Wobei die Ziele der Grünen irgendwie deutlicher waren als die der Piraten sich jetzt darstellen.
Sehe ich auch so, grundsätzlich ist ja so dass die Piraten im Moment die Politik- und Parteienverdrossenheit in Deutschland "ausnutzen" und Ziele und Programme nur eine Nebenrolle spielen. Die anderen Parteien schaffen es ja in der letzten Zeit immer öfter auch den letzten der noch an eine der "großen" Parteien glaubt (und da nehm ich mich als SPD-Mitglied auch nicht aus) dazu zu bringen aus Protest auch mal nicht wählen zu gehen. Und diese Nichtwähler haben jetzt eben ein Ventil gefunden in der Piratenpartei.
Man muss aber deutlich sagen dass die Piraten inhaltlich noch aber überhaupt gar nichts brauchbares von sich gegeben haben, insofern sollte man mal abwarten, ich persönlich glaube nicht daran dass es auch nur halbwegs so aufwärts gehen wird wie damals bei den Grünen.
Schön, dass in Deutschland jeder eine Stimme hat. UND:
Nur weil die derzeitigen Parteien sich zu jedem Thema ausschweifend äußern, heißt nicht, dass diese jeweils eine fundierte Meinung dazu haben. Das Problem ist eher, dass diese erste Schnellschuss-Meinung dann auch noch immer durchgesetzt werden muss - koste es was es wolle.
Unabhängig von der Piratenpartei finde ich es gut, wenn ein Entscheidungsträger sich auch im Diskussionsprozess noch informieren, umentscheiden etc. kann.
Sowas nennt man Parlamentarismus. Was derzeit bei den "normalen" Parteien passiert, ist nur noch, eine aus der Hüfte geschossene Meinung bis zur Abstimmung zu verkaufen.
Die Frage war, ob Deutschland "die Piratenpartei" braucht.
Für "mich" ist eine Partei, die ohne Programm antritt keine wählbare Alternative!
Deshalb schrieb ich:
Zitat:
Zitat von Cruiser
Was die Piraten inhaltlich an Thematik bieten, finde ich fast schon frech.
Alternativen wären schon schön, aber dann bitte mit etwas mehr Inhalt starten...
Ich sehe auch nicht, dass die gesetzten Parteien Lösungen bieten wollen, also hoffe ich auf Alternativen, die aber auch inhaltlich mehr als markige Sprüche bieten sollten...
Finde nicht, daß Deutschland die Piraten braucht.
Bisher kommen da nicht wirklich Inhalte rüber (die Grünen hatten damals wenigstens ganz dick "Umweltschutz" auf ihrer Flagge stehen). Bisweilen kommen die Aussagen einiger Piraten geradezu dümmlich rüber.
Auch finde ich den Namen der Partei in einem Rechtsstaat sehr unglücklich gewählt
Ich bin noch längst nicht so politikverdrossen, dass ich die Piratenpartei aktuell wählen würde, aber trotzdem begrüße ich ihr Auftreten und auch ihre aktuellen Erfolge, so wie ich vor 20 Jahren auch das Auftreten der Grünen begrüßt habe, ohne sie damals auch gewählt zu haben.
Die etablierten Parteien haben damals die Ökologie in ihren Parteiprogrammen komplett vernachlässigt und so konnten die Grünen als anfängliche Ein-Thema-Partei ein der Bevölkerung vom Bauchgefühl wichtiges Themenfeld besetzen.
Der Erfolg der Piratenpartei beruht zum Teil auch drauf, dass die etablierten Parteien den für viele Leute mittlerweile sehr wichtigen Themenkomplex Internet/ Datenschutz/ Onlinerecht in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt haben.
Alleine die Abmahnindustrie, die sich in den letzten 5 Jahren entwickelt hat ( es gibt zahlreiche Kanzleien in Deutschland, die von nichts anderes mehr leben wie vom Verschicken sündhaft teurer Abmahnungen und die Anzahl der Betroffenen geht längst in die Hunderttausende, wahrscheinlich sogar Millionen) belegt, dass der Gesetzgeber auf diesem Gebiet in der Vergangenheit nahezu versagt hat.
wie man Facebook oder Google auf Dauer hinsichtlich Datenmissbrauch kontrollieren kann, weiß auch niemand, aber es wird wichtig, dass sich auch die Politik ernsthaft diesen Fragen stellt.
Ob die Piratenpartei hier die richtigen Lösungen parat hat, wage ich zwar zu bezweifeln, aber sie sind in der Lage das Thema zu besetzen.
auch die Grünen hatten in ihrer Anfangsphase keine ernst zu nehmenden Lösungen zum Thema Atomausstieg und Treibhausgase und es war trotzdem wichtig die Thematik überhaupt aufs Tableau zu bringen und die etablierten Parteien wach zu rütteln.
Wildern tun die Piraten hauptsächlich bei den Grünen und der SPD.
Und zu einem wesentlichen Teil bei den sog. Nichtwählerin. Also denjenigen die sich in letzter Zeit frustriert von allen etablierten Parteien von Wahlen komplett zurückgezogen haben.
Es ist für mich allerdings fast erschreckend, wenn man "Piraten" in Diskussionen erlebt, wie wenig substanziell durchdachtes da verbreitet wird. Gezielt den ein oder anderen Punkt in einer Diskussion zu besetzten und perspektivisch anders zu betrachten ist gut und hilfreich, aber sich vorzustellen sie trügen (allein) die volle Verantwortung würde mich eher unruhig schlafen lassen...
und was ist da der Unterschied zu SPD CDU FDP und co ?.... da kommt doch in den meisten Debatten auch nur hohle Floskeln... und sobald die Bildzeitung drüber berichtet wird das Gegenteil behauptet....
Am Anfang wird es mit den Piraten in den Parlamenten eher schwieriger. Denn sie kennen das Handwerkszeug und Prozesse im Politikgeschäft nur ungenügend. Dann gibt es bei ihnen unter Blut, Schweiß und Tränen einen mehrjährigen Prozess der Selbstfindung, den die medienkompatiblen Köpfe überleben die dann irgendetwas repräsentieren werden, was sich wie die (dann Splitterpartei) FDP ohne deren wirtschaftsliberalen Flügel anhört.
Also ich werde mit denen nicht richtig warm und finde das jedes moderate Weltbild durch bereits existierende Parteien ausreichend vertreten ist.
Aber irgendwie wird's auch mit den Piraten weitergehen...aber eine echte Bereicherung für unser Land sind die nicht....