verfügbarkeit ist nicht das Problem.
Für KI-Training brauchst du über Monate garantierte 24/7 Hochlast zu verlässlichen, planbaren und langfristig wettbewerbsfähigen Preisen.
Und genau dort entsteht der Unterschied:
– hohe industrielle Strompreise
– volatile politische Rahmenbedingungen
– Unsicherheit über Netzausbau, Abgaben, CO₂-Kosten
– fehlende Verträge mit 10–20 Jahren Preissicherheit
Training zieht dorthin, wo Energie billig, stabil, planbar und rechtlich langfristig berechenbar ist. Da sind die USA, Kanada, skandinavische Wasserkraftstandorte, teils sogar Kernenergieregionen mehr gefragt. Ok, jetzt wirst Du sagen, die haben es nicht verstanden und keine Ahnung von Effizienz. Sie entscheiden aber anders als Du wünschst.
Dass Deutschland Rechenzentren für Inferenz und klassische IT betreiben kann, steht völlig außer Frage. Für das energieintensive Modelltraining, also den wertschöpfungsstärksten Teil, fehlen jedoch die langfristigen Preis- und Stabilitätsgarantien. Darauf bezog sich mein ursprünglicher Punkt.
Der Strompreis allein und die Planungssicherheit diesbezüglich allein würden aber auch nicht ausreichen. Da hat Helmut wichtige weitere Faktoren ins Feld geführt.
KI-Training ist kein „Geht der Strom an?“-Problem, sondern ein „Wie sicher ist mein Preis in 2030?“-Problem.
Zitat:
Es gehört zu den Unverschämtheiten unserer Zeit, dass jene, die die Elektrifizierung der Wirtschaft stets bekämpft haben, sich nun über mangelnden Strom beschweren. Ähnliches findet man in der Automobilindustrie: Erst hat man den eigenen Kunden das Elektroauto madig gemacht (linksideologischer Quatsch), heute beklagt sie, dass ihre Elektroautos nicht gekauft würden.
Den Punkt würde ich gern entkoppeln. Ich bin nicht gegen Elektrifizierung oder Erneuerbare, im Gegenteil. Ohne diese wird KI langfristig überhaupt nicht funktionieren. Meine Aussage bezog sich ausschließlich auf die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für energieintensives Training, also Kosten, Planbarkeit, Verfügbarkeit und Risiko. Das hat mit einem Widerstand gegen Elektrifizierung nichts zu tun.
Na ja, weiß nicht, wohin das alles führt. Für riesige Modelle brauchst du ungeheuer Energie. Aber möglicherweise geht der Trend zu kleinen Modellen. Maschinenbauer forschen und tüfteln da speziell an Modellen für den Automobilbau. Ich bekomme das direkt mit.
Das ist richtig. Letztendlich weiss auch niemand, wohin die Reise geht. Man sollte sich für verschiedene Szenarien rüsten.
Zitat:
Alles in allem sehe ich DE noch immer gut aufgestellt. Eines meiner Kinder hat sich kürzlich bei 3 Unternehmen in Stuttgart beworben, die mit Entlassungswellen in den Nachrichten sind. Sie bekam 3 Zusagen. Augen auf bei der Berufs- und Studienwahl! Man sollte langsam kapiert haben, wohin die Reise geht.
Ich sehe, dass wir 2029 den gesamten Haushalt für Soziales, Rüstung uns Zinsen aufwenden. Das wird schwierig. Was noch wichtiger ist, es fließt sehr wenig Kapital nach und sehr viel aus Deutschland heraus. Und das seit einigen Jahren. Ich gehe nicht davon aus, dass dies an altruistischem Gedankengut ala "Deutschland geht es jetzt so gut, wir helfen jetzt woanders" hängt
Ja, es ist eine Steigerung zum Vorjahr, aber nicht nötig, es toller darzustellen, als es ist:Die 64 % gelten fürs 3. Quartal, also die Sommermonate. Übers ganze Jahr ist es immer noch etwas weniger, da der Solaranteil im Winter deutlich einbricht.
Und der Windstrom deutlich zunimmt. Das ist fast ein Nullsummenspiel.
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PB
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Training zieht dorthin, wo Energie billig, stabil, planbar und rechtlich langfristig berechenbar ist. Da sind die USA, Kanada, skandinavische Wasserkraftstandorte, teils sogar Kernenergieregionen mehr gefragt. Ok, jetzt wirst Du sagen, die haben es nicht verstanden und keine Ahnung von Effizienz. Sie entscheiden aber anders als Du wünschst.
Nö, wieso sollte ich mir diese Leute im Land wünschen?
Wenn die Skandinavier es schaffen, mit umweltfreundlicher Wasserkraft die passenden Rahmenbedingungen (langfristige Lieferverträge zu Ramschpreisen) zu schaffen, finde ich das prima.
Wir kaufen ja ebenfalls billigen Ökostrom in Skandinavien ein. Wenn die Skandinavier ihren Strom lieber zu noch geringeren Preisen an US-Firmen verkaufen wollen, können sie das gerne tun. Vermutlich werden sie sich das aber zweimal überlegen.
Klassischer Strohmann. Von der Überlegenheit der Elektroautos war keine Rede.
Das nehme ich von missionarischen E-Auto Befürwortern wie TriVet hier oder auch einem Kollegen vor einer Woche anders wahr, die klingen öfter so, als ob es für "intelligente Menschen gar keine andere Option mehr geben dürfte", oder "keiner, der mal E-Auto gefahren ist, will je wieder Verbrenner fahren".
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wir brauchen die Elektroautos nicht, weil sie die besseren Autos wären (obwohl sie das mittlerweile in vielen Aspekten sind). Wir brauchen sie für den Erhalt der Lebensgrundlagen der kommenden Generationen.
Wir brauchen in der aktuellen Gesellschaft und Organisationsform Autos für die Mobilität, die bestimmte Funktionen und Bedürfnisse erfüllen müssen. "Erhalt der Lebensgrundlagen" ist dabei nur ein Aspekt unter mehreren, und geht auch weit über CO2-Emissionen hinaus. Aber gerade dort sehe ich die extrem materialintensiven E-Autos (wiegen ja alle deutlich mehr als vergleichbare Verbrenner) nicht in jeder Hinsicht als überlegen an, nur bezüglich der lokalen Emissionen sind sie unbestreitbar im großen Vorteil. Solange ein wesentlicher Anteil des Strommixes durch fossile Quellen gedeckt wird, und nicht jeder an der eigenen PV-Anlage lädt, ist der Beitrag zur globalen Emissionsminderung geringer, als gerne dargestellt. Norwegen ist gut dran, die haben viel Wasserkraft; Länder mit mehr Kohlestrom tragen da deutlich weniger mit E-Autos zum Klimaschutz bei.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Weil hier Gemeinnutz gegen Eigennutz steht, fördern wir die Elektroautos völlig zurecht durch politische Maßnahmen.
Man kann Eigennutz in geringem Maße einhegen durch Regulierungen, solange Eigennutz zu einem ausreichenden Anteil erfüllt wird. Wenn aber der angenommene Gemeinnutz diametral gegen den Eigennutz steht, dann scheitert jede Politik auf lange Sicht, außer sie greift zu diktatorischen Mitteln. Diese Denkweise liegt auch der einst gerne zitierten und angewendeten "Diktatur des Proletariats" zu Grunde: theoretisch als Gemeinnutz deklariert, war es praktisch gegen die Lebensvorstellungen der meisten Menschen gerichtet.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)