Ich arbeite in der Forschung in der biometrischen Statistik, weswegen ich solche Artikel immer ganz besonders interessant finde- und glücklicherweise kann ich sagen, dass es nicht SO einfach ist, die Aussage von Studienergebnissen ganz anders darszustellen, als sie eigentlich sind (ohne wirklich zu fälschen). Klar, wenn ein Leser null Statistikkentnisse hat, ist schon einiges machbar, aber in einem wissenschaftlichen Journal ist das nicht ganz so einfach wie manche wohl denken.
Ich hab den Original-Artikel gerade mal überflogen, finde aber irgendwie den Stichprobenumfang nicht. Wieviele Probanden waren es denn in der Studie?
Allerdings gibt es auch viele schlampig designte und einfach schlechte Studien, die es in zweit- und drittklassigen Wissenschaftsmagazinen bis zur Veröffentlichung schaffen, wo es keine oder nur sehr oberflächliche review-Prozesse gibt und die froh sind um jede Veröffentlichung, weil sie ihren Platz voll bekommen müssen.
Es gibt weiters einen immer größer werdenen Bereich von »grauer« Wissenschaft, also Artikel, Bücher, Studien usw. weit abseits von double-blind peer review, high impact usf. — und mir scheint gerade der Public Health-Bereich, in dem sich Interessen der BürgerInnen, der Politik und der Industrie kreuzen, ist da gefährdet. Die zunehmende Drittmittelisierung der Forschungslandschaft hat mächtig Potenzial, das nur weiter zu verschlimmern.
... und alle denken an Fettverlust wenn sie eigentlich lesen Gewichtsverlust ...
Die "Fälschung" fängt früher an als man glaubt, denn alleine schon das uns solch eine Studie interessieren ist ein Produkt.
Das mit dem Interpretieren ist eben doch so ne Sache, da muss man schon sehr viel Vorurteile wegschmeißen um da sauber raus zukommen. Auch lassen sich Daten sehr leicht massieren, das kann man dann noch nicht mal Fälschen nennen.
Es geht wie immer um die Ökonomie
Geht jetzt 81%-tige Schokolade suchen ...
Geändert von ScottZhang (28.05.2015 um 10:40 Uhr).