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Wenn ich mir das im Verkehrsbereich angucke kriege ich das ko..., die Straßen immer voller, immer mehr Chaos, Staus, Parkplatzprobleme, Stöhnen über Spritpreise, Kosten, ... und was ist auf der Straße? Immer größer, schwerer, noch mehr PS, ... das wird irgendwann harte Maßnahmen nötig machen, wir brauchen doch nur ins Ausland zu gucken wo der Weg hinführt. Von Citymaut, Fahrverboten, nur noch ein neues Auto wenn ein altes wegfällt und vieles mehr. Wir kriegen es aber einfach nicht auf die Kette.
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Diese Diskussion hatten wir schon oft: diese fiktiven Autofahrer werden sich ihren Teil denken, wenn sie die Verschwendung an Energie und Ressourcen sehen, die gerade in Roth stattfindet. Als ich das erste Mal den Solarer Berg hinauf fuhr, standen am Straßenrand meine Eltern, meine Schwester und 3 Dutzend andere verlorene Zuschauer. Sollten wir nicht wieder dahin kommen? ;-)
Und die von mir erwähnten Partygäste von Venedig lassen sich in die Umlaufbahn schießen. So ein paar Minuten Spaß verballern das C02, wofür du und ich ein ganzes Leben benötigen.
Aus meiner Sicht ist dein "Wir" in deinem Satz "Wir kriegen es aber einfach nicht auf die Kette." längst klar definiert, wer das ist.
Ich finde, hier schreibst du (absichtlich?) an Schwarzfahrers Aussage vorbei. Er kritisiert die Tatsache, dass das Ziel 0 CO2-Emissionen in sehr kurzer Zeit heißt und dies mit extremen Einbußen verbunden sein würde.
Das BVG nimmt die aktuelle Gesetzeslage als gegeben an und beurteilt, wer wann wieviel CO2 ausstoßen sollte. Das ist etwas völlig anderes.
Nein, es ist nicht etwas anderes, sondern trifft genau den Kern von Schwarzfahrers Argument. Dieses lautet in Deinen Worten:
"Er kritisiert die Tatsache, dass das Ziel 0 CO2-Emissionen in sehr kurzer Zeit heißt und dies mit extremen Einbußen verbunden sein würde."
Extreme Einbußen für wen? Für uns oder für kommende Generationen?
Je mehr wir uns für den Klimaschutz reinhängen, desto besser für die kommenden Generationen. Je mehr wir den Klimaschutz verschleppen, desto schlechter für kommende Generationen. Verhältnismäßiges Handeln bedeutet, die Lasten zwischen den heutigen und den künftigen Generationen fair zu verteilen.
Das Bundesverfassungsgericht stellt fest, dass die Reduktionslast für unsere Generation noch verhältnismäßig gering ist. Das steht im Widerspruch zu Schwarzfahrers Behauptung, dass uns "extreme Einbußen" (Deine Worte) abverlangt würden.
Falls Du der Meinung bist, dass Schwarzfahrer und Dir durch den gegenwärtigen Klimaschutz extreme Einbußen abverlangt werden, dann lasse uns das bitte konkret diskutieren: Welche Einbußen sind hier gemeint, die so extrem sind, dass die Interessen künftiger Generationen dahinter zurückzustehen hätten?
Statt irgendwann überstürzte Maßnahmen müssten man JETZT anfangen wenn da was ersetzt wird viel mehr Lenkungswirkung in die richtige Richtung zu schaffen.
Überstürzt finde ich die Abschaltung der 30 % CO2-freie KKW-Leistung, oder das praktische Verbot von bestimmten Technologien bevor technisch und wirtschaftlich vergleichbare Alternativen für alle Anwender zur Verfügung stehen, u.ä.m.
Zitat:
Zitat von Meik
... und was ist auf der Straße? Immer größer, schwerer, noch mehr PS,
Was zu wesentlichem Teil daran liegt, daß überzogene, überregulierte EU-weite Vorschriften die Herstellung von Kleinwagen praktisch unwirtschaftlich bzw. für die Kunden unbezahlbar machen. Wenn inzwischen 70 % der Neuzulassungen Firmenfahrzeuge sind, kann man kekos "Hinz und Kunz" am wenigsten für die Entwicklung verantwortlich machen.
Zitat:
Zitat von Meik
... das wird irgendwann harte Maßnahmen nötig machen, wir brauchen doch nur ins Ausland zu gucken wo der Weg hinführt. Von Citymaut, Fahrverboten, nur noch ein neues Auto wenn ein altes wegfällt und vieles mehr. Wir kriegen es aber einfach nicht auf die Kette.
Ja, dieses Ziel der totalen Regulierung des Privaten streben offenbar manche an. Ob das die Welt besser oder gar lebenswerter macht? Ich habe große Zweifel, und hoffe, daß keine Regierung sowas auf die Kette kriegt.
Zitat:
Zitat von Meik
Nicht anders als heute noch neue Öl- oder Gasheizungen einzubauen. Das Thema ist technisch seit 30 Jahren durch. Jedweder Brennstoff kann unterm Strich besser verstromt und Wärme per WP erzeugt werden.
Viele antiquierte, schlechte Gas- und Ölheizungen können wirtschaftlich durch Brennwertgeräte ersetzt werden, aber nicht wirtschaftlich bzw. für die Besitzer bezahlbar durch Wärmepumpe. Und ein Haus mit über 300 kWh/qm/Jahr mit einer guten Brennwertheizung oder 6 - 8 cm Dämmung auf unter 100 zu bringen ist viel effektiver eingesetztes Geld, als Häuser mit unter 150 kWh/qm/Jahr mit gut laufenden Brennwer- oder Niedertemperaturheizungen durch Wärmepumpen und übertrieben dicker Dämmung aufzumotzen. Bei Neubauten hast Du meist Recht, wobei sich höhere Baukosten auch immer in den Mietpreisen niederschlagen... Es muß doch darum gehen, das Geld mit hoher Wirksamkeit einzusetzen, nicht die Totallösung für alle um jeden Preis umzusetzen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Du argumentierst mit der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. Das Bundesverfassungsgericht sieht diesen Punkt genau umgekehrt wie Du:
"Aus dem Gebot der Verhältnismäßigkeit folgt, dass nicht einer Generation zugestanden werden darf, unter vergleichsweise milder Reduktionslast große Teile des CO2-Budgets zu verbrauchen, wenn damit zugleich den nachfolgenden Generationen eine – von den Beschwerdeführenden als „Vollbremsung“ bezeichnete – radikale Reduktionslast überlassen und deren Leben schwerwiegenden Freiheitseinbußen ausgesetzt würde."
Ja, hier sind wir sicher nicht einer Meinung. Ich finde nun mal, daß jede Regierung die nachweislich vorhandenen Sorgen und Probleme der aktuellen Bevölkerung immer über die potentiell denkbaren, aber nicht mit Sicherheit vorherzusagenden Probleme zukünftiger Generationen zu bewerten hat.
Ich finde es auch manipulativ und nicht objektiv begründbar, die aktuell sicher bekannten Belastungen als "vergleichsweise milde" zu bezeichnen, während man die für die Zukunft ohne belastbare Beweise, nur auf Grund von Modellrechnungen und Annahmen, eine "radikale Reduktionslast" postuliert. Das ist für mich eine Denkweise, die mich ans Mittelalter erinnert, als das Leben vieler auf ein angenommenes Jenseits ausgerichtet war, und alles irdische diesem Gedanken untergeordnet wurde. Übrigens, wenn die aktuellen "milden" Belastungen zu einem Wohlstandsverlust führen, die weitere Entwicklung hemmt, legt man damit erst Recht den Grundstein für Probleme der nächsten Generation - wäre denen nicht mit einer leistungsstarken Wirtschaft mehr gedient?
Er ist auch ein Verfechter der These, daß Geld für Klimaschutz dort eingesetzt werden sollte, wo es am meisten Wirkung entfaltet, ansonsten ist es verschwendet.
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Falls Du der Meinung bist, dass Schwarzfahrer und Dir durch den gegenwärtigen Klimaschutz extreme Einbußen abverlangt werden, dann lasse uns das bitte konkret diskutieren: Welche Einbußen sind hier gemeint, die so extrem sind, dass die Interessen künftiger Generationen dahinter zurückzustehen hätten?
Mir werden bisher dank meines berufsbedingten Wohlstandes keine existenziell relevanten finanziellen Einbußen entstehen (im Gegensatz zu vielen, die weniger Verdienen, als die meisten Triathleten oder Grünen-Mitglieder). Mir persönlich machen die Einbußen an Liberalität, an individueller Freiheit, die zunehmen, deutlich mehr Sorgen.
Aber wie zuvor schon gesagt: jede Einbuße von Wirtschaftskraft, Innovationskraft, freiem Unternehmertum, die mit der Überregulierung und Überbürokratisierung zwangsweise einhergeht, ist nicht nur für die aktuelle Generation, sondern auch für die Nachfolgende ein sichererer Schaden, als potentielle Klimaänderungsfolgen in einigen Jahrzehnten. Unternehmen und Arbeitsplätze, die jetzt das Land verlassen, kommen nicht so schnell wieder.
Auf Einzelebene fallen mir spontan einige Beispiele ein: die je nach Gebäude sehr hohen Kosten von Umstellung von Altbauten und Mietshäusern auf Wärmepumpe können eine extreme Belastung für die Besitzer sein - die dann lieber hoch veraltete Geräte lange betreiben. Die fehlende Verfügbarkeit von bezahlbaren Kleinwagen wegen überzogener Vorschriften ist auch für viele Geringverdiener eine hohe Last, die bis hin zu einer stark eingeschränkten Mobilität reicht, sobald das alte Auto nicht mehr tut. Die hohen Mieten, die viele enorm belasten, sind mit den überzogenen Bauvorschriften und Normen geschuldet, die das Bauen ständig teurer machen, mit immer geringerem Grenznutzen bzgl. Emissionen.
Schließlich wird das zunehmend schwindende Vertrauen, daß Politiker das Beste für die Bevölkerung anstreben, mittelfristig zunehmend extreme Strömungen fördern - wollen wir das unseren Nachfahren hinterlassen?
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Ich finde es auch manipulativ und nicht objektiv begründbar, die aktuell sicher bekannten Belastungen als "vergleichsweise milde" zu bezeichnen, während man die für die Zukunft ohne belastbare Beweise, nur auf Grund von Modellrechnungen und Annahmen, eine "radikale Reduktionslast" postuliert. Das ist für mich eine Denkweise, die mich ans Mittelalter erinnert, als das Leben vieler auf ein angenommenes Jenseits ausgerichtet war, und alles irdische diesem Gedanken untergeordnet wurde.
Nicht objektiv begründbar, ohne belastbare Beweise? Mir schein, Du hast da generell ein Problem mit Wissenschaft.
Bei der Abschätzung der Folgen unseres Handels für die zukünftigen Generationen brauchen wir kein sicheres Wissen, wie man es durch den Blick in eine Glaskugel gewinnen würde. Es reicht völlig aus, wenn wir auf der Basis des heutigen Wissens plausible Annahmen treffen. Das genügt, um uns eine Verantwortung für die Zukunft zu übertragen.
Folgt man Deinem Argument, hätten wir an keiner Stelle eine Verantwortung für unser Handeln, da wir (angeblich) die in der Zukunft liegenden Folgen unseres Handelns nicht kennen würden.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Übrigens, wenn die aktuellen "milden" Belastungen zu einem Wohlstandsverlust führen, die weitere Entwicklung hemmt, legt man damit erst Recht den Grundstein für Probleme der nächsten Generation - wäre denen nicht mit einer leistungsstarken Wirtschaft mehr gedient?
Ach? Gerade eben sagtest Du noch, der verantwortungsvolle Blick in die Zukunft sei mittelalterlich.
Ich finde, hier schreibst du (absichtlich?) an Schwarzfahrers Aussage vorbei. Er kritisiert die Tatsache, dass das Ziel 0 CO2-Emissionen in sehr kurzer Zeit heißt und dies mit extremen Einbußen verbunden sein würde.
Zu Deinem und Schwarzfahrers Argument, die Reduzierung der CO2-Emissionen würde in "sehr kurzer Zeit" verlangt, eine kleine Einordnung:
"Ich halte das Klimaurteil von 2021 für eine fundamentale Fehlentscheidung. Es gründet auf der Vorstellung, der verfassungsrechtlich gebotene Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ließe sich im Klimabereich dahin gehend konkretisieren, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Dies sei der Auftrag an die deutsche Politik. Es liegt jedoch nicht in der Macht der deutschen Politik, die Einhaltung dieses nur global erreichbaren Ziels sicherzustellen. Die Position des Gerichts beinhaltet viele sachliche Fehler und zementiert ein weltfremdes, für die Sache wirkungsloses Programm."
Herr Rademacher redet dummes Zeug. Das passt zur Überschrift des gleichen Kanals, das Problem seien nicht die steigenden Temperaturen, sondern ein Mangel an Klimaanlagen. Dümmer geht’s nicht.
Das Bundesverfassungsgericht betont die internationale Dimension des Klimaschutzes. Es ordnet die Rolle des deutschen Beitrags darin ein:
"Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. Der nationalen Klimaschutzverpflichtung steht nicht entgegen, dass der globale Charakter von Klima und Erderwärmung eine Lösung der Probleme des Klimawandels durch einen Staat allein ausschließt. Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen."